Die Frau im Islam im Vergleich zur Frau in der judeo-christlichen Tradition
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Full Description
Die Frau im Islam im Vergleich zur Frau in der judeo-christlichen Tradition
(ﷺ) = Allahs Segen und Friede seien auf ihm
(u) = Allahs Friede sei auf ihm
Vorwort
Vor fünf Jahren las ich im Magazin "Toronto Star" Ausgabe des 3. Juli 1990, den Artikel "Der Islam ist nicht allein in patriarchischen Doktrinen" von Gwynne Dyer.
Der Artikel beschreibt die Reaktionen der Teilnehmer an der Konferenz "Frauen und Macht", die in Montreal statt gefunden hatte auf die Aussagen der ägyptischen Feministin Dr. Nawal El Saadawy.
Zu ihren politisch inkorrekten Kommentaren gehören: "Alle Frauen betreffenden Vorschriften befinden sich ursprünglich im Judentum, im alten Testament, dann im Christentum und im Islam."
"Alle Religionen sind patriarchisch, da sie in patriarchischen Gesellschaften entstanden."
"Die Verschleierung der Frau beschränkt sich nicht auf dem Islam, sondern ist ein kulturelles Erbe, das auch in anderen Religionen existiert."
Die Teilnehmer an der Konferenz konnten die Gleichstellung ihrer Religionen mit dem Islam nicht aushalten. Demzufolge erhielt Dr.Nawal El Sadaawy harte Kritik.
Bernice Dubois, Oberin der Bewegung Mütter der Welt, äuβerte: "Die Kommentare von Dr. Nawal El Sadaawy sind inakzeptabel, sie versteht die anderen Religionen nicht."
Alice Shabi vom Bündnis Israelitischer Frauen sagte: "Ich muss widersprechen, es gibt keine Verschleierung im Judentum."
Auβerdem bringt der Artikel den westlichen Vorwurf gegen den Islam zum Ausdruck, der Islam sei für einige Traditionen im Westen verantwortlich.
Gwynne Dyer fügte hinzu:
"Christliche und jüdische Feministen akzeptieren es nicht mit den grausamen Muslimen verglichen zu werden."
Die Meinung der Teilnehmer über den Islam hat mich nicht überrascht,besonders was Frauenthemen angeht.
Im Westen gilt der Islam als Symbol für Frauendiskriminierung. Der deutlichste Beweis dafür ist, dass der französische Kulturminister alle verschleierten Schülerinnen aus den französischen Schulen vertrieben hat, und das im Lande Voltaires. (1)
Dementsprechend wurde jeder verschleierten Schülerin das Recht auf Bildung verweigert. Gleichzeitig genieβen christliche Schülerinnen, die ein Kreuz tragen und jüdische Schüler, die ein Käppchen (Kippa) tragen, ihr volles Recht auf Bildung.
Die Szene der französischen Polizisten, als sie die verschleierten Schülerinnen am Betreten der Schule hindern ruft in unsere Erinnerung die Schmachvolle Szene im Jahre 1962 hervor. Damals verbat der Gouverneur George Wallace den schwarzen Schülern den Eintritt in die Schule.
Der Unterschied zwischen beiden Szenen ist der Mitleid der Amerikaner und der ganzen Welt mit den schwarzen Schülern. Im Gegensatz dazu erhielten die muslimischen Schülerinnen keinerlei Unterstützung oder Mitleid in Frankreich noch weltweit.
Das liegt am falschen Verständnis und an der Angst vor dem Islam.
Was am meisten mein Interesse an dieser Konferenz geweckt hat, ist folgendes:
Stimmen die Aussagen von Dr. Nawal El Saadawy und von ihren Gegnern? Haben Judentum, Christentum und Islam die gleiche Auffassung, was Frauen angeht? Welche Unterschiede gibt es?
Bieten Judentum und Christentum den Frauen mehr Verehrung als der Islam? Wo liegt die Wahrheit?
Die Suche nach Antworten auf diese Fragen ist nicht einfach gewesen. Die erste Schwierigkeit ist, dass ich gerecht und objektiv sein muss oder mindestens mein Bestes tue um es zu sein. Das sind die Vorschriften des Islams.
Der Qur'an befiehlt uns immer die Wahrheit zu sagen, auch wenn sie unseren Angehörigen nicht gefällt.
"O die ihr glaubt, seid Wahrer der Gerechtigikeit, Zeugen für Allah, auch wenn es gegen euch selbst oder die Eltern und nächsten Verwandten sein sollte! Ob er (der Betreffende) reich oder arm ist, so steht Allah beiden näher. Darum folgt nicht der Neigung, dass ihr nicht gerecht handelt! Wenn ihr (die Wahrheit) verdreht oder euch (davon) abwendet, gewiss, so ist Allah dessen, was ihr tut, kundig." Sura An-Nisa' (4) Vers 135
"Und wenn ihr euer Wort gebt, dann seid gerecht, auch wenn es um einen Verwandten geht! Und haltet euren Bund gegenüber Allah. Dies hat Er euch anbefohlen, auf dass ihr (es) bedenken möget!" Sura Al-An'am (6) Vers 152
Die andere Schwierigkeit ist die Breite und Verzweigung des Themas. Deswegen habe ich auf der Suche nach Antworten die letzten Jahre im Lesen der Bibel, der jüdischen Enzyklopädie und der Enzyklopädie der Religionen verbracht. Auβerdem habe ich mich mit weiteren Büchern von Schriftstellern und Kritikern über die Stellung der Frau in den verschiedenen Religionen auseinander gesetzt.
Das Resultat meiner bescheidenen Recherche präsentiere ich Ihnen in den folgenden Kapiteln.
Ich behaupte nicht, völlig objektiv gewesen zu sein, das konnte ich nicht. Ich habe mich aber bestens bemüht, dem was ich sage, gerecht zu werden, denn jeder Muslim glaubt an Moses und Jesus als Propheten.
Mein Ziel ist den Islam zu rechtfertigen und eine nützliche Arbeit für den Islam, die letzte Botschaft Gottes an die Menschheit, zu leisten.
Ich habe die Stellung der Frau in den drei Religionen über originelle Quellen der Religionen untersucht, nicht über die zur Zeit üblichen Referenzen der Anhänger dieser Religionen.
Daher zitiere ich meine Beweise aus dem Qur'an, dem Hadith des Propheten Mohammad (ﷺ), der Bibel, dem Talmud und den Aussagen bedeutungsvoller Geistliche, deren Meinungen den Christentum beeinflusst hat.
Mein Interesse, mich mit den originellen Quellen der Religionen zu beschäftigen, liegt am täuschenden Verhalten der Anhänger dieser Religionen, das kein richtiges Bild der Religion vermittelt. Viele Leute vermischen Religion und Kultur, andere kennen sich mit ihren Religionsvorschriften nicht aus, anderen ist das ganze Thema egal.
Einleitung
Wenn eine selbstbewusste muslimische Frau ein Kopftuch trägt, erhält sie oftmals mitleidige Blicke nach geworfen und muss immer wieder den selben Fragen antworten: "Ist es ihnen nicht zu heiß unter dem Tuch?", "Schlägt sie ihr Mann oft zu Hause?", "Zwingt dich dein Vater das Kopftuch zu tragen?" - ständig die gleiche Litanei. Auch wird die muslimische Kopftuchträgerin oftmals für die bewusste Falschinformation und Hetze gegen den Islam benutzt.
Besonders christlich-missionarische Seiten haben es sich zur unrühmlichen Aufgabe gemacht, bewusste Falschinformationen und Verzerrungen gegen dieses so oft angesprochene Thema zu verbreiten. Dabei stellen sie das Kopftuch als Symbol der Unterdrückung, den Islam als frauenfeindlich und rückständig dar - insbesondere in frauenspezifischen Fragen. Dabei vermeiden sie die direkte Gegenüberstellung der qur'anischen Gebote für die gläubigen Frauen mit der biblischen Darstellung und dem Verständnis der Kirchen. Stattdessen werden die Gebote im Qur'an und Hadith (Aussage des Propheten Muhammad (ﷺ)) mit dem Lebensstil der westlich-modernen Frau verglichen, wohlwissend, dass sich von der christlichen Vorstellung der Frau keine Muslima angezogen fühlen wird, wie wir noch sehen werden.
Durch diese Vorgehensweise wird die Taktik der Missionare deutlich: Da es nicht möglich ist, auch nur halbwegs gebildete Muslime vom Christentum zu überzeugen, geschweige den Gelehrten des Islam (im Gegenteil konvertieren immer mehr christliche Priester zum Islam), beschränkt sich die Missionierung auf den verzweifelten Versuch, die Muslime zumindest in ihrem starken Glauben zu erschüttern und sie von ihrem Weg durch die Verführungen des moralisch zerfallenden Westens abzubringen. Deswegen wenden diese Seiten und Personen zwei Methoden an, wenn sie sich mit dem Islam auseinander setzen.
Der folgende Artikel basiert auf der englischen Abhandlung, geschrieben von Dr. Sherif Muhammad Abdul Azim, Islamischer Denker in Kanada lebend. Teilweise wurden einige Punkte revidiert und andere hinzugefügt. Vorneweg sei verdeutlicht, dass der Artikel die Gebote und Anweisungen im Qur'an und Sunna als Grundlage betrachtet und nicht die eventuell verbreiteten Traditionen, denen Muslimen nachhängen können, die aber selten mit dem Islam konform sind. Somit legen wir dem Leser nahe, Tradition und Religion nicht zu verwechseln und von einer Handlung eines Muslims nicht automatisch zu schließen, diese sei ein Gebot des Islam.
Eva's Fehler
Die drei Weltreligionen stimmen in folgendem grundsätzlichem Faktum überein: Männer und Frauen sind von Gott, dem Schöpfer des gesamten Universums, erschaffen. Doch die Unterschiede treten alsdann sofort auf. Die judeo-christliche Vorstellung der Schöpfung von Adam und Eva wird detailliert in Genesis 2:4-3:24 dargelegt. Demnach verbot Gott den beiden von den Früchten des verbotenen Baumes zu essen. Doch der Schlange gelang es Eva zu verführen von diesem Baum zu essen, die wiederum Adam (u) ebenfalls dazu verführte mit ihr zu essen.
Zwar versuchen apologetische christliche Seiten den offensichtlichen Sinn der Erzählung in der Bibel in seitenlanger Wortverdrehung und Interpretation zu verändern, doch dass die Schuld nach christlich-kirchlicher Auffassung bei Eva liegt, daran gibt es nichts zu rütteln, nur bei bewusster Manipulation und Falschzitierung des Bibeltextes könnte man zu einer zusammengeflickten Apologetik gelangen. Nach Genesis soll Adam (u) die ganze Schuld und Verantwortung für die Versuchung auf Eva "die Frau an seiner Seite" abgeschoben, als Gott ihn für was er getan hatte zu Rede stellte und gesagt haben: "Sie gab mir Früchte von dem Baum zu essen und so habe ich sie gegessen."
Darauf soll Gott zu Eva gesagt haben: "Ich will Deine Geburtsschmerzen vergrößern; mit Schmerz wirst du Kinder gebären. Dein Begehr wird Dein Mann sein und er wird über dich herrschen."
Zu Adam (u) soll Er gesagt haben: "Weil du auf deine Frau gehört hast und von dem Baum gegessen hast verflucht sei der Boden wegen dir; über schmerzhafte Mühen wirst du dich von ihm nähren alle deine Tage."
Auch sagte Gott, nach Darstellung der Bibel, zu Adam (u): "Und zum Mann sprach er: Weil du der Stimme deiner Frau gehorcht hast und von dem Baum gegessen, von dem ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen -,verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang."
Und zu Eva: "Und zur Frau sprach er: Ich will dir viel Mühsal schaffen, wenn du schwanger wirst; unter Mühen sollst du Kinder gebären. Und dein Verlangen soll nach deinem Mann sein, aber er soll dein Herr sein."
Dieser Abschnitt ist für christliche Apologeten der Ausgangspunkt einer akrobatischen Wortspielerei und einer Verrenkung, die ihresgleichen sucht. Denn wie soll man einer im modernen Deutschland, in dem Emanzipation, Gleichberechtigung und Befreiung der Frau angesagt ist, vom Christentum überzeugen können, wenn die Bibel offensichtlich die gesamte Schuld auf Eva überträgt, Gott sich an ihr "rächt", und den Mann als Herrscher über sie einsetzt. Sicherlich ein schwerer Stand für die christliche Apologetik und Mission - eine verfälschte Bibel, frauenfeindliches Dogma und zur Einschwörung der Massen die Auswahl des Islam als Feind. Dass es unter diesen Umständen nicht möglich ist, die Stellung der Frau im Christentum mit der Frau im Islam zu vergleichen, wird besonders deutlich, wenn wir uns nun der Qur'anischen Darstellung der Geschehnisse im Paradies widmen:
"Und Wir sprachen: "O Adam! Dieser ist dir und deiner Frau fürwahr feindlich gesinnt. Lasst euch beide nicht von ihm aus dem Paradies vertreiben und euch ins Elend bringen. Siehe, hier brauchst du nicht zu hungern oder dich nackt zu fühlen. Und weder zu dürsten noch unter Hitze zu leiden." Doch Satan flüsterte ihm zu und sagte: "O Adam! Soll ich dich zu dem Baume der Ewigkeit und in ein Reich führen, das nie vergeht?" Und sie aßen beide davon. Da wurde ihnen ihre Blöße bewusst, und sie begannen, sich mit zusammengefügten Blättern aus dem Garten zu bedecken. So wurde Adam gegen seinen Herrn ungehorsam und ging in die Irre." Sura Taha (20) Vers 117-121
Der Qur'an betont, dass der Teufel Adam (u) einflüsterte, woraufhin beide vom Baum aßen. Die Schuld wird nicht auf Eva gelegt noch wird impliziert, dass sie Adam (u) verführte. Die nüchterne und reine qur'anische Darstellung ist frei von Beimischung, Mythos, Aberglaube und Auswüchse menschlicher Phantasien. Allah berichtet uns im Qur'an, dass Er Adam (u) vergeben hat, aber Feindschaft zwischen ihm und dem Teufel setzte. Glaubt der Mensch an die Offenbarungen Gottes und hält sich an seine Gebote und Verbote, so ist er ein offenkundiger Feind des Teufels, der versucht ihn durch Einflüsterungen vom rechten Wege abzuwenden. Der Teufel ist somit der Feind des Menschen, in dem er ihn zum Unglauben und zu Sünden verführt. Offensichtliche Phantasiegeschichten über die Feindschaft zwischen Frau und Schlange und spezielle Bestrafungen für die Schlange, Frau und Mann finden sich im Qur'an nicht.
Eva's Vermächtnis
Die biblische Vorstellung von Eva als Verführerin führte zu einer sehr negativen Auswirkung auf die Frauen in der gesamten judeo-christlichen Tradition. Man glaubte, dass alle Frauen von ihrer biblischen Mutter Eva, gleichzeitig ihre Sünde und ihre List geerbt haben. Somit wurden sie als unzuverlässig, moralisch minderwertig und böshaft dargestellt. Menstruation, Schwangerschaft und Kindererziehung wurden als gerechte Bestrafung für die ewige Schuld des verdammten weiblichen Geschlechtes angesehen. Um herauszufinden, wie sehr der negative Einfluss der biblischen Eva auf all ihre weiblichen Nachfahren war, müssen wir die Schriften der wichtigsten jüdischen und christlichen Persönlichkeiten betrachten.
Beginnen wir mit dem Alten Testament und schauen wir uns Auszüge aus dem Teil, der sich Weisheitsschriften nennt an, wo wir folgendes lesen:
Und ich fand, bitterer als der Tod sei eine Frau, die ein Fangnetz ist und Stricke ihr Herz und Fesseln ihre Hände. Wer Gott gefällt, der wird ihr entrinnen; aber der Sünder wird durch sie gefangen. Schau, das habe ich gefunden, spricht der Prediger, eins nach dem anderen, dass ich Erkenntnis fände. Und ich suchte immerfort und hab es nicht gefunden: unter tausend habe ich "einen" Mann gefunden, aber eine Frau hab ich unter allen nicht gefunden. (Prediger (Kohelet), Ecclesiastes 7:26-28)
In einem anderen Teil der hebräisch-katholischen Bibel lesen wir: "Keine Gemeinheit kommt der einer Frau gleich … Sünde begann mit einer Frau und ihr verdanken wir, dass wir alle sterben müssen" (Sirach 25:19,24).
Jüdische Rabbiner listen neun Flüche auf, welche die Frau aufgrund des Sündenfalls auf sich zieht: "Über die Frau verhängte er neun Flüche und den Tod; die Last der Menstruationsblutung und der Jungfräulichkeit, die Last des Gebärens; die Last der Kinderaufzucht, ihr Kopf sei bedeckt wie der einer Trauernden; sie durchsticht ihr Ohr wie ein Sklave auf Lebenszeit oder ein Sklavenmädchen, welches sich ihrem Herren andient; als Zeugin hat sie keinerlei Glaubwürdigkeit; und nach alledem - Tod." (2)
Bis zum heutigen Tag beten orthodoxe männliche Juden in ihrem täglichen Morgengebet: "Gesegnet sei Gott, der König der Welten, dass Er mich nicht als Frau erschuf." Die Frauen andererseits danken Gott dafür, dass "Du mich gemäß Deines Willens erschufst." (3)
Ein weiteres Gebet in vielen jüdischen Gebetsbüchern: "Gott sei gepriesen, dass Er mich nicht zum Ungläubigen machte. Und Preis sei Gott, dass Er mich nicht als Frau erschuf. Gott sei gepriesen, dass Er mich nicht zu einem Unwissenden machte." (4)
Die biblische Eva spielt eine noch größere Rolle im Christentum als im Judentum. Ihre Sünde ist Dreh- und Angelpunkt des gesamten christlichen Glaubens, denn der Grund für die Mission Jesus Christus (u) auf der Erde leitet sich direkt von Evas Ungehorsam Gott gegenüber ab. Sie sündigte und verführte danach Adam (u) es ihr gleichzutun. Dadurch vertrieb Gott beide vom Paradies zur Erde, die wegen ihnen verflucht wurde. Sie gaben all ihren Nachkommen ihre Sünde weiter, die von Gott nicht vergeben war, so dass alle Menschen in Sünde geboren werden. Um die Menschen von ihrer "Erbsünde" zu befreien, ist es anscheinend dem allmächtigen Gott in der christlichen Lehre nicht möglich, diese Sünde direkt zu vergeben, so dass Er Jesus (u), der angeblich als Sein Sohn angesehen wird, opfern muss, damit diese Sünde vergeben wird.
Somit wird Eva eine ungeheuerliche Last aufgebürdet: Sie ist verantwortlich für ihren eigenen Fehler, für den ihres Mannes, der Erbsünde der gesamten Menschheit und auch noch für den Tod des Gottessohnes (!). Da also eine Frau nach ihrem Belieben handelte - war dies der Grund für den Sturz der gesamten Menschheit. (5)
Angesichts dieser folgenschweren Argumentationskette verwundert es den Beobachter nicht, welche Verachtung die Frau in den christlichen Schriften erfährt. Ihre Töchter werden wie sie ebenfalls als Sünder angesehen und als solche behandelt.
Betrachten wir den strengen Ton von Paulus im NT: Eine Frau lerne in der Stille mit aller Unterordnung. Einer Frau gestatte ich nicht, dass sie lehre, auch nicht, dass sie über den Mann Herr sei, sondern sie sei still. Denn Adam wurde zuerst gemacht, danach Eva. Und Adam wurde nicht verführt, die Frau aber hat sich zur Übertretung verführen lassen. (I Timotheus 2:11-14)
Tertullian war sogar direkter als Paulus, während er zu seinen "geliebtesten Schwestern" im Glauben spricht: "Wisst ihr nicht, dass ihr alle eine Eva seid? Das Urteil Gottes auf dieses Geschlecht lebt in dieser Zeit: daher muss die Schuld notwendigerweise auch am Leben sein. Ihr seid des Teufels Einlass: ihr seid die Entweiher des verbotenen Baumes: ihr seid die ersten Verräter am Gesetz Gottes: ihr seid sie, die ihn überredet hat, jenen, den anzugreifen der Teufel nicht mächtig genug war. So leichtfertig habt ihr das Abbild Gottes zerstört, den Mann. Auf Grund eurer Abkehr musste selbst der Sohn Gottes sterben." (6)
Der "heilige Augustinus" hielt sich an die Vorgaben seiner Vorfahren und schrieb einem Freund: "Was ist schon der Unterschied, ob Ehefrau oder Mutter - es ist immer noch Eva die Verführerin, vor der wir uns in Acht nehmen müssen. Ich kann den Sinn einer Frau für den Mann nicht erkennen, wenn man die Funktion Kinder zu bekommen außer Acht lässt."
Jahrhunderte später vertritt Thomas von Aquin immer noch die Vorstellung einer fehlerhaften Frau: "In Bezug auf die persönliche Natur, ist die Frau mangelhaft und scheußlich, so dass die aktive Kraft im Manne danach strebt ein perfektes Bildnis in Form des männlichen Geschlechtes hervorzubringen; während die Zeugung einer Frau von einem Fehler in der aktiven Kraft oder durch eine materielle Erkrankung, oder gar durch äußeren Einfluss hervorgerufen wird."
Auch der Reformer Martin Luther sah keinen Nutzen für die Frau außer so viele Kinder wie möglich in die Welt zu setzen - ohne jegliche Auswirkungen auf die Frau selbst als wichtig zu erachten: "Wenn sie müde werden oder sogar sterben, so ist das nicht wichtig. Lasst sie während der Geburt sterben - das ist die Aufgabe, für die sie existieren."
Immer und immer wieder wurden, dank der Genesis, alle Frauen erniedrigt und zwar aufgrund des Bildes von Eva als Verführerin. Um es auf den Punkt zu bringen: die jüdisch-christliche Vorstellung bezüglich der Frau wurde durch den Glauben an die sündhafte Natur Evas und ihrer weiblichen Nachkommen vergiftet. Wenn wir nun betrachten, was der Qur'an über die Frau sagt, werden wir schnell merken, dass sich die islamische Vorstellung der Frau radikal von der judeo-christlichen Vorstellung unterscheidet.
Lasst den Qur'an sprechen: "Wahrlich, die muslimischen Männer und die muslimischen Frauen, die gläubigen Männer und die gläubigen Frauen, die gehorsamen Männer und die gehorsamen Frauen, die wahrhaftigen Männer und die wahrhaftigen Frauen, die standhaften Männer und die standhaften Frauen, die demütigen Männer und die demütigen Frauen, die Almosen spendenden Männer und die Almosen spendenden Frauen, die fastenden Männer und die fastenden Frauen, die ihre Keuschheit wahrenden Männer und die ihre Keuschheit wahrenden Frauen, die Allah's häufig gedenkenden Männer und gedenkenden Frauen - Allah hat für sie Vergebung und Großen Lohn vorgesehen." Sura al-Ahzab (33) Vers 35
"Und die Gläubigen, Männer und Frauen, sind einer des anderen Freund. Sie gebieten das Rechte und verbieten das Unrechte und verrichten das Gebet und zahlen die Steuer und gehorchen Allah und Seinem Gesandten. Sie - wahrlich, Allah erbarmt sich ihrer. Siehe, Allah ist mächtig und weise." Sura at-Tauba (9) Vers 71
"Und ihr Herr antwortet ihnen: "Siehe, Ich lasse keine Tat von euch verloren gehen, sei es von einem Mann oder einer Frau. Die einen von euch stammen ja von den anderen. Und diejenigen, die da auswanderten und aus ihren Häusern vertrieben wurden und auf Meinem Wege litten und kämpften und fielen - wahrlich, Ich will ihre Misstaten vergeben, und wahrlich, Ich will sie in Gärten führen, durcheilt von Bächen, als Lohn von Allah, und Allah - bei Ihm ist der schönste Lohn." Sura Al-i-Imran (3) Vers 195
"Wer Böses getan hat, dem wird nur mit Gleichem vergolten werden. Wer aber das Rechte getan hat, sei es Mann oder Frau, und gläubig ist, diejenigen werden in das Paradies eintreten, in dem sie über jedes Maß versorgt werden." Sura Ghafir (40) Vers 40
"Wer das Rechte tut und gläubig ist, sei es Mann oder Frau, dem werden Wir ein gutes Leben geben. Und Wir werden ihn nach seinen besten Werken belohnen." Sura an-Nahl (16) Vers 97
Es wird deutlich, dass die qur'anische Sichtweise der Frau gegenüber sich prinzipiell nicht von der des Mannes unterscheidet. Sie sind beide Gottes Geschöpfe deren höchstes Ziel auf dieser Erde das Dienen Gottes ist, gute Taten zu vollbringen und das Schlechte zu vermeiden, beide werden gleich bewertet. Niemals erwähnt der Qur'an, dass sie das Tor zum Teufel sei oder Täuschung zu ihrer Natur gehöre. Auch erwähnt der Qur'an nie, dass der Mensch Gottes Abbild darstelle - alle Männer und Frauen sind Seine Geschöpfe und nichts weiter. Gemäß dem Qur'an ist die Rolle der Frau auch nicht auf das Austragen von Kindern beschränkt. Sie soll genauso wie der Mann versuchen ihr Leben nach den Geboten des Qur'an und den Anweisungen des Propheten (ﷺ) auszurichten. Der Qur'an behauptet auch nicht, dass keine aufrichtigen Frauen existierten, ganz im Gegenteil nennt der Qur'an die Jungfrau Maria und die Ehefrau Pharaos als leuchtendes Beispiel für alle Gläubigen:
"Und Allah führt für die Gläubigen ein (weiteres) Beispiel an: Die Frau des Pharao, als sie sprach: "O mein Herr! Baue mir ein Haus bei Dir im Paradies und rette mich vor Pharao und seinem Betragen und rette mich vor dem Volk der Missetäter." Sura at-Tahrim (66) Vers 11
"Und (als weiteres Beispiel) Maria, Imrans Tochter, die ihre Scham hütete. Darum hauchten Wir von Unserem Geist in sie ein. Und sie glaubte an die Worte ihres Herrn und an Seine Schriften und war eine der Demütigen." Sura at-Tahrim (66) Vers 12
Unwerte Töchter
Sobald ein Mädchen geboren wird, beginnt der Unterschied zwischen der biblischen und der qur'anischen Einstellung gegenüber der Frau. So behauptet also ein Bibelautor in der Bibel, dass die Zeitspanne der rituellen Unreinheit bei Geburt eines Mädchens doppelt so lange anhält wie bei der Geburt eines Knaben. (Leviticus 12:2-5)
Die katholische Bibel sagt ausdrücklich: "Die Geburt einer Tochter ist ein Verlust." (Sirach 22:3)
Im Gegensatz zu dieser schockierenden Aussage, empfangen Buben besonderes Lob: "Ein Mann welcher einen Sohn erzieht, wird von seinem Feind beneidet werden." (Ecclesiasticus 30:3)
Jüdische Rabbiner erklärten es für jüdische Männer verpflichtend, Nachkommen zu zeugen, um die Rasse zu vermehren. Gleichzeitig verhehlten sie jedoch nicht ihre eindeutige Bevorzugung männlicher Nachkommen. "Es ist gut für jene, deren Nachkommen männlich sind, jedoch schlecht für jene, deren Nachkommen weiblich sind," "Bei der Geburt eines Knaben sind alle vergnügt… bei der Geburt eines Mädchens sind alle bekümmert", und "wenn ein Knabe auf die Welt kommt, kommt Friede auf die Erde… wenn ein Mädchen auf die Welt kommt, kommt nichts." (7)
Eine Tochter wird als eine schmerzhafte Last empfunden, die als eine mögliche Quelle einer Schande für ihren Vater gilt: "Deine Tochter ist halsstarrig? Halte sie streng, damit sie dich nicht lächerlich vor deinen Feinden macht, zum Gespött der Stadt, zum Mittelpunkt gemeinen Tratsches und dich öffentlich bloßstellen." (Sirach 42:11). "Haltet eine halsstarrige Tochter unter strenger Aufsicht oder sie wird jede Nachsicht die man ihr gewährt missbrauchen. Beobachtet ihren schamlosen Blick scharf und seid nicht enttäuscht wenn sie Schande über euch bringt." (Sirach 26:10-11).
Diese ungleiche Behandlung und Verachtung der Geburt eines Mädchens verleitete die heidnischen Araber vor dem Islam zur Tötung ihrer neugeborenen Töchter.
Eindringlich verdammt der Qur'an diese schreckliche Tat und verbietet sie vollkommen: "Er verbirgt sich wegen dieser schlechten Nachricht vor den Leuten: Soll er diese Schande behalten oder in der Erde vergraben? Ist ihr Urteil nicht falsch?" Sura an-Nahl (16) Vers 59
Es muss noch erwähnt werden, dass dieses klare Verbrechen nur durch die Kraft des Qur'an gestoppt werden konnte, mit der klaren Verurteilung dieses Verbrechens (16:59, 43:17, 81:8-9). Der Qur'an unterscheidet nicht zwischen Jungen und Mädchen. Im Gegensatz zur Bibel betrachtet der Qur'an die Geburt einer Tochter genauso wie die Geburt eines Sohnes als ein Geschenk (hibâ) und ein Segen Gottes. Im Qur'an wird sogar das Geschenk der Geburt einer Tochter zuerst genannt: "Allah's ist das Reich der Himmel und der Erde. Er erschafft, was Er will. Er schenkt Mädchen, wem Er will, und schenkt Jungen, wem Er will." Sura asch-Schura (42) Vers 49
Um jegliche Überbleibsel der Tötung neugeborener Töchter in der sich bildenden islamischen Gesellschaft auszulöschen, versprach der Prophet Muhammad (ﷺ) denjenigen, die mit einer Tochter gesegnet wurden eine große Belohnung, wenn sie sie freundlich erzögen: "Wer seine Töchter großzieht und großzügig mit ihnen verfährt, den werden sie vor dem Höllenfeuer ein Schutz sein." (Bukhari und Muslim)
Bildung für Frauen
Der Unterschied zwischen der biblischen und der qur'anischen Vorstellung von der Frau beschränkt sich nicht nur auf die neugeborene Tochter, sondern, weitet sich auch auf viele weitere Aspekte aus. Vergleichen wir die Einstellungen bezüglich des Erlernens der eigenen Religion.
Das Herzstück des Judentums ist die Torah, das Gesetz, doch gemäß dem Talmud sind "Frauen von dem Studium der Torah ausgeschlossen." Einige jüdische Rabbiner erklärten "Lasst die Wörter der Torah lieber durch das Feuer zerstört werden als von einer Frau mitzuteilen." (8)
"Wer auch immer seiner Tochter die Torah lehrt, ist als ob er ihr eine Obszönität beigebracht hätte."
Die Einstellung von Paulus im NT ist auch nicht erfreulicher: (1. Korinther 14:34-35) Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens. Wie in allen Gemeinden der Heiligen sollen die Frauen schweigen in der Gemeindeversammlung; denn es ist ihnen nicht gestattet zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt. Wollen sie aber etwas lernen, so sollen sie daheim ihre Männer fragen. Es steht der Frau schlecht an, in der Gemeinde zu reden. Oder ist das Wort Gottes von euch ausgegangen? Oder ist's allein zu euch gekommen? Wenn einer meint, er sei ein Prophet oder vom Geist erfüllt, der erkenne, dass es des Herrn Gebot ist, was ich euch schreibe. Wer aber das nicht anerkennt, der wird auch nicht anerkannt. Darum, liebe Brüder, bemüht euch um die prophetische Rede und wehrt nicht der Zungenrede. Lasst aber alles ehrbar und ordentlich zugehen.
Betrachtet man den leider unheiligen Umgang der Christen mit ihrer Schrift über die Jahrhunderte hinweg, ist nicht zu übersehen, dass apologetische evangelikale Seiten gemäß ihrer altbekannten Wortspielereien durch traurige Verdrehungen und "neue" Übersetzungen den offensichtlichen Sinn solcher Bibelstellen nach ihrem Belieben interpretieren. Dabei wird versucht, die betroffenen Stellen nach eigenem Belieben zu zerstückeln, wobei der erklärende darauffolgende Vers außer Acht gelassen wird, in denen manchmal aufgefordert wird, die Ausführungen als "Gebot Gottes" anzuerkennen.
Wie dem auch sei, diese Frage im Speziellen zu erörtern, soll dem inner-christlichen Kampf um die wahrheitsgemäße Auslegung überlassen werden, hier soll nicht die Zeit darauf verschwendet werden auf diese Interpretation zu antworten, denn ein Zitat für die christlichen Apologeten mehr oder weniger verändert die grundsätzlich Frauen-verachtende Haltung der Bibel nicht im Geringsten.
Nimmt man zum Beispiel die offensichtliche Aussage von Paulus, so wie sie auch von der Kirche, die für sich selbst in der Person des Papstes Unfehlbarkeit beansprucht, verstanden wird, so muss sich der Betrachter doch zu Recht fragen, wie eine Frau sich intellektuell weiterentwickeln soll, wenn sie sich gegenüber ihrem Mann in völlige Unterwerfung begeben muss?
Um gerecht zu bleiben, muss man jetzt natürlich die Frage stellen, ob der Qur'an sich darin mit der Bibel überhaupt widerspricht. Eine kurze Begebenheit, die der Qur'an erzählt, fasst seine Position prägnant zusammen. "Khawlah" war eine muslimische Frau, deren Ehemann "Auss" in einem Moment der Wut sich zu folgender Aussage hinreißen ließ: "Du bist für mich wie der Rücken meiner Mutter." Dieser Ausspruch war für heidnische Araber eine Scheidungserklärung, die den Ehemann von jeglicher Eheverantwortung befreite, doch der Ehefrau nicht erlaubte das Haus des Ehemannes zu verlassen oder einen anderen Mann zu heiraten. Als Khawlah von ihrem Ehemann diese Aussage hörte, befand sie sich in einer unglücklichen Situation. Sie ging sofort zum Propheten (ﷺ) um die Situation vorzutragen. Der Prophet (ﷺ) vertrat die Ansicht, geduldig zu bleiben, da es in dem Moment keinen Ausweg zu geben schien. Khawlah aber diskutierte weiter mit dem Propheten (ﷺ), um ihre Ehe, die sich in der Schwebe befand, zu retten. Kurz darauf griff der Qur'an ein; Khawlah's Bitte wurde akzeptiert. Der göttliche Rechtsspruch hob diese schändliche Tradition auf. Ein gesamtes Kapitel (Sura 58) des Qur'an wurde nach dem Vorfall der diskutierenden Frau "Almudschadilah" also "die diskutierende Frau" benannt: "Allah hat das Wort jener gehört, die mit dir über ihren Gatten stritt und sich auch bei Allah beklagte. Und Allah hörte euren Wortwechsel. Allah ist fürwahr Hörend, Sehend. Sura al-Mujadila (58) Vers 1
Diejenigen von euch, welche sich von ihren Frauen scheiden, indem sie sagen: "Du bist mir (so verboten) wie der Rücken meiner Mutter" - ihre Mütter sind sie nicht! Ihre Mütter sind wirklich nur die, welche sie geboren haben. So sagen sie gewiss etwas Widerwärtiges und die Unwahrheit. Aber Allah ist wahrlich vergebend, verzeihend. Sura al-Mujadila (58) Vers 2
Diejenigen, welche sich mit solchen Worten von ihren Frauen scheiden und dann ihre Worte zurücknehmen - dafür ist ein Unfreier freizulassen, bevor sie einander wieder berühren. Das ist es, wozu ihr ermahnt werdet. Und Allah weiß, was ihr tut." Sura al-Mujadila (58) Vers 3
Im Qur'an hat sogar eine Frau das Recht mit dem Propheten (ﷺ) selbst zu diskutieren, und niemand hat das Recht ihr zu befehlen ruhig zu bleiben. Sie braucht ihren Ehemann nicht als alleinige Referenz zu betrachten, was Gesetz und Religion anbelangt. Viele weitere Begebenheiten wurden uns durch die Biographie des Propheten (ﷺ) und seiner Gefährten überliefert, in denen Frauen im Islam aktive Rollen spielten. So war Aischa, die jüngste Ehefrau des Propheten (ﷺ), nach dem Tod von Muhammad (ﷺ), eine Gelehrtin, zu der sogar Männer kamen, um über das Leben des Propheten (ﷺ) und den Islam zu lernen.
Unsaubere unreine Frau
Jüdische Gesetze und Verordnungen, welche die menstruierende Frau betreffen, sind außerordentlich restriktiv. Das AT betrachtet eine menstruierende Frau als unsauber und unrein. Mehr noch, ihre Unreinheit "überträgt" sich sogar auf andere. Alles und jeden, den sie berührt wird für einen Tag unrein: "Wenn eine Frau ihren Blutfluss hat, so soll sie sieben Tage für unrein gelten. Wer sie anrührt, der wird unrein bis zum Abend. Und alles, worauf sie liegt, solange sie ihre Zeit hat, wird unrein und alles, worauf sie sitzt, wird unrein. Und wer ihr Lager anrührt, der soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser abwaschen und unrein sein bis zum Abend. Und wer irgendetwas anrührt, worauf sie gesessen hat, soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser abwaschen und unrein sein bis zum Abend. Und wer etwas anrührt, das auf ihrem Lager gewesen ist oder da, wo sie gesessen hat, soll unrein sein bis zum Abend. Und wenn ein Mann bei ihr liegt und es kommt sie ihre Zeit an bei ihm, der wird sieben Tage unrein und das Lager, darauf er gelegen hat, wird unrein.[...]" (3. Mose 15,19-24)
Wegen ihrer "infektiösen" Natur, wurde eine menstruierende Frau manchmal verbannt, um die Möglichkeit jeglichen Kontaktes mit ihr zu vermeiden. Sie wurde für die gesamte Zeit ihrer "Unreinheit in eigens dafür eingerichtete Häuser geschickt, die das "Haus der Unreinheit" genannt wurden" (9). Der Talmud betrachtet eine menstruierende Frau als unheilvoll, selbst ohne jeglichen physikalischen Kontakt.
"Unsere Rabbiner lehrten: ... geht eine menstruierende Frau zwischen zwei Männern, so ermordet sie einen dieser beiden, wenn sie sich zu Beginn ihrer Periode befindet, und wenn es die Endzeit ihrer Periode ist, so verursacht sie Streit zwischen ihnen." (bPes..111a.)
Zudem wurde es dem Ehemann der menstruierenden Frau verboten die Synagoge zu betreten, wenn er durch seine Frau unrein wurde, und wenn es nur der Staub unter ihren Füßen war. Ein Priester, dessen Ehefrau, Tochter oder Mutter die Periode hatte, durfte keinen priesterlichen Segen in der Synagoge aussprechen. (10) Kein Wunder also, dass viele jüdische Frauen heute immer noch die Menstruation als "Fluch" bezeichnen. (11)
Der Islam betrachtet die menstruierende Frau nicht als Überträgerin einer "infektiösen Unreinheit". Sie ist weder "unberührbar" noch "verflucht". Sie führt ihr normales Leben weiter bis auf eine Einschränkung: Das Ehepaar darf keinen sexuellen Kontakt während der Menstruation haben. Jeder andere Kontakt ist ausdrücklich erlaubt. Eine menstruierende Frau ist von rituellen Gottesdiensten, wie Fasten und den täglichen Gebete befreit.
Zeugenaussagen
Ein weiterer Punkt, in dem sich der Qur'an und die Bibel unterscheiden, ist das Thema der Frau als Zeugin. Es stimmt, dass der Qur'an den Gläubigen gebietet in finanziellen Angelegenheiten zwei männliche Zeugen oder einen männlichen und zwei weibliche Zeugen aufzuweisen.
"Und bringt zwei Männer von euch als Zeugen. Wenn es keine zwei Männer sein können, dann sollen es ein Mann und zwei Frauen sein, mit denen als Zeugen ihr zufrieden seid, -damit, wenn eine von beiden sich irrt ,eine die andere erinnere…" Sura al-Baqara (2) Vers 282
In anderen Situationen werden die Zeugenaussagen der Frau gleich wie die des Mannes akzeptiert. Die Aussagen der Frau können sogar die des Mannes entkräften.
Wenn ein Mann seiner Ehefrau Ehebruch vorwirft, muss er fünf mal ein Eid schwören. Falls die Ehefrau seine Aussagen abstreitet und ebenfalls fünf mal ein Eid schwört, wird sie für unschuldig gehalten und die Ehe wird in beiden Fällen gelöst.
Auf der anderen Seite wurde es Frauen in der frühen jüdischen Gesellschaft nicht erlaubt, als Zeugen aufzutreten. (12) Für die Rabbiner gehörte es zu den neun Verfluchungen der Frau, die aus dem Sündenfall resultieren, dass sie nicht als Zeugin auftreten könnte.
Heute dürfen Frauen in Israel keine Zeugenaussagen vor einem Rabbiner-Gericht abgeben. (13) Die Rabbiner begründen dies mit den Versen aus der Genesis (18:9-16), in denen gesagt wird, dass Sarah, die Ehefrau Abrahams gelogen hätte. Die Rabbiner benutzen diesen Vorfall als Beweis dafür, dass Frauen nicht für den Zeugenstand geeignet seien. Es sei darauf hingewiesen, dass diese Geschichte der Genesis mehr als einmal im Qur'an erwähnt wird, doch nirgendwo eine vermeintliche Lüge angesprochen wird (11:69-74, 51:24-30).
Und im christlichen Westen erlaubte das kirchliche sowie das zivile Recht bis Ende des 19.Jahrhunderts den Frauen keine Zeugenaussagen abzugeben. (14)
Beschuldigt ein Mann seine Frau der Unzucht, so wird ihre Aussage nach der Bibel überhaupt nicht betrachtet. Die beschuldigte Frau wird einem Verfahren mit einer Prüfung unterzogen. In diesem Verfahren unterläuft die Frau ein kompliziertes und erniedrigendes Ritual, das ihre Schuld oder ihre Unschuld beweisen soll (4. Mose 5:11-31). Wird sie nach dieser Prüfung für schuldig befunden, wird sie zum Tode verurteilt. Wird sie nicht schuldig befunden, so wird ihr Mann aber keiner Schuld bezichtigt werden.
Wenn zudem ein Mann eine Frau heiratet und sie bezichtigt, keine Jungfrau zu sein, so gilt ihre eigene Aussage wieder nicht. Ihre Eltern müssen den Beweis ihrer Jungfräulichkeit vor den Älteren der Stadt hervorbringen. Und wenn die Eltern dies nicht beweisen können, wird sie vor dem Haus ihres Vaters zu Tode gesteinigt. Können die Eltern ihre Unschuld doch beweisen, muss ihr Ehemann nur eine Strafe von Einhundert Shekeln Silber bezahlen und darf seine Frau nicht scheiden:
Wenn jemand ein Mädchen zur Frau nimmt und wird ihrer überdrüssig, nachdem er zu ihr gegangen ist, und legt ihr etwas Schändliches zur Last und bringt ein böses Gerücht über sie auf und spricht: Dies Mädchen hab ich geheiratet und als ich zu ihr ging, fand ich sie nicht als Jungfrau, so sollen Vater und Mutter des Mädchens die Zeichen ihrer Jungfräulichkeit nehmen und vor die Ältesten der Stadt im Tor bringen. Und der Vater des Mädchens soll zu den Ältesten sagen: Ich habe diesem Mann meine Tochter zur Frau gegeben; nun ist er ihrer überdrüssig geworden und legt ihr Schändliches zur Last und spricht: Ich habe deine Tochter nicht als Jungfrau gefunden. Hier aber sind die Zeichen der Jungfräulichkeit meiner Tochter. Und sie sollen die Decke vor den Ältesten der Stadt ausbreiten. Und die Ältesten der Stadt sollen den Mann nehmen und züchtigen und ihm eine Buße von hundert Silberstücken auferlegen und sie dem Vater des Mädchens geben, weil er über eine Jungfrau in Israel ein böses Gerücht aufgebracht hat. Und er soll sie als Frau behalten und darf sie sein Leben lang nicht entlassen. Ist's aber die Wahrheit, dass das Mädchen nicht mehr Jungfrau war, so soll man sie heraus vor die Tür des Hauses ihres Vaters führen, und die Leute der Stadt sollen sie zu Tode steinigen, weil sie eine Schandtat in Israel begangen und in ihres Vaters Hause Hurerei getrieben hat; so sollst du das Böse aus deiner Mitte wegtun. (5. Mose, 22)
Der Ehebruch
Ehebruch und Unzucht werden in allen Religionen als Sünde betrachtet. Die Bibel (3. Mose 20:10), sowie der Islam (24:2), sieht die Todesstrafe dafür vor. Doch unterscheidet sich die Definition des Ehebruchs grundlegend voneinander. Ehebruch ist gemäß dem Qur'an die Einbeziehung eines verheirateten Mannes oder einer verheirateten Frau in einer außerehelichen Beziehung. Die Bibel betrachtet nur die außereheliche Affäre einer verheirateten Frau als Ehebruch. (3. Mose 20:10, 5. Mose 22:22, Sprüche 6:20-7:27)
Wenn jemand dabei ergriffen wird, dass er einer Frau beiwohnt, die einen Ehemann hat, so sollen sie beide sterben, der Mann und die Frau die er beigewohnt hat; so sollst du das Böse aus Israel wegtun. (5. Mose 22:22)
Wenn jemand die Ehe bricht mit der Frau seines Nächsten, so sollen beide des Todes sterben, Ehebrecher und Ehebrecherin, weil er mit der Frau seines Nächsten die Ehe gebrochen hat. (3. Mose 20:10)
Schläft gemäß der biblischen Definition ein verheirateter Mann mit einer nicht verheirateten Frau, so wird das nicht als Verbrechen angesehen. Der verheiratete Mann, der eine außereheliche Beziehung mit einer unverheirateten Frau eingeht, wird nicht als Ehebrecher betrachtet und diese unverheiratete Frau auch nicht als Ehebrecherin. Das Verbrechen des Ehebruchs wird nur dann eingegangen, wenn ein Mann, ob verheiratet oder nicht, mit einer verheirateten Frau eine Beziehung eingeht. Nur in diesem Fall wird der Mann als Ehebrecher bezeichnet.
Somit wird Ehebruch gemäß der Bibel als eine außereheliche Beziehung, die eine verheiratete Frau involviert, definiert. Die außereheliche Beziehung eines verheirateten Mannes, ist gemäß der Bibel, nicht ein Verbrechen. Warum nun diese Doppelmoral?
Nach der Enzyklopädia Judaica wurde die Frau als Eigentum ihres Mannes angesehen und somit stellt Ehebruch ein Vergehen am ausschließlichen Eigentumsrecht ihres Ehemannes; die Frau als Eigentum ihres Ehemannes hat kein solches Recht ihm gegenüber. (15)
Geht somit ein Mann ein Verhältnis mit einer verheirateten Frau ein, so vergeht er sich somit am Eigentum eines anderen Mannes und muss nur deswegen bestraft werden.
Bis zum heutigem Tag werden die Kinder, die aus einem Verhältnis zwischen einem verheirateten Mann und einer unverheirateten Frau hervorgehen, als legitime Kinder betrachtet. Geht allerdings eine verheiratete Frau eine Affäre mit einem anderen Mann ein, so werden ihre Kinder aus diesem Verhältnis nicht als legitim betrachtet, sondern als unehelich und es ist ihnen verboten andere Juden außer Konvertierte und Uneheliche zu heiraten. Dieses Verbot wird für 10 weitere Generationen aufrecht gehalten, bis der Makel des Ehebruchs vermutlich schwächer geworden ist. (16)
Der Qur'an betrachtet auf der anderen Seite die Frauen auf keinen Fall als Eigentum des Mannes. Er beschreibt eindringlich das Verhältnis zwischen den Ehepartnern mit folgenden Worten: "Zu Seinen Zeichen gehört auch, dass Er euch Gattinnen aus euch selbst schuf, damit ihr bei ihnen ruht. Und Er hat zwischen euch Liebe und Barmherzigkeit gesetzt. Darin sind fürwahr Zeichen für nachdenkliche Leute." Sura ar-Rum (30) Vers 21
Das ist das qur'anische Konzept der Ehe: Liebe, Barmherzigkeit und Beschaulichkeit, und nicht Eigentum und Doppelmoral.
Die Eide
Gemäß der Bibel muss ein Mann seinem Eid gegenüber Gott nachkommen. Er darf sein Wort nicht brechen. Auf der anderen Seite ist der Eid einer Frau nicht unbedingt verbindlich für sie. Er muss von ihrem Vater, wenn sie bei ihm wohnt, oder von ihrem Ehemann, wenn sie verheiratet ist, gebilligt sein. Stimmen sie nicht zu, so sind ihre Eide als null und nichtig anzusehen: In 4 Mose 30:2 lesen wir: Und Mose redete mit den Häuptern der Stämme Israels und sprach: Dies ist's, was der HERR geboten hat: Wenn jemand dem HERRN ein Gelübde tut oder einen Eid schwört, dass er sich zu etwas verpflichten will, so soll er sein Wort nicht brechen, sondern alles tun, wie es über seine Lippen gegangen ist. Wenn eine Frau dem HERRN ein Gelübde tut und sich zu etwas verpflichtet, solange sie im Hause ihres Vaters und ledig ist, und ihr Vater hört von ihrem Gelübde und ihrer Verpflichtung, die sie sich auferlegt hat, und er schweigt dazu, so gelten alle ihre Gelübde, und jede Verpflichtung, die sie sich auferlegt hat, soll auch gelten. Wenn aber ihr Vater ihr's verwehrt an dem Tage, da er's hört, so gilt das Gelübde und die Verpflichtung nicht, die sie sich auferlegt hat, und der HERR wird ihr gnädig sein, weil ihr Vater es ihr verwehrt hat. Wird sie aber eines Mannes Frau und liegt noch ein Gelübde auf ihr oder hat sie unbedacht etwas versprochen, durch das sie sich gebunden hat, und ihr Mann hört es und schweigt dazu an demselben Tage, so gilt ihr Gelübde und ihre Verpflichtung, die sie sich auferlegt hat. Wenn aber ihr Mann ihr's verwehrt an dem Tage, da er's hört, so macht er sie ihres Gelübdes ledig, das auf ihr liegt, und ihres unbedachten Versprechens, durch das sie sich gebunden hat; und der HERR wird ihr gnädig sein.
Warum ist das Wort einer Frau nicht bindend per se? Die Antwort ist einfach: Da sie im Grunde genommen vor der Heirat das Eigentum ihres Vaters ist, und nach der Heirat ihrem Ehemann gehört. Die Kontrolle des Vaters über seine Tochter war schon zeitweise so ausgeprägt, dass er sie bei entsprechendem Wunsch verkaufen konnte! Das wird in den Schriften der Rabbiner angedeutet: "Der Mann darf seine Tochter verkaufen, doch die Frau darf ihre Tochter nicht verkaufen; der Mann darf seine Tochter verloben, doch die Frau darf ihre Tochter nicht verloben." (17) Die rabbinische Literatur deutet zudem an, dass die Ehe die Übergabe der Kontrolle vom Vater auf den Ehemann bedeutet: "Verlobung, die Frau zum unantastbaren Eigentum des Ehemannes machen". Wird die Frau offensichtlich als das Eigentum von jemand anderem betrachtet, so kann sie also keinerlei Gelübde ablegen, wenn ihr Besitzer dies nicht erlaubt. (18)
Erwähnt werden sollte auch, dass sich diese biblischen Anweisungen bezüglich der Frauengelübde negativ auf judeo-christliche Frauen bis ins frühe 20. Jahrhundert auswirkten. Eine verheiratete Frau in der westlichen Welt hatte keinen rechtlichen Status. Keine ihrer Handlungen hatte rechtlichen Wert. Ihr Ehemann konnte jeden von ihr eingegangen Vertrag, Einkauf oder Abkommen nullifizieren. Westlichen Frauen war es nicht möglich einen verbindlichen Vertrag einzugehen, da sie praktisch das Eigentum von jemand anderem waren, so dass sie über zweitausend Jahre wegen dieser biblischen Einstellung ihnen gegenüber leiden mussten.
Im Islam ist der Eid eines jeden Muslims, männlich oder weiblich, verbindlich. Niemand hat das Recht oder die Befugnis den Eid einer anderen Person aufzuheben. Wird ein Eid nicht eingehalten, so muss dafür gemäß dem Qur'an Buße getan werden: "Allah wird euch nicht für ein unbedachtes Wort in euren Eiden bestrafen. Jedoch wird er euch für das bestrafen, was ihr mit Bedacht (falsch) beschworen habt. Die Sühne dafür soll die Speisung von zehn Armen sein, mit der Speise, die ihr gewöhnlich euren Familien gebt, oder ihre Bekleidung oder die Befreiung eines Sklaven. Wer aber (die Mittel dazu) nicht findet, der faste drei Tage. Dies ist die Sühne für die Eide, die ihr (falsch) geschworen habt. Und haltet eure Eide. So macht euch Allah Seine Botschaft klar, damit ihr dankbar seid." Sura al-Ma'ida (5) Vers 89
Die Gefährten des edlen Propheten Muhammed (ﷺ), Frauen und Männer, kamen bei Annahme des Islams zu ihm, um ihm ihren Treueid persönlich zu übermitteln. Frauen wie Männer kamen eigenständig zu ihm und legten ihren Eid ab: "O Prophet! Wenn gläubige Frauen zu dir kommen und dir geloben, Allah nichts an die Seite zu stellen, nicht zu stehlen, keine Unzucht zu treiben, ihre Kinder nicht zu töten, keine haltlosen Verleumdungen zu verbreiten und gegen dich in dem, was sich geziemt, nicht ungehorsam zu sein, dann nimm ihr Gelöbnis an und bitte Allah um Verzeihung für sie. Allah ist fürwahr verzeihend und barmherzig." Sura as-Saff (61) Vers 12
Ein Mann darf im Islam somit nicht für seine Tochter oder seine Ehefrau einen Eid tätigen, oder gar einen von einer seiner weiblichen Verwandten ausgesprochenen Eid aufheben.
Das Eigentum der Ehefrau
Der Islam weist einen unerschütterlichen Glauben an die Wichtigkeit der Ehe und des Familienlebens auf. Mit dem Christentum teilt er die Übergabe der Familienverantwortung an den Ehemann. Wenn man aber die christliche Position genauer betrachtet, so treten tatsächlich eklatante Unterschiede auf, was die Grenzen dieser Verantwortung betrifft. Die judeo-christliche Tradition weitet diese Verantwortung und Führung des Ehemannes praktisch auf den Besitz der Frau aus.
Im Judentum besitzt der Mann seine Ehefrau wie er Sklaven besitzt. (19)
Das ist der Grund für die doppelte Beurteilung bei Ehebruch und für die Macht des Mannes, die Versprechen seiner Frau nichtig zu machen. Sobald eine jüdische Frau heiratet geht automatisch ihr ganzes Geld und Besitz zu ihrem Mann über. Jüdische Rabbis sagen, die Frau selbst und ihr Geld sind Eigenbesitz des Mannes. (20)
Deshalb wird die reichste Frau nach der Heirat pleite. Der Talmud erläutert:
"Die Frau darf nichts besitzen. All ihr Eigentum ist Besitz des Mannes. Und all sein Eigentum ist auch sein Besitz. Alles,was sie verdient oder auf dem Weg findet, gehört ihm. Alles,was sich im Haus befindet, sogar Brotstückchen auf dem Esstisch, gehört ihm. Wenn die Frau Gäste ins Haus zum Essen einlädt, hat sie von ihm gestohlen." (San 71a,Git 62a, Talmud)
Die jüdische Frau lockt ihren Bräutigam mit ihrem Vermögen an. In jüdischen Familien gibt der Vater seiner Tochter einen Teil seines Vermögens als Mitgift. Diese Mitgift verwandelt die Geburt einer Tochter zur Last, der Vater muss sie nicht nur aufbringen, sondern übergibt ihr auch einen Teil seines Besitzes. Töchter bedeuten in jüdischen Familien Belastung und keine Freude. (21)
Die Geburt von Mädchen wird deshalb nicht begrüsst. Diese Mitgift wird dem Ehemann geschenkt und geht in seinen Besitz über, er kann sie jedoch nicht verkaufen, die Ehefrau hat aber keinerlei Recht auf ihre Mitgift. Auβerdem muss die Frau nach der Eheschlieβung arbeiten und ihrem Mann ihr Einkommen geben.
Ihren Besitz erhält sie nur in zwei Fällen zurück, im Falle der Scheidung oder im Falle des Todes des Ehemanns.
Sollte sie zuerst sterben,erbt er all ihren Besitz; sollte er aber zuerst sterben, erbt sie nur ihre zuvor bezahlte Mitgift und hat keinen Anspruch auf seinen restlichen Besitz. Der Mann schenkt seiner Braut ein Heiratsgeschenk, das wiederum nach der Hochzeit in seinen Besitz übergeht. (22)
Das Christentum befolgte bis vor kurzem die jüdische Tradition, die wir schon auszugsweise dargelegt haben. Religiöse und zivile Behörden im christlich Römischen Reich (nach Konstantin) schrieben eine Eigentumsübereinkunft als Voraussetzung für die Anerkennung der Ehe. Die Familien boten ihren Töchtern immer weniger Mitgiften an und somit neigten die Männer dazu früher zu heirateten, während die Familien den Eheschluss ihrer Töchter nach vorne verschoben. (23)
Unter dem Kirchengesetz war die Frau befugt ihre Mitgift zurückzuerhalten, wenn die Ehe aufgehoben wurde, außer sie war des Ehebruchs für schuldig befunden. In solchen Fällen, verwirkte sie ihr Recht auf Rückerstattung der Mitgift, das bei ihrem Ehemann blieb. (24)
Unter dem Kirchengesetz und dem zivilen Gesetz hatte die Frau jegliches Recht auf Eigentum verloren, bis in das frühe 20. Jahrhundert. So wurden beispielsweise die Rechte der Frauen im englischen Gesetz im Jahre 1632 aufgestellt und veröffentlicht. Diese "Rechte" beinhalteten: "Was dem Ehemann gehört, ist sein Eigentum. Was die Frau besitzt, ist das Eigentum des Mannes." (25) Die Frau verlor somit mit der Eheschließung nicht nur ihr Eigentum, sie verlor auch ihre Persönlichkeit!
Keine ihrer Handlungen hatte jeglichen rechtlichen Wert. Ihr Ehemann konnte jeden Verkauf oder jede Schenkung, die sie durchführte, aufheben und als unverbindlich erklären. Die Person mit der sie einen Vertrag geschlossen hatte wurde als Verbrecher, wegen Betrugs betrachtet. Sie konnte zudem nicht in ihrem eigenem Namen eine Klage einreichen oder in ihrem eigenem Namen angeklagt werden, noch konnte sie ihren eigenen Ehemann verklagen. (26) Eine verheiratete Frau wurde in den Augen des Gesetzes praktisch wie ein unmündiges Kind behandelt. Eine Ehefrau gehört ganz einfach zu ihrem Ehemann und deswegen hat sie jegliches Recht auf Eigentum, auf rechtliche Persönlichkeit und auf ihren Familiennamen verloren. (27)
Seit dem 7. Jahrhundert nach Christus hat der Islam den verheirateten Frauen die eigenständige Persönlichkeit zugestanden, der sie durch das Judeo-Christentum beraubt wurde. Im Islam besteht für die Braut und ihre Familie keinerlei Verpflichtung dem Bräutigam ein Geschenk zu übergeben. Das Mädchen in einer muslimischen Familie ist keine Schuld. Eine Frau ist im Islam so geehrt, dass es für sie nicht notwendig ist, Geschenke zu präsentieren, um potenzielle Ehemänner anzulocken, vielmehr muss der Bräutigam seiner Zukünftigen ein Geschenk, die Morgengabe, präsentieren. Dieses Geschenk wird als ihr Eigentum betrachtet und weder der Bräutigam noch die Familie der Braut haben das Recht daran teil zu haben oder über dieses Geschenk zu verfügen. (28) Lässt sich der Ehemann scheiden, so behält die Frau ihre Morgengabe, auch während der Ehe ist es dem Ehemann nicht gestattet über das Eigentum seiner Frau zu verfügen, außer mit ihrer freien Einwilligung. (29)
Der Qur'an verdeutlicht seine Position klar:
"Und gebt den Frauen ihr Brautgeld wie ein Geschenk. Und wenn sie euch etwas davon aus freien Stücken erlassen, so genießt es nach Belieben und ohne Bedenken." Sura an-Nisa' (4) Vers 4
Da der Lebensunterhalt der Frau und der ihrer Kinder allein durch den Ehemann gesichert werden muss, also er allein dafür verantwortlich ist, ist das Eigentum und das Einkommen der Frau völlig unter ihrer alleinigen Kontrolle und für ihren eigenen Gebrauch. (30) Unabhängig davon wie reich die Ehefrau auch ist, sie ist nicht dazu verpflichtet die Familie mit zu ernähren, ausser sie will es so. Und Ehepartner erben auch voneinander. Zudem behält die Ehefrau im Islam ihre eigenständige rechtliche Persönlichkeit und ihren Familiennamen. (31)
Ein amerikanischer Richter sagte einmal über muslimische Frauen: "Die muslimische Frau ist selbständig wie die Sonne, sie kann ihre Identität und ihren Familiennamen behalten, auch wenn sie zehn mal heiratet." (32)
Die Scheidung
Alle drei Religionen weisen bemerkenswerte Unterschiede auf, was das Thema der Scheidung anbelangt. Christen verabscheuen Scheidung grundsätzlich, da das NT eindeutig die Unauflösbarkeit der Ehe verfechtet.
Jesus (u) soll nach Matthäus gesagt haben: "Ich aber sage: Wenn ein Mann sich von seiner Frau scheiden lässt - es sei denn, sie war untreu -, macht er sie zur Ehebrecherin. Und wer eine geschiedene Frau heiratet, begeht ebenfalls Ehebruch." (Matthäus 5:32)
Diese kompromisslose Ansicht ist ohne Zweifel unrealistisch, denn sie geht von einem Zustand der Fehlerlosigkeit aus, den menschliche Gesellschaften noch nie erreicht haben und auch nie erreichen können. Merkt ein Paar, dass ihre Ehe nicht wiederhergestellt werden kann, wird ein Verbot der Scheidung ihnen nichts Gutes tun. Sich nicht verstehende Ehepaare, gegen ihren Willen, dazu zu zwingen zusammen zu bleiben, ist weder effektiv noch vernünftig.
Das Judentum erlaubt auf der anderen Seite die Scheidung sogar ohne jeglichen Grund. Das AT gibt dem Ehemann das Recht sich von seiner Frau zu scheiden, auch wenn er sie nur nicht mehr mag: Wenn jemand eine Frau zur Ehe nimmt und sie nicht Gnade findet vor seinen Augen, weil er etwas Schändliches an ihr gefunden hat, und er einen Scheidebrief schreibt und ihr in die Hand gibt und sie aus seinem Hause entlässt. (5. Mose 24)
Die obigen Verse haben eine beachtliche Diskussion unter den jüdischen Gelehrten hervorgerufen, wegen ihrer Uneinigkeit bezüglich der Interpretation der Wörter "Ungnade" und "schändlich", die im Text genannt werden. Der Talmud gibt die verschiedenen Ansichten wieder: "Die Schule der Shammai vertrat die Ansicht, dass ein Mann seine Frau nicht scheiden lassen dürfe, wenn sie sich nicht eines Ehebruchs schuldig machte, während die Schule der Hillel die Ansicht vertrat, dass ein Mann seine Frau sogar dann scheiden lassen dürfe, wenn sie ihm nur eine Mahlzeit falsch zubereitet hatte. Rabbi Akiba sagt, dass er sich von ihr scheiden lassen dürfe, selbst wenn er nur eine andere Frau hübscher als seine finde." (Gittin 90a-b).
Das AT folgt der Ansicht der Shammaiten, während das jüdische Gesetz der Ansicht der Hillelites und des Rabbis Akiba gefolgt ist. (33) Da die Ansicht der Hillelites siegte, wurde sie die ungebrochene Tradition des Jüdischen Gesetzes, dem Ehemann das Recht der Scheidung von seiner Frau zu geben, selbst ohne jeglichen Grund. Das AT gibt den Männern nicht nur das Recht sich von einer "ungemochten" Ehefrau scheiden zu lassen, sondern es sieht die Scheidung von einer "schlechten Ehefrau" als eine Verpflichtung an: "Eine schlechte Frau bringt Erniedrigung, niedergeschlagene Blicke und ein wundes Herz. Kraftlose Arme und schlaffe Knie sind jenem Mann, dessen Frau ihn nicht glücklich zu machen vermag. Die Frau ist der Ursprung der Sünde, und wegen ihr ist es, dass wir alle sterben müssen. Lass eine leckende Zisterne nicht tröpfeln oder lass eine schlechte Frau nicht sagen was sie will. Will sie deine Autorität nicht anerkennen, scheide sie und schicke sie fort." (Prediger 25:25).
Der Talmud berichtet über bestimmte, verschiedene Handlungen der Ehefrauen, welche die Ehemänner dazu verpflichten, sich von ihnen zu scheiden: "Wenn sie auf der Straße aß, wenn sie gierig auf der Straße trank, wenn sie das Baby auf der Straße säugte, in jedem dieser Fälle, sagt Rabbi Meir, muss sie ihren Mann verlassen." (Git. 89a) Der Talmud schreibt auch die Scheidung von einer unfruchtbaren Frau vor (die innerhalb von 10 Jahren kein Kind geboren hatte): "Unsere Rabbiner lehrten: Wenn ein Mann sich eine Frau nahm und mit ihr zehn Jahre gelebt hatte und sie kein Kind geboren hatte, muss er sie scheiden" (Yeb.64a).
Eine jüdische Frau könnte ihr Recht auf Scheidung vor einem jüdischen Gericht einfordern, wenn sie wirklich schwerwiegende Gründe hätte. Diese Gründe sind unter anderem: Ein Ehemann mit körperlichen Unzulänglichkeit oder Hautkrankheiten, Vernachlässigung der ehelichen Pflichten, usw. Das Gericht kann den Antrag der Frau unterstützen, doch die Ehe nicht auflösen. Dies ist nur dem Ehemann möglich, indem er ihr den Scheidungsbrief aushändigt. Das Gericht könnte den Mann geißeln, zu einer Geldstrafe verurteilen, einsperren und ihn aus der Gemeinschaft ausschließen, um ihn dazu zu zwingen, den erforderlichen Scheidungsbrief seiner Frau zu übergeben. Sollte der Ehemann hartnäckig bleiben, könnte er sich weigern seiner Frau die Scheidung zu erlauben und sie bis zum Tode an sich binden. Und noch schlimmer, könnte er sie, ohne ihr die Scheidung zu gewähren, sie quasi unverheiratet und ungeschieden zurück lassen. Er kann irgendeine andere Frau heiraten oder sogar mit irgendeiner anderen Frau außerhalb der ehelichen Bande zusammenleben und Kinder mit ihr haben (im jüdischen Recht gelten diese Kinder als ehelich). Die verlassene Frau dürfte hingegen nicht wieder heiraten, da sie rechtlich noch als verheiratet gilt und somit mit keinem anderen Mann zusammen sein darf, ohne als Ehebrecherin zu gelten und ihre Kinder aus solcher Verbindung bis ins zehnte Glied als illegitim sein würden. Eine Frau in einer solchen Position wird Agunah (gekettete Frau) genannt. (34)
In Amerika gibt es heute in etwa 1000 bis 1500 solcher jüdischer Frauen (Agunot; Pl. von Agunah) und in Israel sind es schätzungsweise um die 16000. Ehemänner können so Tausende von Dollars von ihren, in die Falle geratenen Frauen, für eine Scheidung erpressen. (35)
Mann könnte sagen, dass der Islam den Mittelplatz zwischen christlichen und jüdischen Regeln einnimmt. Ehe im Islam ist eine feste Bindung, die nur für besondere Gründe gebrochen werden darf. Ehepaare sind angewiesen, wann immer ihre Ehe auch in Gefahr ist, dagegen mit allem was in ihrer Macht steht, vorzugehen. Scheidung soll nur dann angewendet werden, wenn es keinen anderen Ausweg mehr gibt. Zusammenfassend erkennt der Islam Scheidung an, doch sieht es nur als letztes Mittel an.
Schauen wir uns an, wie die Gebote einer Scheidung im Islam aussehen. Der Islam erkennt das Recht beider Partner an, ihre Ehe zu beenden. Dabei erhält der Ehemann das Recht auf Scheidung (Talaq), der die Morgengabe nicht wieder einfordern darf, und gibt der Ehefrau, anders als im Judentum (vom Christentum ganz zu schweigen) beispielsweise, das Recht, die Ehe durch "Khula'" aufzulösen, wobei sie ihre Morgengabe zurückgeben muss. (36) Der Qur'an verbietet also ausdrücklich, den sich scheidenden Männern, die Morgengabe zurückzufordern, unabhängig davon, wie hoch der Betrag war: "Und wenn ihr eine Gattin anstelle einer anderen nehmen wollt, so nehmt nichts von ihr fort, selbst wenn ihr der ersteren einen ganzen Schatz gegeben habt. Wollt ihr es etwa fortnehmen mittels Verleumdung und (damit) offenbarer Sünde?" Sura an-Nisa' (4) Vers 20
Entscheidet sich eine muslimische Ehefrau ihre Ehe zu beenden, muss sie aber die Morgengabe ihrem Ehemann zurückbringen. Dadurch wird sicher gestellt, dass eine Scheidung nicht aus einer affektiven Lage heraus, ohne gründliche Überlegung durchgeführt wird, sondern beide, Ehemann und Ehefrau, sich bewusst werden, dass die Scheidung kein Kinderspiel ist.
"Die (widerrufliche) Scheidung ist zweimal (erlaubt), dann aber müsst ihr sie in Güte behalten oder im Guten entlassen. Und es ist euch nicht erlaubt, etwas von dem, was ihr ihnen gegeben hattet, zurückzunehmen, außer beide fürchteten, Allah's Gebote nicht halten zu können. Und wenn ihr fürchtet, dass beide Allah's Gebote nicht halten können, so begehen beide keine Sünde, wenn sie sich mit etwas loskauft. Dies sind Allah's Grenzen; übertretet sie daher nicht. Und wer Allah's Grenzen übertritt, das sind die Ungerechten." Sura al-Baqara (2) Vers 229
Eine Überlieferung des Propheten (ﷺ) sagt: "Eine Frau kam eines Tages zum Propheten Muhammad , und forderte die Auflösung ihrer Ehe. Sie erzählte dem Propheten, dass sie keinerlei Beschwerden wegen dem Charakter oder dem Benehmen ihres Mannes hätte, ihr einziges Problem war, dass sie ihn wirklich nicht mehr mochte zu dem Ausmaß, dass sie nicht mehr mit ihm leben konnte. Er fragte sie: "Würdest du ihm seinen Garten (er hatte ihn ihr als Morgengabe geschenkt) zurückgeben?" sie sagte: "Ja". Der Prophet wies daraufhin den Mann an, seinen Garten zurückzunehmen und die Auflösung der Ehe zu akzeptieren." (Bukhari)
In einigen Fällen kann eine muslimische Ehefrau gewillt sein, ihre Ehe aufrechtzuerhalten, doch kann sie sich gezwungen sehen die Scheidung einzureichen, wenn folgende zwingende Gründe vorliegen: Misshandlung durch den Ehemann, Meiden ohne Grund, wenn der Ehemann seinen ehelichen Pflichten nicht nachkommt usw. In diesen Fällen löst das Scharia Gericht die Ehe auf. (37)
Zusammenfassend lässt sich somit sagen, dass der Islam der muslimischen Frau einige beispielslose Rechte einräumt: Sie kann die Ehe durch Khula' beenden und sie kann eine Scheidung einklagen. Eine muslimische Frau kann nicht durch einen sturen Ehemann in einer Ehe eingesperrt werden.
Dieses Recht war es, das jüdische Frauen, die in den frühen islamischen Gesellschaften lebten, dazu bewog, vor muslimischen Gerichten die Scheidung von ihren Ehemännern einzufordern. Die Rabbiner erklärten ihrerseits die Gerichtsentscheide für null und nichtig und um diesem ein Ende zu setzen, gaben sie der Frau neue Rechte und Privilegien, damit sie nicht vor muslimische Gerichte ziehen. Jüdischen Frauen in christlichen Ländern wurden allerdings nicht die gleichen Privilegien zugesprochen, war das römische Gesetz dort nicht im Geringsten anziehender als das jüdische Gesetz. (38)
Richten wir nun den Blick darauf, wie der Islam von der Scheidung entmutigt. Der Prophet (ﷺ) sagte den Gläubigen: "Unter allen bekannten Taten, ist Scheidung die am meisten verhasste für Allah". (Abu Dawood) Ein muslimischer Mann sollte sich von seiner Frau nicht scheiden, nur weil er sie nicht mehr mag.
Der Qur'an weist die muslimischen Männer freundlich zu ihren Ehefrauen zu sein, selbst wenn sie nur oberflächliche Emotionen oder gewisse Abneigung gegen sie verspüren: "O ihr, die ihr glaubt! Euch ist nicht erlaubt, Frauen gegen ihren Willen zu erben. Und behandelt sie nicht schlecht, um einen Teil von dem, was ihr ihnen gabt, von ihnen zurückzunehmen, es sei denn, sie hätten sich offenkundig unmoralisches Verhalten zuschulden kommen lassen. Verkehrt mit ihnen anständig. Und wenn sie euch zuwider sind, ist euch vielleicht etwas zuwider, in das Allah viel Gutes hineingelegt hat." Sura an-Nisa' (4) Vers 19
Der Prophet Muhammed (ﷺ) gab uns eine ähnliche Anweisung: "Ein gläubiger Mann darf keine gläubige Frau hassen. Wenn er eine ihrer Züge nicht mag, dann mag er bestimmt einen anderen Charakterzug." (Muslim)
Der Prophet (ﷺ) unterstrich ebenfalls, dass die besten Muslime diejenigen sind, die sich am besten zu ihren Ehefrauen verhalten: "Die Gläubigen, die den besten Glauben haben, sind diejenigen, die den besten Charakter aufweisen können und die besten unter euch, sind diejenigen, die am besten zu ihren Ehefrauen sind." (Tirmidthi)
Doch der Islam ist eine praktische Religion, die natürlich erkennt, dass es Umstände geben kann, in der eine Ehe an den Rand des Zusammenbruchs geraten kann. In diesen Fällen ist reine Freundlichkeit oder Zurückhaltung keine brauchbare Lösung. Was macht man also, um die Ehe auch in diesen Fällen doch noch zu retten? Der Qur'an bietet einige praktische Ratschläge für den Ehepartner, dessen Partner ein Übertreter ist.
Dem Ehemann, dessen Ehefrau durch falsches Benehmen die Ehe gefährdet, gibt der Qur'an vier Ratschläge: "Die Männer stehen für die Frauen in Verantwortung ein, mit Rücksicht darauf, wie Allah den einen von ihnen mit mehr Vorzügen als den anderen ausgestattet hat, und weil sie von ihrem Vermögen (für die Frauen) ausgeben. Darum sind die rechtschaffenen Frauen (Allah) demütig ergeben und hüten das zu Verbergende, weil Allah (es) hütet. Diejenigen aber, deren Widerspenstigkeit ihr fürchtet, warnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie. Und wenn sie euch gehorchen, unternehmt nichts weiter gegen sie. Siehe, Allah ist Erhaben und Groß." Sura an-Nisa' (4) Vers 34
Die ersten drei Ratschläge sollten zuerst angewandt werden. Schlagen sie fehl, so sollte die Hilfe der beteiligten Familien gesucht werden. Es sollte im Lichte der obigen Verse auch erwähnt werden, dass das Schlagen der Ehefrau, die gegen die Gebote Allah's verstößt, der letzte Ausweg darstellt, in der Hoffnung, dass die Ehefrau von ihren Übertretungen zurücktritt. Hilft es, dann darf der Ehemann, nach dem Qur'an, natürlich nicht weiter diesen Mittel nutzen. Hilft es nicht, so darf der Ehemann diesen Mittel trotzdem nicht weiterhin nutzen, sondern muss in der letzten Ausweg, der familienunterstützte Aussöhnung, eine Lösung suchen. Im Islam werden die Verse des Qur'an zudem durch die erläuternden Worte in den Überlieferungen des Propheten Muhammed (ﷺ) erklärt, so dass wir uns zu diesem Anlass den folgenden Hadith betrachten, in dem er die muslimischen Ehemänner auffordert, zu diesen Mitteln nur in extremen Fällen zu greifen, wie zum Beispiel die offene Unzucht der Ehefrau.
Doch selbst in diesen Fällen darf die Bestrafung nur eine leichte sein. Lässt die Ehefrau von den Übertretungen ab, so darf der Ehemann nichts mehr unternehmen: "Wenn sie sich offener Unzucht schuldig machen, so könnt ihr sie im Bett verlassen und sie leicht bestrafen. Hören sie wieder auf euch, so dürft ihr sie nicht weiter belästigen." (Tirmidthi)
Zudem verurteilte der Prophet (ﷺ) jedes ungerechtfertigte Schlagen auf das Schärfste. Einige muslimische Ehefrauen hatten über ihre Männer geklagt, die sie geschlagen hatten. Als der Prophet (ﷺ) dies hörte, sagte er kategorisch: "Diejenigen, die ihre Frauen schlagen, sind nicht die besten unter euch." (Abu Dawood)
An dieser Stelle sollten wir uns an den folgenden Hadith erinnern: "Die besten unter euch, sind diejenigen, die am besten zu ihrer Familie sind, und ich bin der beste unter euch zu meiner Familie." (Tirmidthi)
Der Prophet (ﷺ) riet einer muslimischen Frau, deren Name Fatima bin Qais war, davon ab, einen Mann zu heiraten, der dafür bekannt war, Frauen zu schlagen: "Ich ging zum Propheten und sagte: "Abul Jahm und Mu'awiah haben vorgeschlagen mich zu heiraten. Der Prophet sagte: Mu'awiah ist sehr arm und Abul Jahm ist daran gewöhnt Frauen zu schlagen." (Muslim)
Es sollte daran erinnert werden, dass der Talmud das Schlagen der Ehefrau als Strafe vorsieht, um gewünschtes Benehmen zu bewirken. (39) Es ist nicht auf extreme Fälle, wie offener Unzucht, beschränkt. Es ist ihm erlaubt seine Ehefrau zu schlagen, selbst wenn sie sich nur weigert die Hausarbeit durchzuführen. Darüberhinaus ist er auch nicht darauf beschränkt, nur leichte Bestrafung durchzuführen. Es ist ihm erlaubt, die Sturheit seiner Frau, mit einer Peitsche oder durch ihr Aushungern zu brechen. (40)
Für die Ehefrau, deren Ehemann sich schlechtem Benehmen schuldig macht, und so dafür sorgt, dass die Ehe gefährdet wird, bietet der Qur'an folgenden Ratschlag: "Und wenn eine Frau von ihrem Ehemann rohe Behandlung oder Gleichgültigkeit befürchtet, begehen sie keine Sünde, wenn sie sich einvernehmlich auseinandersetzen; denn ein friedlicher Kompromiss ist besser. Und die Seelen neigen zur Habsucht. Und wenn ihr Gutes tut und gottesfürchtig seid, siehe, Allah kennt euer Tun." Sura an-Nisa' (4) Vers 128
In diesem Fall wird die Ehefrau angewiesen eine Aussöhnung mit ihrem Ehemann anzustreben (mit oder ohne der Hilfe der Familie). Es sollte hervorgehoben werden, dass der Qur'an die Ehefrau nicht anweist ihren Mann zu meiden oder zu schlagen. Der Grund dafür könnte zum Beispiel sein, dass die Ehefrau von einer gewaltsamen physischen Reaktion ihres sich schon schlecht benehmenden Ehemannes geschützt wird. Eine solche Reaktion wird der Ehe, und vor allem der Ehefrau, mehr Schaden als Nutzen bringen.
Helfen auch die Schlichtungsversuche beider Familien nicht mehr weiter, so bleibt der Ehefrau noch die Einklagung der Ehe vor Gericht oder die Khula'. (41)
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Islam verheirateten Ehepaaren sehr viele brauchbare Ratschläge bietet, um ihre Ehekrisen erfolgreich zu überwinden. Wenn einer der Ehepartner die Ehe gefährdet, dann ist der andere Partner laut Qur'an angewiesen alles Mögliche und Wirksame zu tun, um diesen Bund zu retten, dem der Islam große Bedeutung beimisst. Schlagen alle Maßnahmen fehl, so erlaubt der Islam den Ehepartnern sich in Frieden und Übereinkunft scheiden zu lassen.
Die Mütter
Das alte Testament befiehlt die freundliche und angemessene Behandlung der Eltern an mehreren Stellen und verdammt diejenigen, die sie nicht ehren. Zum Beispiel: "Wer auch immer seinen Vater oder seine Mutter beschimpft, der muss getötet werden." (Leviticus 20:9) und "Ein weiser Mann bringt seinem Vater Freude, aber ein dummer Mann verachtet seine Mutter." (Proverbs 15:20). Es wird erwähnt nur den Vater zu ehren, z.B. "Ein weiser Mann befolgt die Anweisung seines Vaters" (Proverbs 13:1), die Mutter jedoch wird nie alleine erwähnt. Zudem wird die freundliche Behandlung der Mutter, als Zeichen der Anerkennung ihrer großen Leiden während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht besonders betont. Auch erben Mütter nichts von ihren Kindern, während Väter durchaus erben können. (42)
Es ist schwer vom NT als einer Schrift zu sprechen, die für die Ehrung der Mutter einsteht. Im Gegenteil erhält man den Eindruck, dass das NT die freundliche Behandlung der Mutter als ein Hindernis für den Weg zu Gott ansieht.
Gemäß dem NT kann niemand ein guter Christ sein, gleich der Jünger Jesus Christus (u), wenn er nicht seine Mutter hasst. Angeblich soll Jesus (u) gesagt haben: "Wenn jemand zu mir kommt, und seinen Vater, seine Mutter, seine Frau und seine Kinder, seine Brüder und Schwestern nicht hasst - ja sein eigenes Leben - so kann er nicht mein Jünger sein." (Lukas 14:26) Zudem vermittelt das NT ein Bild von Jesus (u) von Gleichgültigkeit oder sogar Respektlosigkeit gegenüber seiner eigenen Mutter geprägt zu sein. Als sie zum Beispiel einmal nach ihm sucht, während er einer Menge predigt, kommt es ihm nicht in den Sinn, sich um sie zu kümmern.
"Und es kamen seine Mutter und seine Brüder und standen draußen, schickten zu ihm und ließen ihn rufen. Und das Volk saß um ihn. Und sie sprachen zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder und deine Schwestern draußen fragen nach dir. Und er antwortete ihnen und sprach: Wer ist meine Mutter und meine Brüder? Und er sah ringsum auf die, die um ihn im Kreise saßen,und sprach: Siehe,das ist meine Mutter und das sind meine Brüder! Denn wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter." (Markus 3:31-35)
Man könnte argumentieren, dass Jesus (u) versuchte, seinen Zuhörern eine wichtige Lektion beizubringen, und zwar dass religiöse Verbindungen nicht weniger wichtig als familiäre Verbindungen sind. Doch hätte er dies seinen Zuhörern ebenso gut vermitteln können, ohne seiner Mutter diese Gleichgültigkeit an den Tag zu legen. Die gleiche respektlose Haltung wird ihm zugeschrieben, als er sich weigerte die Aussage eines seiner Zuhörer zu befürworten, als dieser die Rolle seiner Mutter pries, ihn zur Welt gebracht und aufgezogen zu haben: "Und es begab sich, als er so redete, da erhob eine Frau im Volk ihre Stimme und sprach zu ihm: Selig ist der Leib, der dich getragen hat, und die Brüste, an denen du gesogen hast. Er aber sprach: Ja, selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren." (Lukas 11:27-28)
Wenn sogar eine Mutter, wie die Jungfrau Maria, durch einen Sohn, wie Jesus Christus (u), wie dies im Neuen Testament beschrieben wird, derart unhöflich behandelt wird, wie werden dann andere Mütter von ihren Söhnen behandelt werden?
Unübertroffen ist der Islam darin, wie er Ehre, Respekt und Wertschätzung der Mutter entgegenbringt. Im Qur'an wird direkt nach der Erwähnung der Wichtigkeit der Verehrung Gottes, die Wichtigkeit des freundlich seins gegenüber seinen Eltern genannt: "Und dein Herr hat befohlen, daß ihr nur Ihm dienen und zu den Eltern gütig sein sollt. Wenn nun einer von ihnen oder beide bei dir ein hohes Alter erreichen, so sag nicht zu ihnen: "Uff!" zu ihnen und fahre sie nicht an, sondern sprich zu ihnen in ehrerbietiger Weise." Sura al-Isra' (17) Vers 23
Der Qur'an betont auch an mehreren anderen Stellen ausdrücklich die großartige Rolle der Mutter als Gebärende und Stillende: "Und Wir haben dem Menschen im Hinblick auf seine Eltern anbefohlen - seine Mutter trug ihn in Schwäche über Schwäche, und seine Entwöhnung erfordert zwei Jahre -: "Sei Mir und deinen Eltern dankbar. Zu Mir ist die Heimkehr." Sura Luqman (31) Vers 14
Die ganz besondere Stellung der Mütter im Islam wurde in der schönsten Weise vom Propheten Muhammad (ﷺ) beschrieben: Ein Mann kam zum Gesandten Allah's (ﷺ) und sagte: "O Gesandter Allah's, wer hat am meisten Anspruch auf meine gütige Kameradschaftlichkeit?" Der Prophet sagte: "Deine Mutter!" Der Mann fragte weiter: "Wer sonst?" Der Prophet sagte: "Deine Mutter!" Der Mann fragte weiter: "Wer sonst?" Der Prophet sagte: "Deine Mutter!" Der Mann fragte weiter: "Wer sonst?" Der Prophet sagte: "Dann dein Vater." (Bukhari und Muslim)
Seit dem werden die muslimischen Mütter in einer der schönsten Weise geehrt, so wie sie es auch sicherlich verdienen. Die Ehre welche den Müttern von ihren Söhnen und Töchtern zuteil wird, ist beispielhaft. Die Äußerst herzliche Beziehung zwischen muslimischen Müttern und ihren Kindern, der tiefe Respekt, mit welchem muslimische Männer ihren Müttern entgegentreten, verblüfft im Allgemeinen die Menschen aus dem Westen. (43)
Die Erbschaft der Frau
Einer der wichtigsten Unterschiede zwischen dem Qur'an und der Bibel ist die Erbschaft der Frau vom Vermögen eines verstorbenen Verwandten.
Die biblische Haltung wurde auf prägnante Weise von Rabbi Epstein beschrieben. "Die durchgehende und ungebrochene Tradition seit biblischen Tagen verwehrt den weiblichen Haushaltsmitgliedern, Frau und Töchtern, jegliches Recht auf die Erbschaft des Familienvermögens. Im ursprünglichem Schema der Erbschaft, wurden die weiblichen Familienmitglieder als Teil des Familienbesitzes angesehen, und waren genauso wie Sklaven ohne gesetzliche persönliche Identität, was die Erbschaft anbelangte. Während später, durch weitere mosaische Verfügungen, die Frauen, vorausgesetzt alle männlichen Belange sind erfüllt, zur Besitznachfolge zugelassen wurden, wurde aber selbst unter dieser Bedingung die Frau nicht als Erbin betrachtet." (44)
Warum wurden die Frauen als Familienbesitz betrachtet? Rabbi Epstein hat die Antwort: "Sie werden als Besitz betrachtet - vor der Ehe sind sie der Besitz des Vaters, nach der Hochzeit der des Ehemannes." (45)
Die biblischen Erbschaftsgesetze befinden sich in 4. Moses 27:1-11. Der Frau wird kein Anteil am Vermögen ihres Mannes zuerkannt, wohingegen er ihr erster Erbe ist, selbst vor ihren eigenen Söhnen. Eine Tochter kann nur erben, wenn es keinen männlichen Erben gibt. Eine Mutter kann zu Lebzeiten des Vaters gar nichts bekommen. Witwen und Töchter waren, wenn es männliche Erben gab, der Großzügigkeit dieser männlichen Erben ausgeliefert, was ihre Versorgung anbelangte. Dies ist der Grund, warum Witwen und Waisenmädchen zu den mittellosesten Mitgliedern der jüdischen Gesellschaft zählten.
Für lange Zeit folgte das Christentum dieser Gepflogenheit. Sowohl Kirchen- wie auch Zivilrecht, schnitten die Töchter von der Teilhabe an der väterlichen Hinterlassenschaft zu Gunsten ihrer Brüder ab. Daneben wurden den Ehefrauen sämtliche Erbschaftsrechte abgesprochen. Diese ungerechten Gesetze überlebten bis ins späte 19. Jahrhundert. (46)
Unter den heidnischen Arabern vor dem Islam, waren die Erbrechte ausschließlich den männlichen Familienmitgliedern vorbehalten. Der Qur'an schaffte all diese ungerechten Traditionen ab und sprach allen weiblichen Verwandten Anteile am Erbe zu: "Den Männern steht ein Teil von der Hinterlassenschaft ihrer Eltern und Verwandten zu, und den Frauen steht ebenfalls ein Teil von der Hinterlassenschaft ihrer Eltern und Verwandten zu. Sei es wenig oder viel, sie sollen einen bestimmten Teil davon bekommen." Sura an-Nisa (4) Vers 7
Muslimische Mütter, Ehefrauen, Töchter und Schwestern hatten das Erbrecht bekommen - dreizehnhundert Jahre bevor Europa erkannte, dass solche Rechte überhaupt existieren. Die Aufteilung des Erbes ist ein weites Gebiet mit vielen detaillierten Bestimmungen (4:7,11,12,176).
Die allgemeine Regel ist, dass die Frau die Hälfte des Anteils des Mannes bekommt, ausgenommen davon ist, dass die Mutter den gleichen Anteil wie der Vater bekommt. Betrachtet man diese allgemeine Regel isoliert von den anderen Regeln und Gesetzen die die Frauen und Männer betreffen, könnte es unfair erscheinen. Um den Grund hinter dieser Regel zu erkennen, muss man wissen, dass die finanzielle Verantwortung des Mannes für seine Familie als die der Frau bei weitem übersteigen. (siehe Kapitel:."Das Eigentum der Frau?")
Der Bräutigam muss seiner Braut ein Hochzeitsgeschenk übergeben. Dieses Geschenk wird ihr exklusives Eigentum und bleibt dies auch im Falle einer späteren Scheidung. Die Braut hingegen ist keineswegs verpflichtet ihren Bräutigam zu beschenken. Darüber hinaus hat der Mann für den gesamten Unterhalt seiner Frau und der Kinder zu sorgen, wohingegen die Frau nicht verpflichtet ist, ihm dabei in irgendeiner Hinsicht zu helfen. Ihr Eigentum und Einkommen stehen ihr zum eigenem Verbrauch zu, ausgenommen ist davon, was sie ihrem Ehemann bereitwillig zu Verfügung stellt. Daneben muss berücksichtigt werden, dass der Islam das Familienleben vehement befürwortet. Er ermutigt die Jugendlichen zu heiraten, rät von der Scheidung ab und erachtet das Zölibat nicht als Tugend. Daher ist in einer wirklich islamischen Gesellschaft das Familienleben die Norm und das Junggesellenleben die Ausnahme. Das bedeutet, dass in einer islamischen Gesellschaft fast alle heiratsfähigen Männer und Frauen auch tatsächlich verheiratet wären. Die muslimischen Männer haben im Allgemeinen eine höhere finanzielle Last zu tragen als ihre Frauen und dies ist der Grund der Unterschiede der Erbschaftsansprüche der dieses Ungleichgewicht ausgleicht, so dass die Gesellschaft ohne Klassen- oder Geschlechterkampf ihr freies Auskommen findet. Ein einfacher Vergleich was der Finanziellen-Rechte und Pflichten zwischen muslimischen und britischen Frauen anbelangt, durchgeführt von einer britischen Muslima, kommt zum Schluss, dass der Islam die Frau nicht nur fair, sondern großzügig behandelt. (47)
Die Not der Witwen
Weil das Alte Testament den Witwen überhaupt keine Erbrechte zusprach, waren sie die Ungeschützten des jüdischen Volkes. Die männlichen Verwandten, die das Vermögen ihres Mannes geerbt hatten, mussten sie von diesem Besitz versorgen. Dennoch hatten die Witwen keinerlei Möglichkeit, ihre Versorgung zu sichern und waren der Gnade anderer ausgeliefert. Daher gehörten die Witwen zu der niedrigsten Gesellschaftsschicht im alten Israel und die Witwenschaft bedeutete einen großen Abstieg. (Isaiah 54:4)
Aber die Not einer Witwe, gemäß biblischer Tradition, ging weiter als nur ihr Ausschluss am Vermögen ihres verstorbenen Ehemannes. Gemäß (Genesis 38) musste eine kinderlose Witwe den Bruder ihres verstorbenen Mannes heiraten, auch wenn er bereits verheiratet war, so dass er Nachkommen für seinen toten Bruder zeugen konnte, um so sicherzustellen, dass der Name seines Bruders nicht ausstirbt.
"Da sprach Juda zu Onan: Geh zu deines Bruders Frau und nimm sie zur Schwagerehe, auf dass du deinem Bruder Nachkommen schaffest." (1. Mose 38,8)
Die Zustimmung der Witwe zu dieser Heirat ist nicht erforderlich. Die Witwe wird als Teil des Besitzes des verstorbenen Ehemannes betrachtet, deren Hauptaufgabe darin besteht, die Nachkommenschaft des Ehemannes sicher zu stellen. Dieses biblische Gesetz wird im heutigen Israel immer noch angewandt. (48)
Eine kinderlose Witwe wird dem Bruder ihres Mannes vermacht. Wenn der Bruder noch zu jung zum Heiraten ist, muss sie abwarten, bis er erwachsen ist. Sollte der Bruder ihres verstorbenen Mannes sich weigern sie zu heiraten, wird sie freigestellt und kann einen Mann ihrer Wahl heiraten. Es kommt nicht selten vor, dass die Witwe von ihrem Schwager erpresst wird um ihre Freiheit zu erlangen.
Vor dem Islam besaßen die heidnischen Araber eine ähnliche Praxis. Die Witwen wurden als Teil des Besitzes des Ehemanns betrachtet, der von den männlichen Verwandten ebenfalls geerbt wurde und im Allgemeinen mit dem ältesten Bruder des verstorbenen Ehemanns verheiratet wurde.
Der Qur'an greift diese Praxis vernichtend an und schaffte diese erniedrigende Sitte ab: "Und heiratet nicht Frauen, die eure Väter geheiratet hatten, abgesehen von dem bereits zuvor Geschehenen. Siehe, dies ist eine Schande, etwas Abscheuliches und ein übler Weg." Sura an-Nisa (4) Vers 22
Witwen und geschiedene Frauen wurden in der biblischen Tradition so gering geschätzt, dass einer der Hohen Priester weder eine Witwe, noch eine geschiedene Frau oder eine Prostituierte heiraten konnte: "Die Frau, welche er (der Priester) heiratet muss eine Jungfrau sein. Er darf keine Witwe, keine Geschiedene oder eine durch Prostitution befleckte Frau heiraten, sondern nur eine Jungfrau aus seinem eigenen Volk, damit er seine Nachkommenschaft unter seinem Volk nicht verunreinige." (Leviticus 21:13-15)
Ein Nachkomme des Cohen Clans (die Hohen Priester zur Zeit des Tempels) kann im heutigen Israel keine Geschiedene, keine Witwe oder Prostituierte heiraten. (49)
Ausserdem wird in der jüdischen Gesetzgebung eine dreifach verwitwete Frau, deren Ehemänner eines natürlichen Todes gestorben sind, als verhängnisbringend angesehen, eine weitere Verehelichung wird ihr untersagt. (50)
Der Qur'an andererseits kennt weder Clans oder Stämme noch verhängnisvolle Personen. Witwen und geschiedene Frauen sind frei sich nach Belieben wieder zu verheiraten. Es bleibt kein Stigma auf einer Scheidung oder Witwenschaft zurück.
Qur'an: "Und wenn ihr euch von euren Frauen scheidet und ihre (Warte-) Frist ausläuft, dann haltet sie in Güte fest oder entlässt sie in Güte. Doch haltet sie nicht fest, um ihnen Schaden zuzufügen. Wer dies tut, sündigt wider sich selbst. Und treibt keinen Spott mit Allah's Versen und gedenkt der Gnade Allah's gegen euch und des Buches und der Weisheit, die Er zu euch hinabsandte, um euch damit zu ermahnen. Und fürchtet Allah, und wisset, dass Allah über alles Bescheid weiß." Sura al-Baqara (2) Vers 231
"Und diejenigen von euch, welche verscheiden und Gattinnen hinterlassen, so müssen diese vier Monate und zehn Tage warten. Haben sie aber ihre Frist erfüllt, so trifft euch keine Sünde, wenn sie auf passende Weise selbst über sich verfügen; und Allah ist mit dem vertraut, was ihr tut." Sura al-Baqara (2) Vers 234
"Und diejenigen von euch, welche verscheiden und Gattinnen hinterlassen, sollen ihren Gattinnen letztwillig Versorgung für ein Jahr vermachen, ohne sie aus (dem Hause) zu weisen. Gehen sie jedoch weg, so trifft euch keine Schuld, wenn sie nach Billigkeit über sich selbst verfügen Und Allah ist mächtig und weise." Sura al-Baqara (2) Vers 240
Die Mehrehe
Widmen wir uns nun der wichtigen Frage der Mehrehe. Die Mehrehe greift in vielen menschlichen Gesellschaften auf eine sehr alte Tradition zurück.
Interessant für die heutige Diskussion ist, dass die Bibel die Mehrehe nicht verdammt hat. Ganz im Gegenteil bestätigen das Alte Testament und die Texte der Rabbiner die Gesetzmäßigkeit der Mehrehe an vielen stellen, so soll König Salomon 700 Frauen und 300 Konkubinen gehabt haben (1. Könige 11:3) Auch König David soll viele Frauen und Konkubinen gehabt haben. (2. Samuel 5:13)
Das Alte Testament beinhaltet einige Verfügungen, wie das Vermögen eines Mannes unter den Söhnen seiner verschiedenen Frauen aufzuteilen ist. (Deut. 22:7) Die einzige Einschränkung bezüglich der Mehrehe ist das Verbot, die Schwester der Frau als Rivalin zu heiraten. (Leviticus 18:18). Der Talmud rät zu einem Maximum von vier Frauen. (51)
Europäische Juden praktizierten die Mehrehe bis ins sechzehnte Jahrhundert. Orientalische Juden praktizierten die Mehrehe bis sie in Israel ankamen, wo es im Zivilrecht verboten wurde. Dennoch ist sie nach religiösem Recht, welches in solchen Fällen über das Zivilrecht bestimmt, erlaubt. (52)
Wie steht es mit der Mehrehe im Neuen Testament? Pater Eugene Hillman stellte in seinem aufschlussreichen Buch, "Mehrehe wieder in Betracht gezogen", fest: gibt es "nirgendwo im Neuen Testament eine ausdrückliche Anordnung, dass die Ehe monogam zu sein hätte oder irgendein ausdrückliches Verbot, dass die Mehrehe verboten wäre." (53)
Darüber hinaus hat sich Jesus (u) nicht gegen die Mehrehe ausgesprochen, obwohl sie unter seinen jüdischen Zeitgenossen gepflegt wurde. Pater Hillman betont die Tatsache, dass die Kirche die Mehrehe ausgeschlossen hat, um mit der griechisch- römischen Kultur übereinzustimmen (welche nur eine gesetzliche Ehefrau erlaubte und dafür Konkubinat und Prostitution zuließ). Er zitierte den Hl. Augustin: "Nun ist es in unserer Zeit, gemäß den römischen Gebräuchen nicht länger mehr erlaubt, eine weitere Frau zu nehmen." (54)
Afrikanische Kirchen und afrikanische Christen erinnern ihre europäischen Brüder, dass der Bann auf die Mehrehe eine kulturelle Institution ist und keine ursprünglich christliche Vorschreibung.
Auch der Qur'an erlaubt die Mehrehe, doch nicht ohne Einschränkungen: "Und wenn ihr fürchtet, sonst den Waisen nicht gerecht werden zu können, nehmt euch als Frauen, was euch gut erscheint, zwei oder drei oder vier. Doch wenn ihr fürchtet, ihnen nicht gerecht werden zu können, heiratet nur eine oder diejenigen, die ihr von Rechts wegen besitzt. Dies schützt euch eher vor Ungerechtigkeit." Sura an-Nisa' (4) Vers 3
Der Qur'an, im Gegensatz zur Bibel, beschränkte die Anzahl der Ehefrauen auf vier, unter der strengen Bedingung sie alle gerecht und gleich zu behandeln.
Man sollte nicht glauben, der Qur'an ermutige die Gläubigen die Mehrehe zu praktizieren oder dass diese als Ideal angesehen wird. Anders gesagt, hat der Qur'an die Mehrehe "toleriert" oder gestattet, und nicht mehr. Doch warum ist die Mehrehe zulässig oder gestattet? Die Antwort ist einfach. Es gibt Zeiten und Umstände, welche zwingende Gründe für die Mehrehe bergen.
Wie der obige Vers andeutet, kann das Thema der Mehrehe im Islam nicht isoliert von den Verpflichtungen der Gemeinschaft gegenüber Witwen und Waisen betrachtet werden. Der Islam, eine universale Religion, passend für alle Orte und jede Zeit, kann diese zwingenden Gründe nicht ignorieren. In den meisten menschlichen Gesellschaften beträgt die Anzahl der Frauen mehr als die Anzahl der Männer.
1. In den ﷻ.S.A gibt es mindestens acht Millionen Frauen mehr als es Männer gibt.
2. In einem Land wie Guinea kommen 122 Frauen auf 100 Männer.
3. In Tansania gibt es 95.1 Männer pro 100 Frauen.(55)
Was soll eine Gesellschaft gegen dieses Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern tun? Es gibt verschiedene Lösungen, einige schlagen die Ehelosigkeit vor, andere ziehen den Töchtermord vor (den es heute noch immer in manchen Gesellschaften gibt!). Andere denken vielleicht, dass der einzige Ausweg darin besteht, dass die Gesellschaft allerlei Arten der sexuellen Freizügigkeit, wie Prostitution, außerehelichem Sex, Homosexualität, etc. tolerieren müsste. Für einige Gesellschaften, wie die meisten afrikanischen heutzutage, ist es die ehrenhafteste Lösung, die Mehrehe als respektierte kulturelle und soziale Einrichtung anzuerkennen. Ein Punkt der im Westen oft missverstanden wird, ist, dass in anderen Kulturen die Mehrehe nicht als Erniedrigung der Frau betrachtet wird. Zum Beispiel würden es viele junge afrikanische Ehefrauen, ob sie nun Christen, Muslime oder Andersgläubige sind, vorziehen, einen verheirateten Mann zu heiraten, der bereits seine Verlässlichkeit bewiesen hat. Viele afrikanische Frauen drängen ihre Ehemänner eine zweite Frau zu heiraten, damit sie sich nicht einsam fühlen. (56)
Eine Untersuchung mit sechstausend Frauen im Alter von 15 bis 59 Jahren, in der zweitgrößten Stadt Nigerias, zeigte, dass 60 Prozent erfreut wären, wenn ihr Mann eine zweite Frau heiratete. Nur 23 Prozent wären nicht erfreut, müssten sie ihren Ehemann mit einer zweiten Frau teilen.
76 Prozent der Frauen, aus einer Untersuchung in Kenia, sahen die Mehrehe positiv. In den ländlichen Gebieten Kenias befanden 25 Frauen von 27 (fast 93 Prozent), die Mehrehe besser als die Einehe. Diese Frauen fanden dass die Mehrehe eine glückliche und vorteilhafte Erfahrung darstelle, wenn die beiden Frauen miteinander kooperierten. (57)
In den meisten afrikanischen Gesellschaften ist die Mehrehe eine solch gewichtige Einrichtung, dass einige protestantische Kirchen sie mehr und mehr tolerieren. Ein Bischof der anglikanischen Kirche erklärte: "Auch wenn die Monogamie der ideale Ausdruck der Liebe zwischen Mann und Frau sein mag, sollte die Kirche doch in Betracht ziehen, dass in bestimmten Kulturen die Polygamie (ein Mann darf mehrere Frauen heiraten) gesellschaftlich akzeptiert ist und dass der Glaube, Polygamie stünde dem Christentum entgegen, nicht länger aufrecht erhalten werden kann." (58)
Nach dem sorgfältigem Studium der Mehrehe in Afrika, kam Reverend David Gitari zum Ergebnis, dass wenn Polygamie ideal praktiziert würde, christlicher sei, als Scheidung und Wiederverehelichung, was das Schicksal der betroffenen Frauen und Kinder angeht. (59)
Ich selbst kenne etliche hoch gebildete afrikanische Ehefrauen, welche, obwohl sie viele Jahre im Westen gelebt haben, keinerlei Einwände gegen die Mehrehe haben. Eine davon, sie lebt in den USA, beschwört ihren Mann feierlich, eine zweite Frau zu nehmen, welche ihr helfen soll die Kinder zu erziehen.
In Kriegszeiten wird das Problem der unausgeglichenen Rate der Geschlechter wirklich problematisch. Die eingeborenen indianischen Stämme litten nach Kriegsverlusten ungemein an solchem Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern. Die Frauen dieser Stämme, die tatsächlich einen ziemlich hohen Status einnahmen, akzeptierten die Mehrehe als den besten Schutz gegen jegliche Anfechtungen. Europäische Siedler verdammten diese indianische Mehrehe, ohne eine Alternative anzubieten, als "unzivilisiert". (60)
Nach dem zweiten Weltkrieg lebten 7,3 Millionen mehr Frauen als Männer in Deutschland (3,3 Millionen davon waren Witwen). Es gab 100 Männer im Alter von 20 bis 30 für 167 Frauen derselben Altersgruppe. (61)
Viele dieser Frauen brauchten einen Mann nicht nur als Partner, sondern als Versorger in einer Zeit unvorhersehbarer Not und Zukunft. Die Soldaten der siegreichen Armeen nutzten diese Verletzlichkeit der Frauen aus. Viele junge Mädchen und Witwen hatten Verhältnisse mit den Mitgliedern der Besatzungskräfte. Viele der britischen und amerikanischen Soldaten bezahlten für ihr Vergnügen mit Zigaretten, Schokolade und Brot. Kinder waren überglücklich mit den Geschenken, welche diese Fremden brachten. Ein 10-jähriger, der von diesen Geschenken hörte, wünschte sich von ganzem Herzen so einen "Englishman" für seine Mutter, damit sie nicht länger hungern müsste. (62)
Wir müssen an diesem Punkt unser eigenes Gewissen befragen: Was ist wohl ehrenhafter für eine Frau? Eine akzeptierte und respektierte Frau neben der anderen zu sein, wie in den muslimischen Gesellschaften, oder eine quasi Prostituierte wie bei den "zivilisierten". Alliierten?
Mit anderen Worten: Was ist ehrenhafter für eine Frau? Die qur'anischen Vorschreibungen oder jene Theologie, welche auf dem Römischen Reich gründet?
Es ist interessant festzuhalten, dass bei einem internationalen Jugendkongress in München 1948, das Problem des höchst unausgeglichenen Verhältnisses der Geschlechter in Deutschland diskutiert wurde. Als sich herausstellte, dass keine Einigung erzielt werden konnte, schlugen einige Teilnehmer die Mehrehe vor. Die anfängliche Reaktion der Teilnehmer war eine Mischung aus Schock und Ablehnung. Allerdings, nach einer sorgfältigen Untersuchung des Vorschlages, kamen die Teilnehmer einstimmig zum Schluss, dass dies die einzig mögliche Lösung darstellte. Daher wurde die Mehrehe in die Erklärung der Abschlussempfehlungen aufgenommen.(63)
Die heutige Welt besitzt mehr Massenvernichtungsmittel als je zuvor und die europäischen Kirchen könnten früher oder später dazu gezwungen werden die Mehrehe als einzigen Ausweg zu akzeptieren. Pater Hillmann hat diese Tatsache schon sorgsam bedacht: "Es ist gewiss einleuchtend, dass diese völkervernichtenden Techniken (nukleare, chemische, biologische) ein solches Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern verursachen könnten, dass die Mehrehe zur Überlebensnotwendigkeit würde. Im Gegensatz zu herkömmlichem Gesetz, könnte eine überwältigende natürliche und moralische Hinwendung zu Gunsten der Mehrehe eintreten. In solch einer Situation würden Theologen und Kirchenführer rasch schwerwiegende Gründe und biblische Textstellen finden, um ein neues Eherecht zu rechtfertigen." (64)
Bis heute bleibt die Mehrehe eine praktische Lösung gegen einige der sozialen Krankheiten moderner Gesellschaften, natürlich unter dem Vorbehalt der Umsetzung der restlichen islamischen Gesetze in die Gesellschaft. Denn der Islam bietet nicht maßgeschneiderte Lösungen für ein isoliertes Problem, sondern ist eine umfassende Religion, in der alle Bestimmungen zusammen dafür sorgen, dass Moral und Anstand implementiert werden. Unter dieser Voraussetzung sind die folgenden Ausführungen zu verstehen: Die allgemeinen Bedingungen, welche der Qur'an mit der Zulässigkeit der Polygamie verknüpft, sind heutzutage mehr in einigen westlichen Gesellschaften erfüllt, als in Afrika. Zum Beispiel gibt es heute in den Vereinigten Staaten eine schwere Geschlechterkrise in der schwarzen Bevölkerungsgruppe.
1. Einer von zwanzig jungen schwarzen Männern stirbt bevor er 21 Jahre geworden ist. (65)
2. Für jene zwischen 20 und 35 ist Mord und Totschlag die häufigste Todesursache.
3. Daneben sind viele der schwarzen Männer ohne Beschäftigung, im Gefängnis oder Rauschmittelabhängige. (66)
4. Als Ergebnis ist eine von vier Frauen (25 %) im Alter von 40 Jahren noch nie verheiratet gewesen. Im Gegensatz dazu nur 10 Prozent (1 von 10) unter den weißen Frauen. (67)
5. Darüber hinaus werden viele schwarze Frauen allein erziehend bevor sie zwanzig werden und bedürfen eines Unterstützers.
Das Ergebnis dieser tragischen Umstände ist, dass sich eine wachsende Zahl von schwarzen Frauen beim sogenannten "man-sharing" wieder treffen. Das bedeutet, dass viele dieser unglückseligen Frauen Verhältnisse mit schon verheirateten Männern eingehen und den unsicheren, niedrigen Status einer Geliebten erhalten. (68)
Die Ehefrauen wissen in den meisten Fällen nicht, dass andere Frauen ihren Mann mit ihnen "teilen".
Einige Beobachter der Krise innerhalb der afro-amerikanischen Gesellschaft raten stark zur Mehrehe in gegenseitigem Einvernehmen als zeitliche Antwort auf die Minderzahl schwarzer Männer. (69)
Mit Mehrehe in gegenseitigem Einvernehmen meinen sie eine Polygamie, welche zwar zur Zeit von der Gemeinschaft unter Strafe gestellt wird, zu der aber alle Beteiligten ihr Einverständnis geben, im Gegensatz zu einem geheimen "Mannteilen", welches sich nachteilig für die Frau und die Gesellschaft im Ganzen darstellt. Das Problem des "Mannteilens" in der afro-amerikanischen Gemeinschaft war das Thema einer Veranstaltung an der Universität in Philadelphia am 27. Januar 1993. (70)
Einige der Teilnehmer empfahlen die Mehrehe als einen möglichen Ausweg aus der Krise. Sie schlugen auch vor, dass die Mehrehe nicht durch das Gesetz geächtet werden sollte, besonders in Gesellschaften, welche Prostitution und "Konkubinat" gestatten. Der Kommentar einer der Teilnehmerinnen aus dem Publikum war, dass die afrikanischen Amerikaner von Afrika lernen müssten, in welchem die Mehrehe respektvoll praktiziert würde, und erntete begeisterten Applaus.
Philil Kilbride, ein amerikanischer Anthropologe, römisch-katholischer Herkunft, schlägt in seinem provokativen Buch die Mehrehe als eine Lösung für einige der sozialen Krankheiten der gesamten amerikanischen Bevölkerung vor. Er argumentiert, dass die Mehrehe sich als geeignete Alternative zur Scheidung in vielen Fällen darstellt, vor allem in Hinblick darauf, die schädlichen Einflüsse einer Scheidung auf Kinder, abzuwehren. Er behauptet, dass viele Scheidungen durch die grassierenden außerehelichen Beziehungen in Amerika verursacht werden. Nach Kilbride, ist es besser für die Kinder, eine außereheliche Beziehung durch eine Mehrehe zu beenden, als durch eine Scheidung. "Kindern wäre besser gedient, wenn eher das Hochhalten der Familie als Option gesehen würde, als Scheidung und Uneinigkeit." Darüber hinaus meint er, dass auch andere soziale Gruppen von der Mehrehe profitieren würden, wie: Ältere Frauen, die sich immer einem Männermangel gegenübersehen und die Afro-Amerikaner die sich mit dem "Mannteilen" plagen. (71)
In Jahre 1987, wurde eine Umfrage in der Studentenzeitung der Berkeley Universität von Kalifornien, zu der Frage durchgeführt, ob die Studenten dafür seien, dass im Falle einer empfundenen Männerknappheit, den Männern per Gesetz in Kalifornien erlaubt werden sollte, mehr als eine Frau zu heiraten. Fast alle Studenten stimmten dieser Idee zu. Eine Studentin behauptete sogar, dass eine Mehrehe ihren emotionalen und physischen Bedürfnissen entgegen käme, da sie ihr mehr Freiheit schenkt, als innerhalb einer monogamen Verbindung. (72)
Jedenfalls wird dieses Argument auch von den wenig verbliebenen Mormonenfrauen gebraucht, welche die Mehrehe immer noch in den ﷻ.S.A. praktizieren. Sie glauben, dass die Polygamie der ideale Weg für eine Frau ist, sowohl eine Karriere als auch Kinder zu haben, weil die Frauen einander bei der Betreuung der Kinder unterstützen. (73)
Es muss hinzugefügt werden, dass die Mehrehe im Islam eine Sache des gegenseitigen Einverständnisses ist. Niemand kann eine Frau zwingen, einen verheirateten Mann, oder überhaupt einen Mann zu heiraten. (74)
Auf der anderen Hand verweist die Bibel an manchen Stellen auf die erzwungene Mehrehe. Eine kinderlose Witwe musste den Bruder ihres verstorbenen Mannes heiraten, auch wenn er bereits verheiratet war, (siehe Kapitel: "die Not der Witwe"), ohne Rücksicht auf ihre Zustimmung. (Genesis 38:8-10).
Mit Sicherheit kann man aber sagen, dass die Rate der mehrehelichen Beziehungen in der muslimischen Welt weit geringer ist, als die der außerehelichen Beziehungen im Westen. Anders gesagt, sind die Männer in der muslimischen Welt heutzutage monogamer als die Männer der westlichen Welt.
Billy Graham, der berühmte Evangelist hat diese Tatsache erkannt. "Christentum sollte Polygamie nicht verbieten, um die Gesellschaft zu schützen.
Der Islam erlaubte Polygamie, um einige gesellschaftliche Probleme zu lösen. Dabei gab er den Muslimen das Recht, selber zu entscheiden und setzte klare Bedingungen voraus.
In christlichen Gesellschaften hat der Mann eine Ehegattin, aber gleichzeitig verbreiten sich auβereheliche Verhältnisse.
Von daher ist die Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit des Islams zu erkennen. Er erlaubt Polygamie, verbietet jedoch streng alle Formen heimlicher, unehelicher Verhältnisse, um die Gesellschaft und die Morale zu schützen. (75)
Es ist interessant, dass viele Länder der Welt heutzutage, egal ob muslimisch oder nicht, die Mehrehe gesetzlich verboten haben. Eine zweite Frau zu nehmen, selbst nach dem freien Einverständnis der ersten Frau, stellt einen Gesetzesbruch dar. Auf der anderen Seite ist es dem Gesetz nach völlig legitim, die Frau im Geheimen und ohne ihre Zustimmung zu betrügen! Was ist die rechtliche Weisheit hinter solch einem Widerspruch? Ist das Recht konzipiert, um den Betrug zu belohnen und die Aufrichtigkeit zu bestrafen? Dies ist eines der unfasslichen Paradoxa unserer "zivilisierten" Welt.
Das Kopftuch
Werfen wir zum Schluss einen Blick auf dass, was im Westen als das gewaltigste Symbol der Unterdrückung und Unterwürfigkeit der Frau angesehen wird - dem Kopftuch. Ist es wahr, dass es in der juden-christlichen Tradition so etwas wie den Schleier nicht gibt? Lassen Sie uns eines nach dem anderen gerade rücken. Gemäß Rabbi Dr. Menachem M. Brayer (Professor of Biblical Literature at Yeshiva University) in seinem Buch 'The Jewish woman in Rabbinic literature', war es Brauch jüdischer Frauen, in der Öffentlichkeit mit Kopfbedeckung aufzutreten, welche manchmal sogar das ganze Gesicht bedeckte und nur ein Auge freiließ. (76)
Er zitiert einige bekannte alte Rabbiner: "Es ziemt sich nicht für die Töchter Israels ohne Kopfbedeckung auszugehen." Und "Verflucht sei der Mann, der das Haar seiner Frau den Blicken anderer aussetzt ... eine Frau, welche ihr Haar aus Lust zur Schönheit sehen lässt, bringt Armut."
Das Gesetz der Rabbiner verbot die Rezitation von Segenswünschen oder Gebeten in der Gegenwart einer barhäuptigen verheirateten Frau, da unbedecktes weibliches Haar, als Nacktheit betrachtet wurde. (77)
Dr. Brayer bemerkt auch, dass "während der Tannaitischen Periode, das Nichtbedecken ihrer Haare als Angriff auf ihre Keuschheit angesehen wurde. Die Frauen konnten für dieses Vergehen mit vierhundert Zuzim bestraft werden." Dr. Brayer erklärt auch, dass der Schleier der Frau nicht immer als Zeichen des Anstandes gewertet wurde. Manchmal drückte der Schleier eher hohen Stand und Reichtum aus, als Anstand. Der Schleier stand für die Ehrbarkeit und Überlegenheit vornehmer Damen. Er deutete auch auf die Unnahbarkeit der Frau, als geheiligtes Eigentum ihres Ehemannes hin. (78)
Es ist klar, dass im Alten Testament das Entblößen des Kopfes einer Frau eine große Schande darstellte und dies ist auch der Grund war, warum einer unter Verdacht stehenden Ehebrecherin, vom Priester während ihres Prozesses, der Kopf entblößt werden musste. (Numeri.5:16-18)
Der Schleier stand für die Selbstachtung und den sozialen Status der Frau. Die Frauen niederer Stände trugen den Schleier häufig, um einen höheren sozialen Stand vorzutäuschen.
Die Tatsache, dass der Schleier das Zeichen für noblen Anstand war, drückte sich auch dadurch aus, dass es in der alten jüdischen Gesellschaft Prostituierten verboten war, einen Schleier zu tragen. Trotzdem trugen die Prostituierten oft ein besonderes Kopftuch, um anständig auszusehen. (79)
Jüdische Frauen trugen in Europa bis ins neunzehnte Jahrhundert den Schleier, bis ihr Leben immer mehr von der sie umgebenden säkularen Kultur beeinflusst wurde. Der Äußere Druck des europäischen Lebens im neunzehnten Jahrhundert zwang viele von ihnen ohne Kopfbedeckung aus dem Haus zu gehen. Einige der jüdischen Frauen fanden es bequemer, ihren traditionellen Schleier durch eine Perücke, eine andere Form der Haarbedeckung, zu ersetzen. Heute tragen die meisten frommen Frauen keinen Schleier mehr, außer innerhalb der Synagoge. (80)
Einige unter ihnen, wie z.B. die Gruppe der Hasiden, gebrauchen heute immer noch die Perücke. (81)
Wie steht es mit der Tradition der Christen? Es ist wohl bekannt, das katholische Nonnen ihre Häupter seit Hunderten von Jahren bedecken, aber das ist nicht alles.
Paulus machte im Neuen Testament einige interessante Anmerkungen zum Schleier: "Nun will ich, dass ihr begreift, dass das Haupt jedes Mannes Christus ist und das Haupt jeder Frau ist der Mann und das Haupt Christi ist Gott. Jeder Mann der mit bedecktem Haupt betet oder prophezeit, missachtet seinen Kopf. Und jede Frau die mit unbedecktem Kopf betet oder weissagt, missachtet ihr Haupt - es ist gerade so, als wäre ihr Kopf kahlgeschoren. Wenn eine Frau ihren Kopf nicht bedeckt, sollte ihr Haar abgeschnitten werden; und wenn es für die Frau eine Erniedrigung bedeutet, ihr Haar abzuschneiden oder ihren Kopf zu rasieren, soll sie ihren Kopf bedecken. Ein Mann braucht seinen Kopf nicht bedecken, da er das Ebenbild und die Ehre Gottes darstellt; doch die Frau ist zur Ehre des Mannes. Denn der Mann stammt nicht von der Frau, doch die Frau vom Manne, noch wurde der Mann wegen der Frau erschaffen, doch die Frau für den Mann. Aus diesem Grund, und wegen der Engel, sollte die Frau ein Zeichen des Gehorsams auf ihrem Kopfe tragen." (I Korinther 11:3-10)
Die Ansicht des Paulus ist also, dass der Schleier als Zeichen des Gehorsams gegenüber dem Manne gilt, der das Ebenbild und die Ehre Gottes darstellt, und aus dem und für den die Frau geschaffen wurde. Tertulian schrieb in seiner berühmten Abhandlung "Über das Verhüllen der Jungfrauen", "Junge Frauen, tragt euren Schleier auf der Strasse so, wie ihr ihn in der Kirche trägt. Ihr trägt ihn unter Fremden, also tragt ihn unter euren Brüdern."
Im katholischen Kirchenrecht gab es bis vor kurzem immer noch Regelungen, welche der Frau vorschrieben, in der Kirche ihr Haupt zu bedecken.(82) Einige christliche Gruppen, wie die Amish und die Mennoniten z.B. halten ihre Frauen bis heute bedeckt. Der Grund für die Verhüllung, wie er von den kirchlichen Führern genannt wird, ist: "Die Kopfbedeckung ist ein Symbol der Unterordnung der Frau dem Mann und Gott gegenüber." Die gleiche Logik, welche der Hl. Paulus im Neuen Testament einführte. (83)
Vermutlich aus diesem aus der Sicht des Islam falschen Verständnisses des Kopftuches resultiert die in den Medien ablaufenden Diskussionen über die Tragweite des Kopftuches. Den entsetzten wird Muslimen vorgeworfen, das Kopftuch sei ein Zeichen der Unterdrückung und müsse deswegen von deutschen Schulen und öffentlichen Einrichtungen fern gehalten werden. Anscheinend gingen diejenigen, die solche unhaltbaren Vorwürfe verbreiten, von ihrer eigenen Geschichte aus. Welche Bedeutung das Kopftuch im Islam tatsächlich hat, werden wir noch darstellen.
Aus den oben angeführten Belegen geht klar hervor, dass nicht der Islam das "Kopftuch" eingeführt hat, es allerdings vorschreibt. Der Qur'an veranlasst die gläubigen Männer und Frauen ihre Blicke zu senken und ihre Scham zu bewahren und dann die Frauen, ihre Kopftücher über den Ausschnitt zu ziehen. "Sage den gläubigen Männern, dass sie ihre Blicke senken und ihre Keuschheit wahren sollen. Das ist geziemender für sie. Siehe, Allah kennt ihr Tun." Sura an-Nur (24) Vers 30
"Und sage den gläubigen Frauen, dass sie ihre Blicke senken und ihre Keuschheit wahren und ihre Reize nicht zur Schau stellen sollen, außer was (anständigerweise) sichtbar ist; und dass sie ihre Tücher über ihren Busen schlagen und ihre Reize nur ihren Ehegatten zeigen sollen oder, ihren Vätern ..." Sura an-Nur (24) Vers 31
Der Qur'an drückt ganz klar aus, dass der Schleier etwas Wesentliches ist, um den Anstand zu wahren, doch warum sind Anstand und Keuschheit so wichtig? Der Qur'an gibt auch darauf eine eindeutige Antwort:
"O Prophet! Sage deinen Frauen und deinen Töchtern und den Frauen der Gläubigen, dass sie etwas von ihrem Übergewand über sich ziehen sollen. So werden sie eher erkannt und (daher) nicht belästigt. Und Allah ist verzeihend, barmherzig." Sura al-Ahzab (33) Vers 59
Das ist der Punkt, um den es hier geht, der Anstand ist vorgeschrieben, um die Frauen vor Belästigung zu schützen oder einfach gesagt: Anstand ist Schutz.
Somit ist einer der Hauptgründe der Verhüllung, der Schutz.
Der islamische Schleier, ganz anders wie der Schleier in der christlichen Tradition, ist nicht das Zeichen männlicher Autorität über die Frau, noch ist er für die Frauen das Zeichen der Unterwerfung unter dem Mann. Der islamische Schleier ist auch nicht, wie in der jüdischen Tradition, Zeichen von Wohlstand und Adel einiger nobler jüdischer Frauen. Der islamische Schleier ist ein Zeichen des Anstandes, mit dem Ziel, die Frauen zu behüten. Die islamische Philosophie ist: es ist immer besser etwas vorzubeugen, als es im Nachhinein zu bereuen.
Tatsächlich ist der Qur'an darauf bedacht, Leib und Ansehen der Frauen so zu beschützen, dass ein Mann, der es wagt falsche Beschuldigungen wegen unzüchtigem Verhalten gegenüber einer Frau zu erheben, schmerzlicher Strafe ausgesetzt wird.
"Diejenigen, welche anständige Frauen verleumden, dann aber nicht vier (Augen-) Zeugen beibringen, die peitscht mit achtzig Hieben aus. Und nehmt ihr Zeugnis nie mehr an; denn es sind Verworfene." Sura an-Nur (24) Vers 4
Vergleichen Sie einmal diese strenge Haltung mit der extrem leichten Bestrafung für Vergewaltigung in der Bibel. "Wenn ein Mann auf eine Jungfrau trifft, die noch niemandem zur Ehe versprochen ist, und er vergewaltigt sie und sie werden entdeckt, soll er dem Vater des Mädchens 50 Silber Schekel bezahlen. Er muss das Mädchen heiraten, da er sie verletzt hat. Er kann sie Zeit seines Lebens nicht scheiden" (Deut.22:28-30).
Man muss hier schon die einfache Frage stellen, wer wurde hier wirklich bestraft? Der Mann, der geringe Buße für eine Vergewaltigung bezahlte oder das Mädchen, welches gezwungen wird, den Mann zu heiraten, der ihr Gewalt angetan und Leid zugefügt hat und mit dem sie bis zu ihrem Lebensende zusammen sein muss? Was ist also der größere Schutz für die Frau, die strenge qur'anische oder die biblische Haltung?
Einige Menschen aus dem Westen versuchen Anstand als Schutz lächerlich zu machen, und zwar mit dem Argument, das der beste Schutz eine Ausbreitung der Bildung, zivilisiertes Benehmen und Selbstkontrolle sei. Wir sagen: Gut, aber das reicht nicht. Der Islam (also der Schöpfer) berücksichtigt die Natur des Menschen und kennt seine Schwächen und Fehler.
Es müssen somit einige Fragen an die Gegner des Kopftuches gestellt werden:
1. Wenn "zivilisiertes" Benehmen genug Schutz gewährleistet, warum können sich dann die Frauen in Nord Amerika, in der Dunkelheit, nicht frei auf den Strassen bewegen oder über einen leeren Parkplatz gehen?
2. Wenn Erziehung und Ausbildung die Lösung ist, warum haben dann angesehene Universitäten ein "Heimweg - Begleitservice" für weibliche Studenten auf dem Campus eingerichtet?
3. Wenn Selbstbeherrschung die Antwort ist, warum kommt es sehr oft zur sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz?
Beispiele für solche Übeltäter in den letzten Jahren: Offiziere der Marine, Universitätsprofessoren, Senatoren, Oberste Richter und der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten!
In einer Broschüre, herausgegeben vom Vorstand des "Frauenbüros" an der Queen's Universität, konnte man die folgende Statistik lesen:
In Kanada wird alle 6 Minuten eine Frau belästigt.
1 von 3 Frauen wird wenigstens einmal in ihrem Leben sexuell bedrängt.
1 von 4 Frauen riskiert in ihrem Leben einmal vergewaltigt zu werden.
1 von 8 Frauen wird während sie sich in der Schule oder auf der Universität befindet sexuell bedrängt.
Ausserdem belegt auch eine Studie, dass 60% der befragten Männer im Universitätsalter durchaus eine Frau sexuell belästigen würden, wenn sie sich sicher wären, nicht erwischt zu werden. Irgendetwas ist grundsätzlich falsch in dieser Gesellschaft. Eine radikale Änderung in der Art des gesellschaftlichen Lebens und der Kultur ist absolut nötig. Eine Kultur des Anstands ist bitter nötig, Anstand in der Kleidung, in der Sprache und im Benehmen. Sonst werden diese düsteren Statistiken leider weiter ansteigen, jeden Tag ein wenig mehr, und bedauerlicherweise werden hauptsächlich die Frauen und die Kinder den hohen Preis dafür zahlen müssen. Das aber eigentlich alle darunter leiden, bringt Khalil Gobran so zum Wort: "...die Person, welche die Schläge erhält ist nicht gleich der Person, die sie zählt." Daher schadet eine Gesellschaft wie die französische, die die junge Frauen wegen ihrer freiwilligen anständigen Kleidung aus der Schule verweist und den Bildungsrecht entzieht, letztlich nur sich selbst. (84)
Es ist eine große Ironie unserer Zeit, dass das Kopftuch als Zeichen der "Heiligkeit" angesehen wird, wenn es von katholischen Nonnen getragen wird, um damit die Autorität des Mannes über die Frau auszudrücken, es aber als Zeichen der "Unterdrückung" bewertet wird, wenn es von muslimischen Frauen u.a. zum Schutz getragen wird. Was für ein großer Widerspruch der zivilisierten Welt.
Schlusswort
Die oft gestellte Frage der Nicht-Muslime war: Wird den muslimischen Frauen in der muslimischen Welt heutzutage auch diese noble Behandlung zuteil? Die Antwort ist leider nein. Da diese Frage in jeder Diskussion über den Status der Frau im Islam unausweichlich gestellt wird, müssen wir an einer Antwort arbeiten, um den Leser ein Gesamtbild zu vermitteln.
Zuerst muss es einem klar sein, dass auf Grund der weiten Unterschiede zwischen den muslimischen Gesellschaften, Verallgemeinerungen zu einfach sind. Da gibt es ein breites Spektrum von Haltungen zu den Frauen in der heutigen muslimischen Welt. Diese Haltungen variieren von einer Gesellschaft zur nächsten und auch innerhalb jeder einzelnen Gesellschaft. Dennoch können bestimmte allgemeine Trends ausgemacht werden. Alle muslimischen Gesellschaften haben sich, mehr oder weniger, vom Ideal des Islam, was die Haltung zur Frau betrifft, entfernt. Diese Abweichung fand in den meisten Fällen in zwei entgegengesetzten Richtungen statt.
Die eine in Richtung mehr konservativ, beschränkend und traditionell, wo hingegen die zweite in Richtung liberale und westlich orientiert verläuft.
Die Gesellschaften, welche der ersten Richtung folgten, behandeln ihre Frauen gemäß dem Brauch und den Sitten, welche sie von ihren Vorfahren übernommen haben. Diese Sitten enthalten den Frauen im allgemeinen ihre Rechte vor, welche ihnen vom Islam gewährt wurde. Daneben werden die Frauen auch noch nach ganz anderen Maßstäben behandelt, wie die Männer.
Diese Diskriminierungen beeinträchtigen das Leben jeder Frau: bei ihrer Geburt wird sie mit weniger Freude als ein Knabe empfangen; sie wird eher nicht in die Schule geschickt; sie steht unter ständiger Beobachtung, damit sie sich ja anständig benimmt, wohingegen die Unanständigkeiten ihres Bruders toleriert werden und letztlich könnte sie als Mutter sogar vorziehen, lieber einem Knaben das Licht der Welt zu schenken, um so ihren gesellschaftlichen Rang zu erhöhen.
Aber wie schon erwähnt, dass hat nichts mit dem Islam zu tun, ganz im Gegenteil, ein wahrhaftiger Muslim richtet sich nicht in erster Linie nach Tradition, Kultur oder Sitte, er richtet sich hauptsächlich nach den Regeln Gottes.
Andererseits gibt es aber auch muslimische Gesellschaften (oder bestimmte Schichten innerhalb einiger Gesellschaften), welche von der westlichen Lebensart gänzlich überrollt wurden. Diese Gesellschaften imitieren, oft gedankenlos, was immer sie vom Westen kriegen und enden im allgemeinen mit den schlimmsten Früchten welche die westliche Zivilisation hervorbringt.
In diesen Gesellschaften ist es das erste Ziel einer "modernen" Frau ihre körperliche Schönheit zu betonen. Daher ist sie quasi besessen von der Gestalt ihres Körpers, ihrem Umfang und Gewicht. Sie neigt dazu, sich mehr um ihren Körper zu kümmern, als um ihren Geist, mehr um ihre Ausstrahlung als um ihren Verstand. Ihre Ausstrahlungs- und Anziehungskraft wird mehr von der Gesellschaft anerkannt, als ihre erworbenen Kenntnisse, intellektuellen Errungenschaften und ihr sozialer Einsatz. Man erwartet keine Qur'anausgabe in ihrer Tasche zu finden, sondern eine Fülle kosmetischen Zeugs, welches sie überall hin begleitet.
Ihre Spiritualität ist in einer Gesellschaft, die so mit ihrer äußeren Attraktivität beschäftigt ist, fehl am Platz. So wird sie ihr Leben mehr damit verbringen, ihre Weiblichkeit zu verwirklichen, als ihre Menschlichkeit zu erfüllen.
Diese Gesellschaften ignorieren durch diese Haltung ihre eigene Religion und Geschichte, so dass sie langsam aber sicher ihre eigene Identität verlieren.
Warum driften die Muslime von den Idealen des Islams ab?
Darauf gibt es keine einfache Antwort. Eine umfassende Darstellung der Gründe, warum die Muslime nicht an der Rechtleitung des Qur'an bezüglich der Frauen festhalten, sprengt die Grenzen dieser Ausführungen. Jedenfalls muss deutlich gemacht werden, dass die muslimischen Gesellschaften, bereits seit langer Zeit, bezüglich vieler Aspekte des menschlichen Seins von den islamischen Richtlinien abgewichen sind.
Da gibt es eine große Kluft zwischen dem, woran die Muslime zu glauben haben und woran sie sich in der Praxis halten. Diese Kluft entstand nicht erst vor kurzem. Sie besteht seit längerer Zeit und verbreitet sich von Tag zu Tag.
Diese sich ständig erweiternde Kluft hat bereits fürchterliche Konsequenzen, erkennbar in allen Lebensaspekten, in der muslimischen Welt verursacht: politische Unterdrückung und Zersplitterung, ökonomische Rückständigkeit, soziale Ungerechtigkeit, gesellschaftlicher Niedergang, geistige Stagnation, etc. Der nicht-islamische Status der Frau in der muslimischen Welt heutzutage, ist mehr das Symptom einer tiefer sitzenden Krankheit.
Jede Reform des Frauenstatus muslimischer Frauen wird nicht erfolgreich sein, wird sie nicht von einer weit umfassenderen Reform der gesamten Lebensart in den muslimischen Gesellschaften begleitet.
Die islamische Welt bedarf einer Renaissance, welche sie den Idealen des Islams näher bringt und sie nicht davon entfernt. Kurz gesagt, die Behauptung, dass der armselige Status der muslimischen Frauen durch den Islam bedingt ist, ist eine blanke Fehldarstellung. Die Probleme der Muslime, ganz im allgemeinen, rühren nicht daher, weil sie zu sehr am Islam festhalten, sie sind vielmehr das Ergebnis einer seit langem andauernden Entfernung davon.
Und es muss auch nochmals betont werden, dass die Absicht dieser vergleichenden Studie keineswegs in der Diffamierung des Juden- oder Christentums liegt. Es kann keinen Zweifel darüber geben, dass die Einstellungen der Rabbiner und Kirchenväter zur Frau, durch die vorherrschende Stimmung ihrer Zeit beeinflusst war.
Die Bibel selbst wurde von verschiedenen Autoren zu verschiedenen Zeiten geschrieben. Diese Autoren konnten den sie umgebenden Werten gegenüber nicht völlig unzugänglich sein. Zum Beispiel sind die Gesetze des Alten Testaments bezüglich Ehebruchs, derart gegen die Frauen voreingenommen, dass sie sich einer rationalen Erklärung durch unsere Mentalität entziehen.
Dennoch, wenn wir berücksichtigen, dass die frühen jüdischen Stämme ihre genetische Einheit über alles erhoben und extrem daran interessiert waren, sich von den sie umgebenden Stämmen abzugrenzen, und dass nur die sexuellen Abirrungen ihrer verheirateten Frauen, diesen Anforderungen entgegentreten konnten, sollten wir in der Lage sein, sie zu verstehen, auch wenn wir nicht mit den Gründen für diese Neigung sympathisieren.
Auch die Verfolgungen der Frauen durch die Kirchenväter (krankhafte Abneigung von Männern gegenüber den Frauen) sollten nicht vom Einfluss der misogynistischen römisch-griechischen Kultur stehen. Es wäre nicht fair, auch wenn es falsch war, die jüdisch-christlichen Gesetze ohne dem relevanten historischen Hintergrund zu beurteilen.
Wesentlich ist, den jüdisch-christlichen Kontext zu kennen, wenn man die Bedeutung der Beiträge des Islam zur Weltgeschichte und der menschlichen Zivilisation verstehen will.
Die jüdisch-christliche Tradition wurde innerhalb derer sie existierten, durch Umwelt, bestimmte Umstände und Kulturen beeinflusst und geformt. Im siebten Jahrhundert nach Christus hatten diese Einflüsse die ursprünglichen Botschaften an Moses und Jesus (Friede sei mit ihnen beiden) über jede Vorstellungskraft hinweg entstellt. Die armselige Lage der Frau im siebten Jahrhundert in der jüdisch-christlichen Welt, ist nur eine Sache. Daher gab es ein großes Bedürfnis nach einer neuen göttlichen Botschaft, welche die Menschheit wieder auf den richtigen Weg führen sollte. Der Qur'an beschreibt diesen Auftrag des neuen Gesandten als eine Erleichterung für die Juden sowie Christen: "Dies sind jene, die dem Gesandten, dem Propheten folgen, der des Lesens und Schreibens unkundig ist; dort in der Thora und im Evangelium werden sie über ihn (geschrieben) finden: er gebietet ihnen das Gute und verbietet ihnen das Böse, und er erlaubt ihnen die guten Dinge und verwehrt ihnen die schlechten, und er nimmt ihnen ihre Last hinweg und die Fesseln, die auf ihnen lagen. Diejenigen also, die an ihn glauben und ihn stärken und ihm helfen und dem Licht folgen, das mit ihm herabgesandt wurde, die sollen erfolgreich sein." Sura al-A'raf (7) Vers 157
Daher sollte der Islam nicht als eine zu Juden- und Christentum rivalisierende Tradition angesehen werden. Er sollte als eine Zusammenfassung, Vervollständigung und Abschluss jener göttlichen Botschaften gesehen werden, die bis dahin offenbart wurden.
Am Ende dieser Untersuchung, erlaube ich mir der weltweiten muslimischen Gemeinschaft folgenden Rat zu geben. So vielen muslimischen Frauen wurden ihre fundamentalen islamischen Rechte seit so langer Zeit vorenthalten. Die Fehler der Vergangenheit müssen korrigiert werden. Dies zu tun ist keine Gefälligkeit, sondern eine unbedingte Pflicht für alle Muslime. Die weltweite islamische Gemeinschaft hat eine Charta der Rechte der muslimischen Frau zu veröffentlichen, welche auf den Vorschriften des Qur'an und den Lehren des Propheten (ﷺ) gründen. Diese Charta muss den muslimischen Frauen alle Rechte zuerkennen, welche ihnen vom Schöpfer verliehen wurden. Dann müssen die entsprechenden Mittel entwickelt werden, um sicherzustellen, dass dieses Charta auch ordentlich umgesetzt wird. Dies ist schon längst überfällig, doch: "besser spät als garnicht". Wenn die Muslime auf der Welt ihren Müttern, Frauen, Schwestern und Töchtern nicht ihre vollen islamischen Rechte garantieren, wer tut es sonst? Und an den einzelnen möchte ich sagen, behandelt eure Mütter, Frauen und Töchter wie es im Qur'an beschrieben wird und wie es der Prophet Muhammad (ﷺ) getan und empfohlen hat, wenn ihr denn ernst meint mit eurer Religion und Unterwerfung Allah gegenüber.
Darüber hinaus müssen wir den Mut aufbringen, uns unserer Vergangenheit zu stellen und alle Gebräuche und Gewohnheiten unserer Vorfahren zurückweisen, sollten sie den Vorschriften des Islam widersprechen. Kritisiert der Qur'an nicht die damaligen heidnischen Araber dafür, dass sie blind den Traditionen ihrer Vorfahren folgten? Auf der anderen Seite müssen wir eine kritische Haltung gegenüber all dem entwickeln, was wir vom Westen oder irgendeiner anderen Kultur empfangen, auch wenn gemeinsames Handeln und das Lernen mit und von anderen Kulturen eine unschätzbare Erfahrung ist.
Der Qur'an hat dieses gemeinsame Handeln als Grund für die Schöpfung des Menschen besonders hervorgehoben: "O ihr Menschen, Wir haben euch aus Mann und Frau erschaffen und euch zu Völkern und Stämmen gemacht, auf dass ihr einander erkennen möget. Wahrlich, vor Allah ist von euch der Angesehenste, welcher der Gottesfürchtigste ist. Wahrlich, Allah ist Allwissend, Allkundig." Sura al-Hujurat (49) Vers 13
Es versteht sich von selbst, dass blindes Nachahmen anderer, das sichere Zeichen für das Fehlen von Selbstachtung darstellt.
Dem nicht-muslimischen Leser, Jude, Christ oder anderes, sind diese letzten Zeilen gewidmet. Es ist befremdend, warum diese Religion, welche den Status der Frau revolutioniert hat, so herausgegriffen und als die Frauen unterdrückend verunglimpft wird. Diese Auffassung über den Islam ist eines der am weitest verbreiteten Unerklärlichkeiten in unserer heutigen Welt. Dieser Mythos wird durch einen nicht enden wollenden Wust von Sensationsliteratur, Artikel, Medienbildern und Hollywood-Filmen aufrecht erhalten. Das unvermeidliche Ergebnis dieser Täuschungen war das völlige Missverstehen des Islam und Angst vor allem, was mit ihm zu tun hat. Diese negative Darstellung des Islam in den Weltmedien muss ein Ende finden, wenn wir in einer Welt leben wollen, die frei von Diskriminierung,Vorurteil und Missverständnis ist. Muslime und Nicht-Muslime sollten einen Prozess der Verständigung beginnen, um alle falschen Vorstellungen, Verdächtigungen, Unterstellungen und Ängste zu beseitigen. Eine friedliche Zukunft erwächst der menschlichen Familie aus solchem Bemühen.
Der Islam ist die Religion, die den Status der Frauen erheblich verbessert hat und ihnen Rechte zugesprochen hat, welche die moderne Welt den Frauen erst in diesem Jahrhundert zubilligte. Der Islam hat den Frauen, heute wie damals, viel zu bieten: Würde, Respekt und Schutz in allen Lagen und Situationen ihres Lebens vom Geburt bis zum Tode. Es bietet auch die Erfüllung ihrer spirituellen, geistigen, physischen und emotionalen Bedürfnisse.
Es ist also keine Überraschung, dass die meisten Konvertierten aus den Ländern wie z.B. England oder Deutschland Frauen sind. Das Verhältnis der Konversionen in den USA sind 4 (Frauen) zu 1 (Mann). (85)
Der Islam hat zu der dringend benötigten moralischen Führung und Leitung viel zu bieten. Auch für Nicht-Muslime.
Botschafter Herman Eilts sagte in einer Anhörung vor dem "Committee on Foreign Affairs of the House of Representatives of the United States Congress" am 24 Juni 1985: "Die muslimische Gemeinschaft ist auf dem heutigen Globus eine Nachbarschaft von einer Milliarde. Das ist eine beeindruckende Zahl. Doch was für mich noch weit beeindruckender ist, ist die Tatsache, dass der Islam die heute am raschest wachsende monotheistische Religion ist. Das werden wir zu berücksichtigen haben. Irgendetwas ist gut am Islam. Er zieht eine ordentliche Zahl von Menschen.an."
Quellennachweis
1. The Globe and Mail, Oct. 4, 1994.
2. Leonard J. Swidler, Women in Judaism: the Status of Women in Formative Judaism (Metuchen, N.J: Scarecrow Press, 1976) p. 115.
3. Thena Kendath, "Memories of an Orthodox youth" in Susannah Heschel, ed. On being a Jewish Feminist (New York: Schocken Books, 1983), pp. 96-97.
4. Swidler, op. cit., pp. 80-81.
5. Rosemary R. Ruether, "Christianity", in Arvind Sharma, ed., Women in World Religions (Albany: State University of New York Press, 1987) p. 209.
6. For all the sayings of the prominent Saints, see Karen Armstrong, The Gospel According to Woman (London: Elm Tree Books, 1986) pp. 52- 62. See also Nancy van Vuuren, The Subversion of Women as Practiced by Churches, Witch-Hunters, and Other Sexists (Philadelphia: Westminister Press) pp. 28-30.
7. Swidler, op. cit., p. 140.
8. Denise L. Carmody, "Judaism", in Arvind Sharma, ed., op. cit., p. 197.
9. Swidler, op. cit., p. 137.
10. Ibid., p. 138.
11. Sally Priesand, Judaism and the New Woman (New York: Behrman House, Inc., 1975) p. 24.
12. Swidler, op. cit., p. 115.
13. Lesley Hazleton, Israeli Women The Reality Behind the Myths (New York: Simon and Schuster, 1977) p. 41. 14. Gage, op. cit. p. 142.
15. Jeffrey H. Togay, "Adultery," Encyclopaedia Judaica, Vol. II, col. 313. Also, see Judith Plaskow, Standing Again at Sinai: Judaism from a Feminist Perspective (New York: Harper & Row Publishers, 1990) pp. 170-177.
16. Hazleton, op. cit., pp. 41-42.
17. Swidler, op. cit., p. 141.
18. Matilda J. Gage, Woman, Church, and State (New York: Truth Seeker Company, 1893) p. 141.
19. Louis M. Epstein, The Jewish Marriage Contract (New York: Arno Press, 1973) p. 149.
20. Swidler, op. cit., p. 142.
21. Epstein, op. cit., pp. 164-165.
22. Ibid., pp. 112-113. See also Priesand, op. cit., p. 15.
23. James A. Brundage, Law, Sex, and Christian Society in Medieval Europe (Chicago: University of Chicago Press, 1987) p. 88.
24. Ibid., p. 480.
25. R. Thompson, Women in Stuart England and America (London: 60 Routledge & Kegan Paul, 1974) p. 162.
26. Mary Murray, The Law of the Father (London: Routledge, 1995) p. 67.
27. Gage, op. cit., p. 143.
28. For example, see Jeffrey Lang, Struggling to Surrender, (Beltsville, MD: Amana Publications, 1994) p. 167.
29. Elsayyed Sabiq, Fiqh al Sunnah (Cairo: Darul Fatah lile'lam Al-Arabi, 11th edition, 1994), vol. 2, pp. 218-229.
30. Abdel-Haleem Abu Shuqqa, Tahreer al Mar'aa fi Asr al Risala (Kuwait: Dar al Qalam, 1990) pp. 109-112.
31. Leila Badawi, "Islam", in Jean Holm and John Bowker, ed., Women in Religion (London: Pinter Publishers, 1994) p. 102.
32. Amir H. Siddiqi, Studies in Islamic History (Karachi: Jamiyatul Falah Publications, 3rd edition, 1967) p. 138.
33. Epstein, op. cit., p. 196.
34. Swidler, op. cit., pp. 162-163.
35. The Toronto Star, Apr. 8, 1995.
36. Sabiq, op. cit., pp. 318-329. See also Muhammed al Ghazali, Qadaya al Mar'aa bin al Taqaleed al Rakida wal Wafida (Cairo: Dar al Shorooq, 4th edition, 1992) pp. 178-180.
37. Ibid., pp. 313-318.
38. David W. Amram, The Jewish Law of Divorce According to Bible and Talmud (Philadelphia: Edward Stern & CO., Inc., 1896) pp. 125- 126.
39. Epstein, op. cit., p. 219.
40. Ibid, pp 156-157.
41. Muhammed Abu Zahra, Usbu al Fiqh al Islami (Cairo: al Majlis al A'la li Ri'ayat al Funun, 1963) p. 66.
42. Epstein, op. cit., p. 122.
43. Armstrong, op. cit., p. 8.
44. Epstein, op. cit., p. 175.
45. Ibid., p. 121.
46. Gage, op. cit., p. 142.
47. B. Aisha Lemu and Fatima Heeren, Woman in Islam (London: Islamic Foundation, 1978) p. 23.
48. Hazleton, op. cit., pp. 45-46.
49. Ibid., p. 47.
50. Ibid., p. 49.
51. Swidler, op. cit., pp. 144-148.
52. Hazleton, op. cit., pp 44-45.
53. Eugene Hillman, Polygamy Reconsidered: African Plural Marriage and the Christian Churches (New York: Orbis Books, 1975) p. 140.
54. Ibid., p. 17.
55. Ibid., pp. 88-93. 61
56. Ibid., pp. 92-97.
57. Philip L. Kilbride, Plural Marriage For Our Times (Westport, Conn.: Bergin & Garvey, 1994) pp. 108-109.
58. The Weekly Review, Aug. 1, 1987.
59. Kilbride, op. cit., p. 126.
60. John D'Emilio and Estelle B. Freedman, Intimate Matters: A history of Sexuality in America (New York: Harper & Row Publishers, 1988) p. 87.
61. Ute Frevert, Women in German History: from Bourgeois Emancipation to Sexual Liberation (New York: Berg Publishers, 1988) pp. 263-264.
62. Ibid., pp. 257-258.
63. Sabiq, op. cit., p. 191.
64. Hillman, op. cit., p. 12.
65. Nathan Hare and Julie Hare, ed., Crisis in Black Sexual Politics (San Francisco: Black Think Tank, 1989) p. 25
66. Ibid., p. 26.
67. Kilbride, op. cit., p. 94.
68. Ibid., p. 95.
69. Ibid.
70. Ibid., pp. 95-99.
71. Ibid., p. 118.
72. Lang, op. cit., p. 172.
73. Kilbride, op. cit., pp. 72-73.
74. Sabiq, op. cit., pp. 187-188.
75. Abdul Rahman Doi, Woman in Shari'ah (London: Ta-Ha Publishers, 1994) p. 76.
76. Menachem M. Brayer, The Jewish Woman in Rabbinic Literature: A Psychosocial Perspective (Hoboken, N.J: Ktav Publishing House, 1986) p. 239.
77. Ibid., pp. 316-317. Also see Swidler, op. cit., pp. 121-123.
78. Ibid., p. 139.
79. Susan W. Schneider, Jewish and Female (New York: Simon & Schuster, 1984) p. 237
80. Ibid., pp. 238-239.
81. Alexandra Wright, "Judaism", in Holm and Bowker, ed., op. cit., pp. 128-129
82. Clara M. Henning, "Cannon Law and the Battle of the Sexes" in Rosemary R. Ruether, ed., Religion and Sexism: Images of Woman in the Jewish and Christian Traditions (New York: Simon and Schuster, 1974) p. 272.
83. Donald B. Kraybill, The riddle of the Amish Culture (Baltimore: Johns Hopkins University Press, 1989) p. 56. 62
84. Khalil Gibran, Thoughts and Meditations (New York: Bantam Books, 1960) p. 28.
85. The Times, Nov. 18, 1993.