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Dieses kleine Büchlein ist im Ursprung eine Artikelserie über die Vorstellung von Jesus im Islam und die Rolle Marias im Islam. Sie beinhaltet die folgenden Themen: -Jesus Geburt und Wunder. -Die Frage seiner Göttlichkeit und seiner Botschaft. -Seine Kreuzigung und sein zweites Kommen. -Marias Kindheit. -Ihre Verkündigung. -Die Geburt Jesu´, die Wichtigkeit und Anerkennung, die der Islam Maria, der Mutter Jesu

Jesus und Maria im Islam

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen

Jesus und Maria im Islam

Die islamische Vorstellung von Jesus liegt zwischen zwei Extremen. Die Juden, die Jesus als Propheten verleugneten, bezeichneten ihn als Schwindler, während ihn die Christen auf der anderen Seite als Sohn Gottes betrachteten und ihn als solchen anbeteten. Im Islam wird Jesus als einer der größten und am meisten vorhergesagten Propheten neben Noah, Abraham, Moses und Muhammad möge Gott sie preisenbetrachtet. Jesus wird ebenfalls als der Messias angesehen. Dies steht im Einverständnis mit der islamischen Sichtweise von der Einzigkeit Gottes, der Einzigkeit der göttlichen Leitung und der ergänzenden Rolle der aufeinander folgenden Gesandten.

Die Botschaft Gottes für die Menschheit wurde zuerst Adam (Friede sei mit ihm) offenbart, der sie dann seinen Kindern weitergab; sie lautet damals wie heute: betet Gott an, und nur Gott allein, und lebt Seinen Anweisungen folgend. Alle die aufeinander folgenden Offenbarungen für Noah, Abraham, Moses, Jesus, und schließlich Muhammad stimmen mit dieser Botschaft überein. Daher sieht der Islam jegliche Widersprüche unter den Offenbarungsreligionen als Hinzufügungen von Menschenhand in diese Religionen an. Die Position Jesu´ in den drei Hauptglaubens-richtingen – Judentum, Christentum und Islam – ist keine Ausnahme.

Obgleich der Quran nicht die detaillierte Lebensgeschichte von Jesus enthält, beleuchtet er doch die wichtigsten Punkte seines Lebens, wie seine Geburt, seine Berufung und sein Emporsteigen zum Himmel. Er fällt ebenfalls einen Richtspruch über die Juden und Christen bezüglich ihres Glaubens an ihn. Wir werden einige wahre Aussagen über Jesus betrachten, die Gott im Quran offenbart hat.

Geboren von einer jungfräulichen Mutter

Wie die Christen glauben auch die Muslime, daß Maria, auf englisch Mary oder auf arabisch Maryam, eine reine, jungfräuliche Frau war, die auf wundersame Weise Jesus gebar. Jesus´ Geburt selbst war ein Wunder, denn er hatte keinen Vater. Gott beschreibt seine Geburt folgendermaßen im Quran:

“Und gedenke im Buch Marias, als sie sich von ihren Angehörigen an einen östlichen Ort zurückzog. Sie nahm sich einen Vorhang vor ihnen. Da sandten Wir Unseren Geist zu ihr. Er stellte sich ihr als wohlgestaltetes menschliches Wesen dar. Sie sagte: 'Ich suche beim Allerbarmer Schutz vor dir, wenn du gottesfürchtig bist.' Er sagte: ‚Ich bin nur der Gesandte deines Herrn, um dir einen lauteren Jungen zu schenken.' Sie sagte: ‚Wie soll mir ein Junge gegeben werden, wo mich doch kein menschliches Wesen berührt hat und ich keine Hure bin?' Er sagte: ‚So wird es sein. Dein Herr sagt: ´Das ist Mir ein Leichtes und damit Wir ihn zu einem Zeichen für die Menschen und zu einer Barmherzigkeit von Uns machen.´ Und es ist eine beschlossene Angelegenheit.'" (Quran 19:1621)

Diese Tatsache besagt allerdings weder, daß Jesus göttlicher Natur war, noch daß er würdig ist, angebetet zu werden, wo doch Adams Existenz noch wunderbarer war als die von Jesus. Wenn seine wunderbare Geburt ein Beweis dafür wäre, daß Jesus Gottes Wiedergeburt oder Sein Sohn sei, dann wäre Adam wohl eher berechtigt, göttlich zu sein als er. Es handelt sich bei beiden wohl eher um Propheten, die von der Offenbarung Gottes, des Allmächtigen, inspiriert wurden, und beide waren Seine Diener, die Seinen Anweisungen entsprechend lebten.

“Gewiß, das Gleichnis Jesu´ ist bei Gott wie das Gleichnis Adams. Er erschuf ihn aus Erde. Hierauf sagte Er zu ihm: ‚Sei!' und da war er." (Quran 3:59)

Wunder

Die Muslime glauben genau wie die Christen auch, daß Jesus (wie im übrigen alle Gesandten Allahs) Wunder vollbrachte. Diese Wunder wurden mit dem Willen und mit der Erlaubnis Gottes vollbracht, der die Kraft und die Macht über alle Dinge besitzt.

“Wenn Gott sagt: ‚O Jesus, Sohn Marias, gedenke Meiner Gunst an dir und an deiner Mutter, als Ich dich mit dem Heiligen Geist stärkte, so daß du in der Wiege zu den Menschen sprachst und im Mannesalter; und als Ich dich die Schrift, die Weisheit, die Thora und das Evangelium lehrte; und als du aus Lehm mit Meiner Erlaubnis (etwas) schufst, (was so aussah) wie die Gestalt eines Vogels, und ihr dann einhauchtest, und sie da ein (wirklicher) Vogel wurde mit Meiner Erlaubnis; und als du den Blindgeborenen und den Weißgefleckten mit Meiner Erlaubnis heiltest und Tote mit Meiner Erlaubnis (aus den Gräbern) herauskommen ließest; und als Ich die Kinder Israels von dir zurückhielt, als du mit den klaren Beweisen zu ihnen kamst, worauf diejenigen von ihnen, die ungläubig waren, sagten: ‚Das ist nichts als deutliche Zauberei.'" (Quran 5:110)

Gott schickte alle Propheten mit besonderen Wundern zu ihren Völkern, damit sie ihnen die Wahrhaftigkeit ihrer Botschaft beweisen konnten. Diese Wunder konnten sie nicht aus eigenem Antrieb vollbringen, sondern nur durch Gottes Willen. Das war mit den Wundern Jesu´ nichts anderes. Die Juden waren auf dem Gebiet der Medizin sehr fortschrittlich und die Wunder, mit denen Jesu kam, stammten aus diesem Bereich, damit sie die Wahrhaftigkeit seiner Botschaft beweisen und die Juden überzeugen sollten.

Seine Göttlichkeit

Muslime glauben an die absolute Einzigkeit Gottes, Der als das Allerhöchste, ganz frei von jeglichen Unzulänglichkeiten, Bedürfnissen und Wünschen ist. Er besitzt keine Partner in Seiner Göttlichkeit. Er ist der Schöpfer aller Dinge und ist von Seiner Schöpfung vollkommen getrennt, und jegliche Anbetung gebührt Ihm allein.

Dies war die gleiche Botschaft, die alle Propheten Gottes einschließlich Jesus gebracht haben. Jesus erhob nie einen Anspruch auf Göttlichkeit, noch behauptete er, er sei anzubeten. Er sagte nicht, er sei der “Sohn" Gottes oder Teil der “Drei-einigkeit" sondern lediglich, daß er nur ein Diener Gottes sei, der zu den Juden geschickt worden ist, um sie zur wahren Religion zurückzubringen, die bedeutet, den Einen Gott anzubeten und seinen Anweisungen zu folgen. Die Mehrheit der Verse im Quran, die Jesus erwähnen, beschäftigen sich mit diesem Aspekt. Sie beweisen, daß er nur aufgrund von Lügen, die die Menschen über ihn erfunden haben, zum Objekt der Anbetung geworden ist. Der Quran bestätigt Berichte über sein Leben, nach denen er selbst immer klar verneint hat, daß ihm irgendwelche Anbetung zusteht; und er unterstützt die Vorstellung, daß die Parabeln und Beispiele, die ihm Gott eingegeben hat, seine sterbliche Natur zeigen und nicht etwa seine Göttlichkeit beweisen oder gar, daß er Gottes Sohn sein soll. Gott berichtet im Quran von Jesus:

“Fürwahr, ungläubig sind diejenigen, die sagen: ‚Gewiß, Gott ist der Messias, der Sohn Marias', wo doch der Messias (selbst) gesagt hat: ‚O Kinder Israels, dient Gott, meinem Herrn und eurem Herrn!'" (Quran 5:72)

Gott sagt über den Glauben, der behauptet Jesus sei Teil der “Dreifaltigkeit":

“Fürwahr, ungläubig sind diejenigen, die sagen: ‚Gewiß, Gott ist einer von dreien.' Es gibt keinen anderen Gott außer dem Einen, Einzigen. Wenn sie mit dem, was sie sagen, nicht aufhören, so wird denjenigen von ihnen, die ungläubig sind, ganz gewiß schmerzhafte Strafe widerfahren. Wenden sie sich denn nicht in Reue zu Gott und bitten Ihn um Vergebung? Gott ist Allvergebend und Barmherzig. Der Messias, der Sohn Marias, war doch nur ein Gesandter, vor dem bereits Gesandte vorübergegangen waren. Und seine Mutter war sehr wahrheitsliebend; sie (beide) pflegten Speise zu essen. Schau, wie Wir ihnen die Zeichen klar machen, und schau, wie sie sich abwegig machen lassen." (Quran 5:7375)

Und auch:

“O Leute der Schrift, übertreibt nicht in eurer Religion und sagt gegen Gott nur die Wahrheit aus! Der Messias, Jesus, der Sohn Marias, ist nur Gottes Gesandter und Sein Wort, das Er Maria entbot, und Geist von Ihm. Darum glaubt an Gott und Seine Gesandten und sagt nicht ‚Drei'. Hört auf (damit), das ist besser für euch! Gott ist nur ein Einziger Gott. Preis sei Ihm, (und Erhaben ist Er darüber), daß Er ein Kind haben sollte! Ihm gehört (alles), was in den Himmeln und was auf der Erde ist, und Gott genügt als Sachwalter." (Quran 4:171)

Gott verdammt diesen Glauben als Ungeheuer-lichkeit gegen Sein Wesen:

“Und sie sagen: ‚Der Allerbarmer hat Sich Kinder genommen.' Ihr habt ja eine abscheuliche Sache begangen. Beinahe brechen davon die Himmel auseinander, und (beinahe) spaltet sich die Erde, und (beinahe) stürzen die Berge in Trümmern zusammen, daß sie dem Allerbarmer Kinder zuschreiben. Es ziemt dem Allerbarmer nicht, Sich Kinder zu nehmen. Niemand in den Himmeln und auf der Erde wird zum Allerbarmer anders denn als Diener kommen (können).“ (Quran 19:88-93)

Am Tag des Gerichts wird sich Jesus selbst von dieser falschen Behauptung befreien. Gott gibt uns einen Ausblick darauf, was er antworten wird, wenn er darüber befragt wird, warum ihn die Leute angebetet haben:

“Und wenn Gott sagt: ‚O Jesus, Sohn Marias, bist du es, der zu den Menschen gesagt hat: ´Nehmt mich und meine Mutter außer Gott zu Göttern?´ wird er sagen: ´Preis sei Dir! Es steht mir nicht zu, etwas zu sagen, wozu ich kein Recht habe. Wenn ich es (tatsächlich doch) gesagt hätte, dann wüßtest Du es bestimmt. Du weißt, was in mir vorgeht, aber ich weiß nicht, was in Dir vorgeht. Du bist ja der Allwisser der verborgenen Dinge. Ich habe ihnen nur gesagt, was du mir befohlen hast (nämlich): „Dient Gott, meinem und eurem Herrn!'" (Quran 5:116-117)

In diesen Versen erklärt Gott, daß es tatsächlich eine große Gotteslästerung (Blasphemie) ist, wenn jemand Jesus als “Gottes Sohn" oder “einen von dreien" bezeichnet. Der Grund hierfür liegt in der fundamentellen Bezeugung, daß Gott Einzig und nicht wie Seine Geschöpfe ist; ebenso wie in Seinem Wesen, ist Er Einzigartig in Seiner Göttlichkeit, Seinen Eigenschaften und Seiner Herrschaft. All dies macht den strikten Monotheismus aus, den Er in Seinen Schriften offenbart hat. So steht selbst in der heutigen “Bibel":

“Und Gott redete alle diese Worte: Ich bin der Herr, dein Gott, der Ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter haben neben Mir." (2. Mose 20:13)

Gott einen Sohn zur Seite zu stellen, bedeutet dem Prinzip, wofür Er den Menschen geschaffen und ihm Propheten geschickt hat, ganz deutlich zu widersprechen. Gott sagt im Quran:

“Und Ich habe die Ğinn und die Menschen nur (dazu) erschaffen, damit sie Mir dienen." (Quran 51:56)

Er sagte ebenfalls:

“Und Wir haben ja bereits in jeder Gemeinschaft einen Gesandten erweckt: ‚Dient Gott und meidet die falschen Götter...'" (Quran 16:36)

Seine Botschaft

Wie schon zuvor besprochen, bestätigt der Quran deutlich, daß Jesus ein Prophet war und auch die Tatsache, daß er nicht mehr als das war. Die Propheten waren in der Tat die Besten der Schöpfung. Es waren jene, die Gott dafür auserwählte, Seine Offenbarung zu empfangen, aber zur gleichen Zeit waren sie bloße Boten Gottes und besitzen keinen Anspruch darauf, angebetet zu werden. Wie bereits im Quran erwähnt, ist Jesus in dieser Beziehung nicht anders als irgendein anderer von ihnen.

Durch den gesamten Quran hindurch wird Jesus grundsätzlich als Prophet Gottes bezeichnet, den Er den Juden gesandt hat, die mit der Zeit von den Lehren Moses und anderer Gesandter abgewichen waren.

“O Kinder Israels, gewiß, ich bin Gottes Gesandter an euch, das bestätigend, was von der Thora vor mir (offenbart) war.“ (Quran 61:6)

Jesus Christus, der Sohn Marias, war der letzte aus der Linie der jüdischen Propheten. Er lebte nach der Thora, dem Gesetz von Mose und lehrte seinen Anhängern, das gleiche zu tun. Entsprechend der heutigen Bibel stellt Jesus in Matthäus 5:17-18 fest:

“Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen."

In dieser Hinsicht unterschieden sich Jesus und seine Botschaft nicht von den vorherigen Propheten, die Gott auserwählt hat, die alle dazu aufriefen, Gott zu dienen und allein Gott, sowie Seinen Befehlen gehorsam zu folgen. Seine wunderbare Empfängnis, Geburt und Kindheit, seine zahlreichen Wunder, die er mit Gottes Hilfe vollbrachte – das alles waren Beweise dafür, daß er Gottes Gesandter war. Trotz allem leugnete die große Mehrheit der Juden sein Prophetentum.

Jesus bestätigte nicht nur die Schriften, die vor ihm offenbart worden waren, sondern er sagte auch einen anderen Propheten voraus, der nach ihm kommen sollte. Gott sagt:

“Und als Jesus, der Sohn Marias, sagte: “O Kinder Israels, gewiß, ich bin Gottes Gesandter an euch, das bestätigend, was von der Thora vor mir (offenbart) war, und einen Gesandten verkündend, der nach mir kommen wird: sein Name ist Ahmad (der Gepriesene)." (Quran 61:6)

Diese Tatsache wird im heutigen Neuen Testament ebenfalls erwähnt. Sorgfältige Nachforschungen belegen, daß Jesus, Friede sei mit ihm, sich in Johannes 14:16-17 auf denselben Propheten bezieht:

“Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen andern Tröster geben, daß er bei euch sei ewiglich: den Geist der Wahrheit."

Seine Kreuzigung

Gott erklärt im Quran, daß Jesus nicht gekreuzigt worden ist; es sollte eher für die Juden so aussehen. Gott aber erhob ihn in die Himmel. Der Quran erwähnt nicht, wer derjenige war, der an Jesus Stelle gekreuzigt wurde möge Gott ihn loben.

“…Aber sie haben ihn weder getötet noch gekreuzigt, sondern es erschien ihnen so." (Quran 4:157)

“Nein! Vielmehr hat Gott ihn zu Sich erhoben. Gott ist Allmächtig und Allweise." (Quran 4:158)

Damit leugnet der Islam, daß Jesus auf die Erde kam, um die Sünden von Adam, Eva und dem Rest der Menschheit auf sich zu nehmen und um ihnen diese Last abzunehmen. Der Islam weist die Vorstellung, daß irgendjemand die Sünde eines anderen tragen könnte, strikt zurück. Gott sagt dazu:

“Und keine lasttragende (Seele) nimmt die Last einer anderen auf sich." (Quran 39:7)

Ferner betont der Islam nachdrücklich die Ansicht, daß Gott in der Lage ist, alle Sünden zu vergeben, wenn eine Person wirklich bereut und sich davor zurückhält, sie zu wiederholen. Gott benötigt dazu keinerlei Blutopfer, geschweige denn kommt Er in Gestalt eines Menschen hinab und stirbt für die Sünden eines jeden Menschen. Wohl eher umfaßt Gottes Gnade alle Geschöpfe, Gläubige und Ungläubige gleichermaßen. Das Tor der Vergebung steht jedem offen, der sie sucht.

Das zweite Kommen des Christen

Wie die Christen glauben auch die Muslime an die Rückkehr von Jesus, dem Messias, auf die Erde, wenngleich sich seine Rolle und der Grund für seine Rückkehr von dem, was die Christen sagen, unterscheidet. Er wird in erster Linie auf die Erde zurückkommen, um seine Sterblichkeit unter Beweis zu stellen, und um die falschen Ansichten, die die Menschen über ihn verbreitet haben, zu widerlegen. Er wird ein normales Leben führen, heiraten und wie jeder andere Mensch auch sterben. Dann wird die Angelegenheit in Bezug auf ihn klar sein, und alle Menschen werden glauben, daß er wirklich sterblich ist.

“Es gibt keinen unter den Leuten der Schrift, der nicht noch vor dessen Tod ganz gewiß an ihn glauben wird. Und am Tag der Auferstehung wird er über sie Zeuge sein." (Quran 4:159)

Jesus wird ebenfalls den falschen Christen bekämpfen, der die Leute glauben machen will, daß er Gott sei und der kurz bevor Jesus zurückkehrt, auftauchen wird. Er wird den Antichristen schlagen und alle Menschen werden die wahre Religion Gottes annehmen. Die Welt wird einen Zustand des Friedens und der Ernsthaftigkeit erleben, die sie in ihrer Geschichte nie gefühlt hat: alle dienen demselben Gott, unterwerfen sich Ihm allein und leben in Frieden miteinander.

Schlußfolgerung

Dies war nur eine kurze Vorstellung von der Wahrheit, die Gott über Jesus in Seinem letzten Buch, dem Quran, den Er Muhammad Segen und Heil auf ihm offenbart hat, berichtete. Es gibt nur Einen Gott, der die menschlichen Wesen allesamt geschaffen und ihnen eine Botschaft übermittelt hat: unterwürfig Gott anzubeten und nur Gott allein und Seine Anweisungen zu befolgen – dies wird auf Arabisch als Islam bezeichnet. Diese Botschaft erhielten bereits die ersten Menschen auf dieser Erde und dann wurde sie von allen Propheten durch die Jahrhunderte hindurch bestätigt.

Jesus Christus, geboren von der Jungfrau Maria, vollbrachte Wunder und lud die Israeliten zu derselben Botschaft der Unterwerfung (Islam) ein, wie es alle die Propheten vor ihm taten. Er war weder Gott, noch war er der “Sohn Gottes", sondern er war der Messias, ein bedeutender Prophet Gottes. Jesus hat die Menschen nicht angewiesen, ihn anzubeten; sondern er hat sie vielmehr dazu aufgerufen, Gott allein anzubeten, Den er selbst ebenfalls anbetete. Er bestätigte die Gesetze der Thorah, die der Prophet Moses gelehrt hat; er lebte nach ihnen und wies seine Jünger an, ihnen bis in die kleinste Einzelheit zu folgen, nachdem er die Dinge wieder erlaubte, welche die Juden sich selbst untersagt hatten. Vor seinem Fortgehen unterrichtete er seine Jünger von dem letzten Propheten, Muhammad aus Arabien, der nach ihm kommen wird und wies sie an, seinen Lehren zu folgen.

In den Generationen nach Jesus Fortgehen aus dieser Welt wurden seine Lehren verdreht und er wurde in Gottes Status erhoben. Sechs Jahrhunderte später wurde die Wahrheit über Jesus Christus mit dem Kommen des Propheten Muhammad endlich wieder richtiggestellt und für immer in dem letzten Buch der göttlichen Offenbarung, dem Quran, bewahrt. Desweiteren wurden viele der Gesetze von Moses, denen Jesus gefolgt war, in ihrer reinen und unverfälschten Form wiederbelebt und mit der göttlich vorgeschriebenen Lebensweise, die als Islam bekannt ist, vervollkommnet, während viele andere Sichtweisen und Anweisungen, die von früheren Propheten gebracht worden sind, erleichtert oder aufgehoben wurden.

Demzufolge findet man die Wirklichkeit der Propheten, ihre gleichbleibende Botschaft und die Lebensweise, der sie folgten, nur in der Religion des Islam bewahrt, der einzigen Religion, die Gott den Menschen vorgeschrieben hat. Desweiteren folgen nur die Muslime heutzutage Jesus und seinen wahren Lehren. Ihre Lebensweise entspricht der, die Jesus geführt hat, viel mehr als die der modernen “Christen". Liebe und Respekt für Jesus gehören zu den Glaubensvorschriften im Islam, und Gott unterstreicht die Wichtigkeit, an Jesus zu glauben, an zahlreichen Stellen im Quran.

Maria im Islam

Maria, die Mutter Jesu, hat im Islam eine sehr außergewöhnliche Sonderstellung und Gott erklärt sie zur besten Frau der gesamten Menschheit, die Er vor allen anderen Frauen wegen ihrer Frömmigkeit und Demut auserwählt hat.

“Und als die Engel sagten: ‚O Maria, Gott hat dich auserwählt und dich rein gemacht und dich auserwählt vor den Frauen der (anderen) Weltenbewohner! O Maria, sei deinem Herrn demütig ergeben, wirf dich nieder und verbeuge dich zusammen mit den sich Verbeugenden.'" (Quran 3:42-43)

Sie wurde von Gott zu einem Vorbild gemacht, denn Er sagte:

“Und (auch das Beispiel von) Maria, Imrans Tochter, die ihre Scham unter Schutz stellte, worauf Wir in sie von Unserem Geist einhauchten. Und sie hielt die Worte ihres Herrn und Seine Bücher für wahr und gehörte zu den (Gott) wahrhaft demütig Ergebenen." (Quran 66:12)

In der Tat war sie eine Frau, die geeignet war, ein derartiges Wunder wie das von Jesus, der ohne Vater geboren wurde, zu vollbringen. Sie war für ihre Frömmigkeit und Keuschheit wohlbekannt, und wäre es anders gewesen, so hätte niemand ihrer Behauptung Glauben geschenkt, als Jungfrau ein Kind geboren zu haben, ein Glaube und eine Tatsache, welche auch der Islam für wahr hält. Ihre besondere Natur bewiesen schon viele Wunder aus ihrer frühen Kindheit. Laßt uns zusammentragen, was Gott von der wunderschönen Geschichte Marias offenbart hat:

Marias Kindheit

“Gewiß, Gott hat Adam und Noah und die Sippe Abrahams und die Sippe Imrans vor den (anderen) Weltenbewohnern auserwählt, eine der anderen Nachkommenschaft. Und Gott ist Allhörend und Allwissend. Als Imrans Frau (Hannah) sagte: ‚Mein Herr, ich gelobe Dir, was in meinem Mutterleib ist, für Deinen Dienst freigestellt. So nimm es von mir an! Du bist ja der Allhörende und Allwissende.'" (Quran 3:33-35)

Maria wurde Imran und Hannah geboren, die zu den Nachkommen Davids gehören, und damit von der Familie der Propheten: von Abraham über Noah zu Adam, möge Gott sie alle segnen und ihnen Frieden schenken. Wie in dem Vers erwähnt, wurde sie der auserwählten Familie Imrans geboren, welcher der auserwählten Familie Davids geboren worden war, welcher wiederum einer auserwählten Familie geboren worden war. Hannah war eine unfruchtbare Frau, die sich nach einem Kind sehnte, und sie schwor Gott, wenn Er ihr ein Kind gewährte, würde sie es für Seinen Dienst im Tempel weihen. Gott beantwortete ihr Bittgebet, und sie empfing ein Kind. Als sie gebar, wurde sie traurig, denn es war ein Mädchen, und es war üblich, Jungen in den Dienst für das BaitulMaqdis zu stellen.

“Als sie sie dann zur Welt gebracht hatte, sagte sie: ‚Mein Herr, ich habe ein Mädchen zur Welt gebracht.' Und Gott wußte wohl, was sie zur Welt gebracht hatte, und der Knabe ist nicht wie das Mädchen." (Quran 3:36)

Als sie ihre Betrübnis darüber ausdrückte, tadelte Gott sie, als Er sagte:

“…und Gott wußte wohl, was sie zur Welt gebracht hatte…" (Quran 3:36)

…denn Gott erwählte ihre Tochter, Maria, als Mutter für eines der größten Wunder der Schöpfung: die jungfräuliche Geburt von Jesus, möge Gott ihn loben. Hannah nannte ihr Kind Maria (Maryam auf Arabisch) und bat Gott, sie und ihr Kind vor dem Satan zu beschützen:

“Ich habe sie Maria (Maryam) genannt, und ich stelle sie und ihre Nachkommenschaft unter Deinen Schutz vor dem gesteinigten Satan." (Quran 3:36)

Gott nahm tatsächlich dieses Bittgebet von ihr an, und Er verlieh Maria und ihrem bald geborenen Kind, Jesus, eine besondere Eigentümlichkeit, die keinem vor oder nach ihnen verliehen wurde: keiner von ihnen wurde bei seiner Geburt von Satan berührt. Der Prophet Muhammad, möge Gott ihn loben, sagte:

“Keiner wird geboren, ohne daß Satan ihn bei seiner Geburt berührt, daher kommt das Schreien durch seine Berührung , außer Maria und ihr Sohn (Jesus)." (Ahmed)

Hier können wir gleich eine Ähnlichkeit zwischen dieser Überlieferung und der christlichen Theorie der “Unbefleckten Empfängnis" von Maria und Jesus sehen, obwohl zwischen beiden ein großer Unterschied besteht. Der Islam vertritt nicht die Theorie von der “Erbsünde", und deshalb findet diese Interpretation, warum sie frei von der Berührung durch den Satan sind, keine Beachtung, sondern eher, daß es sich um Gottes Güte gegenüber Maria und ihrem Sohn Jesus handelt. Wie andere Propheten war Jesus davor geschützt, schwerwiegende Sünden zu begehen. Was Maria anbelangt, selbst wenn wir der Meinung sind, daß sie keine Prophetin war, erhielt sie doch Schutz und Leitung von Gott, welche Er den frommen Gläubigen gewährt.

“Da nahm ihr Herr sie auf die gütigste Art an und ließ sie auf schöne Weise heranwachsen und gab sie Zacharias zur Betreuung." (Quran 3:37)

Von Marias Geburt an nahm ihre Mutter Hannah sie zum Baitul-Maqdis und gab sie den Frommen in der Moschee, damit sie unter ihrer Obhut aufwuchs. Da sie die Vornehmheit und Frömmigkeit ihrer Familie kannten, stritten sie darum, wer die Ehre erhalten sollte, sie aufzuziehen. Sie wurden darüber einig, Lose zu ziehen und kein geringerer als der Prophet Zacharias wurde ausgewählt. Unter seiner Sorge und Obhut wurde sie erzogen.

Wunder in ihrer Gegenwart und Besuche von Engeln

Als Maria älter wurde, bemerkte sogar der Prophet Zacharias besondere Kennzeichen an Maria aufgrund verschiedener Wunder, die in ihrer Anwesenheit passierten. Ihr wurde, als sie herangewachsen war, ein separater Raum in der Moschee zur Verfügung gestellt, wo sie sich ganz ungestört dem Gottesdienst widmen konnte. Immer, wenn Zacharias das Zimmer betrat, um nach ihren Bedürfnissen zu sehen, fand er reichlich Obst bei ihr, für das gar nicht die Saison war.

“Jedesmal wenn Zacharias zu ihr in die Zelle trat, fand er bei ihr Versorgung. Er sagte: ‚O Maria, woher hast du das?' Sie sagte: ‚Es kommt von Gott; Gott versorgt, wen Er will, ohne zu berechnen.'" (Quran 3:37)

Sie wurde bei mehr als einer Gelegenheit von Engeln besucht. Gott erzählt uns, daß die Engel sie besuchten und ihr von ihrer gepriesenen Stellung unter der Menschheit berichteten:

“Und als die Engel sagten: ‚O Maria, Gott hat dich auserwählt und dich rein gemacht vor den Frauen der (anderen) Weltenbewohner! O Maria, sei Deinem Herrn demütig ergeben, wirf dich nieder und verbeuge dich zusammen mit den sich Verbeugenden.'" (Quran 3:42-43)

Aufgrund dieser Besuche durch die Engel und weil sie vor den anderen Frauen auserwählt war, haben manche Leute Maria für eine Prophetin gehalten. Selbst wenn sie das nicht ist, was noch zu diskutieren ist, spricht ihr der Islam aufgrund ihrer Frömmigkeit und Demut und weil sie für die wunderbare Geburt Jesu ausgewählt wurde, die höchste Stellung vor allen Frauen der Schöpfung zu.

Ihre Verkündigung

Gott unterrichtet uns von der Begebenheit, als die Engel Maria die frohe Botschaft von einem Kind, dessen Stellung auf der Erde und einiger der Wunder, die er vollbringen wird, überbrachte:

“Als die Engel sagten: ‚O Maria, Gott verkündet dir ein Wort von Ihm, dessen Name der Messias, Jesus der Sohn Marias ist, angesehen im Diesseits und Jenseits und einer der (Gott) Nahegestellten. Und er wird in der Wiege zu den Menschen sprechen und im Mannesalter und einer der Rechtschaffenen sein.' Sie sagte: ‚Mein Herr, wie sollte ich ein Kind haben, wo mich (doch) kein menschliches Wesen berührt hat?' Er (der Engel) sagte: ‚So (wird es sein); Gott erschafft, was Er will. Wenn Er eine Angelegenheit bestimmt, so sagt Er nur: ‚Sei!' und so ist sie. Und Er wird ihn die Schrift, die Weisheit, die Thora und das Evangelium lehren.'" (Quran 3:45-48)

Dies klingt ganz so, wie die Worte der heutigen Bibel:

“Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, dessen Namen sollst du Jesus heißen."

Voller Erstaunen antwortete sie:

“Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Manne weiß?" (Lukas 1:2638)

Diese Begebenheit war eine große Prüfung für sie, denn ihre große Frömmigkeit und ihre Demut war jedermann bekannt. Sie sah voraus, daß die Leute sie beschuldigen würden, unkeusch zu sein.

In anderen Quranversen berichtet Gott mehr Einzelheiten von der Verkündigung durch Gabriel, daß sie einen Propheten gebären wird.

“Und gedenke im Buche Marias, als sie sich von ihren Angehörigen an einen östlichen Ort zurückzog. Sie nahm sich einen Vorhang vor ihnen. Da sandten Wir unseren Geist zu ihr. Er stellte sich ihr als wohlgestaltetes menschliches Wesen dar. Sie sagte: ‚Ich suche beim Allerbarmer Schutz vor dir, wenn du gottesfürchtig bist.' Er sagte: ‚Ich bin nur der Gesandte deines Herrn, um dir einen lauteren Jungen zu schenken.'" (Quran 19:17-19)

Als Maria einmal die Moschee verließ, um ihre Bedürfnisse zu erledigen, kam der Engel Gabriel in Gestalt eines Mannes zu ihr. Sie fürchtete sich wegen der Nähe des Mannes und suchte Zuflucht bei Gott. Gabriel erklärte ihr daraufhin, er sei kein normaler Mann, sondern ein Engel, den Gott ihr geschickt habe, um ihr anzukündigen, daß sie ein überaus reines Kind gebären werde. Voller Erstaunen rief sie aus:

“Wie soll mir ein Junge gegeben werden, wo mich doch kein menschliches Wesen berührt hat und ich keine Hure bin?" (Quran 19:20)

Der Engel erläuterte ihr, dies sei ein göttlicher Beschluß, der bereits gefaßt worden ist, und es ist etwas Leichtes für Gott, den Allmächtigen. Gott sagte, die Geburt Jesu´ möge Gott ihn preisen-werde ein Zeichen Seiner Allmacht sein und genau wie Er Adam ohne Vater oder Mutter erschaffen hat, schuf er Jesus ohne Vater.

“Er sagte: ‚So wird es sein. Dein Herr sagt: ´Das ist Mir ein leichtes, und damit Wir ihn zu einem Zeichen für die Menschen und zu einer Barmherzigkeit von Uns machen.´ Und es ist eine beschlossene Sache.'" (Quran 19:21)

Gott blies den Geist Jesu´ durch den Engel Gabriel in Maria und ihre Gebärmutter empfing Jesus, wie Gott in einem anderen Kapitel sagt:

“Und (auch von) Maria, Imrans Tochter, die ihre Scham unter Schutz stellte, worauf Wir in sie von Unserem Geist (Gabriel) einhauchten." (Quran 66:12)

Als die Zeichen der Schwangerschaft immer sichtbarer wurden, sorgte sich Maria immer mehr darüber, was die Leute über sie sagen würden. Die Neuigkeiten über sie verbreiteten sich rasch, wie es unvermeidlich war und einige begannen, sie der Unkeuschhheit zu beschuldigen. Nicht wie die Christen, die glauben, Maria sei mit Joseph verheiratet gewesen, hält der Islam daran fest, daß Maria weder verlobt, noch verheiratet war, und dies war der Grund, der ihr solche Qualen bereitete. Sie wußte, daß es die Leute für die einzig mögliche Schlußfolgerung halten würden, daß sie unehelich schwanger geworden war. Daher hielt sich Maria abseits der Menschen und zog in ein anderes Land. Gott sagt:

“So empfing sie ihn und zog sich mit ihm zu einem fernen Ort zurück. Die Wehen ließen sie zum Palmenstamm gehen." (Quran 19:22-23)

Die Geburt Jesu´

Als ihre Wehen einsetzten, litt sie unter extremen Schmerzen, sowohl geistig als auch körperlich. Wie konnte eine so fromme, edle Frau ein uneheliches Kind zur Welt bringen? Wir müssen hier erwähnen, daß Maria eine normale Schwangerschaft hatte, die sich kein bißchen von der anderer Frauen unterschied, und sie gebar ihr Kind so wie andere Frauen auch. Im christlichen Glauben litt Maria nicht unter den Schmerzen der Geburt, denn im Christentum und im Judentum werden die Menstruation und die Wehen als Fluch auf den Frauen für die Sünde Evas betrachtet[1]. Der Islam hält weder an diesen Ansichten noch an der Erbsünde fest, sondern er betont nachdrücklich, daß niemand die Sünde eines anderen ertragen soll:

“…Jede Seele erwirbt (Sünden) nur gegen sich selbst. Und keine lasttragende (Seele) nimmt die Last einer anderen auf sich..." (Quran 6:164)

Weder der Quran noch der Prophet Muhammad möge Gott ihn lobenhaben jemals erwähnt, daß es Eva war, die von dem Baum gegessen hat und Adam dazu verführt hat, das gleiche zu tun. Vielmehr beschuldigt der Quran Adam allein oder beide:

“Da flüsterte ihnen der Satan ein, um ihnen offen zu zeigen, was ihnen von ihrer Blöße verborgen war. Und er sagte: ‚Unser Herr hat euch diesen Baum nur verboten, damit ihr nicht Engel werdet oder zu den Ewiglebenden gehört.' Und er schwor ihnen: ‚Ich gehöre wahrlich zu denjenigen, die euch guten Rat geben.' So verführte er sie trügerisch. Als sie dann von dem Baum gekostet hatten, zeigte sich ihnen ihre Blöße offenkundig..." (Quran 7:20-22)

Wegen ihrer Qual und ihrer Schmerzen wünschte Maria, nie geschaffen worden zu sein und rief aus:

“O wäre ich doch zuvor gestorben und ganz und gar in Vergessenheit geraten!" (Quran 19:23)

Nachdem das Kind geboren war, und als ihre Erschöpfung nicht länger so stark war, rief das neugeborene Baby, Jesus möge Gott ihn lobenauf wunderbare Weise neben ihr, um sie zu beschwichtigen und ihr wieder zuzusichern, daß Gott sie schützen wird:

“Da rief er ihr von unten her zu: ‚Sei nicht traurig; dein Herr hat ja unter dir ein Bächlein geschaffen. Und schüttele zu dir den Palmenstamm, so läßt er frische, reife Datteln auf dich herabfallen. So iß und trink und sei frohen Mutes. Und wenn du nun jemanden von den Menschen sehen solltest, dann sag: Ich habe dem Allerbarmer Fasten gelobt, so werde ich heute mit keinem Menschenwesen sprechen.'" (Quran 19:2426)

Maria fühlte sich beruhigt. Dies war das erste Wunder, das Jesus vollbrachte. Er sprach gleich nach seiner Geburt beruhigend auf seine Mutter ein und wieder als die Menschen sie mit ihrem neugeborenen Baby auf dem Arm sahen. Als jene sie sahen, beschuldigten sie sie, indem sie sagten:

“O Maria, du hast ja etwas Unerhörtes begangen!" (Quran 19:27)

Sie zeigte nur auf Jesus und er begann auf wundersame Weise zu sprechen, so wie Gott es ihr in der Aukündigung versprochen hat.

“Und er wird in der Wiege zu den Menschen sprechen und im Mannesalter und einer der Rechtschaffenen sein." (Quran 3:46)

Jesus sagte den Menschen:

“Ich bin wahrlich Gottes Diener; Er hat mir die Schrift gegeben und mich zu einem Propheten gemacht. Und gesegnet hat Er mich gemacht, wo immer ich bin, und angeordnet hat Er mir, das Gebet (zu verrichten) und die Abgabe (zu entrichten), solange ich lebe, und gütig zu meiner Mutter zu sein. Und Er hat mich weder gewalttätig noch unglücklich gemacht. Und der Friede sei auf mir am Tag, da ich geboren werde, und am Tag, da ich sterbe, und am Tag da ich wieder zum Leben auferweckt werde." (Quran 19:30-33)

Hier beginnt die Geschichte von Jesus, seinem lebenslangen Bestreben, die Menschen zum Gottesdienst aufzurufen, seinem Meiden der Komplotte und Pläne der Juden, die versuchten, ihn zu töten.

Maria im Islam

Wir haben bereits über die außerordentliche Stellung gesprochen, die der Islam Maria einräumt. Der Islam gibt ihr die Stellung der vollkommensten erschaffenen Frau. Im Quran wird keiner Frau mehr Beachtung geschenkt als Maria, obwohl alle Propheten mit Ausnahme von Adam Mütter hatten. Sie ist eine von den acht Personen, nach denen eines der 114 Kapitel des Quran benannt ist; das neunzehnte Kapitel heißt ‚Maryam', Maria auf arabisch. Das dritte Kapitel des Quran ist nach ihrem Vater benannt: Imran. Die Kapitel Maryam und Imran gehören zu den schönsten im ganzen Quran. Noch dazu ist Maria die einzige Frau, die im Quran mit ihrem Namen genannt wird. Der Prophet Muhammad sagte:

“Die besten Frauen der Welt sind vier: Maria, die Tochter Imrans, Aasija, die Frau Pharaos, Khadieğah bint Khuwaylid (die Frau des Propheten Muhammads) und Fatimah, die Tochter Muhammads, des Gesandten Gottes." (AlTirmidhi)

Von diesen ganzen Vorzügen abgesehen, die wir erwähnt haben, waren Maria und ihr Sohn Jesus nur Menschen, und sie besaßen keine Eigenschaften, die übermenschlich gewesen wären. Sie waren beide geschaffene Wesen und sie wurden beide in diese Welt „geboren". Obgleich sie unter der besonderen Obhut Gottes standen, Der sie davor bewahrte, große Sünden zu begehen, (im Falle Jesu´ absoluter Schutz, wie von allen Propheten, im Fall von Maria teilweiser Schutz, wie ihn auch andere rechtschaffene Menschen genossen, wenn wir davon ausgehen, daß sie keine Prophetin war) waren sie doch noch empfänglich für Fehler. Nicht wie im Christentum, wo Maria für fehlerlos[2] gehalten wird. Niemand ist vollkommen, außer Gott allein.

Der Islam befiehlt den Glauben und die Ausübung des strikten Monotheismus; niemand außer Gott besitzt übernatürliche Kräfte, und Ihm allein gebührt der Gottesdienst, die Anbetung und die Unterwerfung. Auch durch die Wunder, die manche Propheten und Rechtschaffenen in ihren Leben vollbringen durften, hatten diese keine Macht, sich selbst zu helfen, geschweige denn anderen nach ihrem Tod. Alle Menschen sind Diener Gottes und brauchen Seine Hilfe und Seine Gnade.

Dasselbe gilt für Maria. Obwohl in ihrer Anwesenheit viele Wunder passierten, hörte mit ihrem Tod alles auf. Die Menschen, die behaupten, ihnen sei die Jungfrau Maria erschienen oder daß die Menschen vor Schaden bewahrt wurden, nachdem sie sie angerufen hatten, wie jene, die in der apokalyptischen Literatur wie “Transitus Mariae" erwähnt werden, sind reine Erscheinungen, die der Satan hervorgerufen hat, um die Menschen vom Gottesdienst und der Unterwerfung unter den Einen Wahren Gott abzuhalten. Anrufungen wie “Heilige Maria" auf dem Rosenkranz und andere Handlungen der Verherrlichung, wie die Widmung von Kirchen und das Abhalten besonderer Feste für Maria, das alles führt die Menschen dazu, daß sie andere außer Gott verherrlichen und loben. Aus diesen Gründen hat der Islam Neuerungen jeglicher Art verboten, ebenso auch Orte der Anbetung auf Gräbern einzurichten – all das, um die Essenz aller Religionen, die Gott geschickt hat, zu bewahren: die ursprüngliche Botschaft, Ihn Allein anzubeten und die falsche Anbetung alles anderen neben Ihm zu unterlassen.

Maria war eine Dienerin Gottes und sie war die reinste aller Frauen, speziell für die wunderbare Geburt von Jesus auserwählt, einer der größten aller Propheten. Sie war für ihre Frömmigkeit und ihre Schamhaftigkeit bekannt, und das wird sie all die Jahre hindurch bleiben, die noch kommen werden. Ihre Geschichte wird seit dem Erscheinen des Propheten Muhammad –Ehre und Heil auf ihmim Heiligen Quran erzählt, und das wird in seiner ursprünglichen, unveränderten Form so bleiben bis zum Tag des Gerichts.



[1] Siehe 1. Mose (3:16)

[2] St. Augustine: “De nat. et gratis", 36.