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Dieses Buch ist ein Auszug aus dem ersten Kapitel des Buches "Fundamentals of Tawhid" von Dr. Abu Ameenah Bilal Philips. Es behandelt den Monotheismus und seine Kategorien und verdeutlicht die Wichtigkeit und Bedingungen dieser Lehre. Außerdem wird der Autor, Dr. Bilal Philips, zu Beginn dieses Buches kurz vorgestellt.

 Die Kategorien des Islamischen Monotheismus (Tauhid)

Auszug aus dem Buch „Fundamentals of Tauhid“ Kapitel 1

 Einleitung des Übersetzers

Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen. Alles Lob gebührt Allah, dem Herrn der Welten. Frieden und Segen seien auf dem Gesandten Allahs, seiner Familie, seinen Gefährten und denjenigen, die bis zum jüngsten Tag ihrem Weg folgen.

Aufgrund der großen Lücke in der deutsch­sprachigen Literatur bezüglich des islamischen Einheitsprinzips, sah ich es als meine Aufgabe an, wenigstens einen kleinen Artikel zu übersetzen, welcher zusammengefasst dieses Prinzip wiedergibt. Es ist traurig zu sehen, dass man diesem Thema so wenig Bedeutung beimisst, so als ob dieser Glaube nicht wegen dieses Einheits­prinzips gekommen wäre. So viele Bücher gibt es zu allen denkbaren Bereichen, aber kein einziges über den islamischen Monotheismus. Dieser Artikel ist ein Teil des Buches Fundamentals of Tauhid von Abu Ameenah Bilal Philips, welches man im Laufe der Zeit vielleicht sogar komplett übersetzen könnte. Eine deutsche Übersetzung liegt momentan vor mir, welche leider meiner Ansicht nach viele sprachliche Fehler enthält, ja sogar an vielen Stellen vollkommen sinnentstellt ist. Es kam sogar vor, dass durch die Übersetzung genau das Gegenteil dessen ausgesagt wurde, als es im Original zu finden ist. Dabei zweifle ich nicht an der guten Absicht dieser Geschwister, möge Allah, der Erhabene, es ihnen wohl vergelten und ihren Status am Tage des Gerichts erhöhen. Für entsprechende Übersetzungsrechte wurde meiner­seits gesorgt. Möge Allah, der Barmherzige, diese kleine Arbeit akzeptieren und über meine Fehler hinwegsehen. Bitte handelt auch gemäß der Tradition und lobpreist Allah bei Nennung seines Namens, ebenso enthaltet Euch nicht Eurer Segens- und Friedenswünsche bei Nennung des Propheten und anderen. Eine wichtige Anmerkung noch: Alle Qur’anverse und Überlieferungen über Aussprüche des Propheten, Friede sei mit Ihm, stellen nur eine ungefähre Bedeutung dar, falls diese ins Deutsche übertragen wurden. Mit bester Absicht wünsche ich mir, dass diese Arbeit von Nutzen ist. Alles Lob gebührt Allah, dem Beschützer, dem Lenker und Kenner aller Herzen.

Abu Imran


 Biographie von Dr. Abu Ameenah Bilal Philips

Dr. Abu Ameenah Bilal Philips wurde in Jamaika geboren. Jedoch wuchs er in Kanada auf, wo er auch den Islam im Jahre 1972 annahm. Er erlangte sein Diplom in Arabisch und ein B.A.- Degree in Usul ad-Din an der Universität von Medina im Jahre 1979. An der Universität von Riyad, pädagogische Fakultät, erlangte er ein M.A.- Degree in Islamischer Theologie im Jahre 1985. Ebenfalls erlangte er im Jahre 1994 an der Universität in Wales von der Fakultät für Islamische Studien (ﷻ‬.K.) ein PH.D. (Dr.- Diplom) in der Islamischen Theologie.

Er lehrte an privaten Schulen in Riyad über zehn Jahre Islamische Erziehung und Arabisch. Zwischen 1992 und 1994 errichtete Dr. Bilal den Bereich für Islamische Studien und lehrte die Studenten und bevorstehenden Absolventen an der Fakultät für Erziehung der Schariff Kabunsuan Islamische Universität in Cotabato/Mindanao, Philippinen. Im Jahre 1994 hat er das Islamische Informationszentrum in Dubai, V.A.E. und das Amt für fremde Sprachen in Dar al Fatah Press in Scharjah, V.A.E. gegründet. Diese werden immer noch von ihm verwaltet. Gegenwärtig ist er auch als Professor an der Amerikanischen Universität in den Vereinigten Arabischen Emiraten tätig. Seine Werke wurden in verschiedene Sprachen übersetzt, und er lehrt weitgehend auf der ganzen Welt.

 Die Kategorien des Tauhid

Wortwörtlich bedeutet Tauhid „Vereinheit­lichung“ (etwas eins machen) oder „Einheit ausdrücken“. Dieser Begriff stammt von dem arabischen Verb wahhada, welcher „vereinheit­lichen“, „vereinigen“ oder „konsolidieren“ bedeutet.[1] Doch wenn dieser Ausdruck Tauhid im Zusammenhang mit Allah (z.B. Tauhidullah)[2] benutzt wird, dann versteht man darunter das Realisieren und Aufrechterhalten der Einheit Allahs in allen Handlungen des Menschen, welche direkt oder indirekt in Zusammenhang mit Allah stehen. Es ist der Glaube, dass Allah einzig ist, ohne Partner in seiner Herrschaft und seinen Handlungen (Rububiyah), einzig in seinem Wesen und seinen Eigenschaften (Asma wa Sifat) ohne irgendeine Ähnlichkeit zu etwas anderem. Er ist einzig in seiner Göttlichkeit ohne Mitstreiter und einzig in der Anbetung (Uluhiyah/Ibadah). Diese drei Aspekte bilden die Grundlage für die Kategorien, in welche die Lehre über Tauhid herkömmlich unterteilt wurde. Diese drei Aspekte überschneiden sich und sind derart unzertrennlich, dass wer auch immer einen Aspekt weglässt, die Erfordernisse des islamischen Monotheismus nicht mehr erfüllt. Das „Weglassen“ einer der oben genannten Aspekte des Tauhid wird als Schirk bezeichnet. Schirk bedeutet „das Beigesellen von Partnern zu Allah“. In der islamischen Terminologie ist dies letztendlich Vielgötterei.

Die drei Kategorien der Einheit Allahs (Tauhid) sind:

1. Tauhid ar-Rububiyah (wörtl. die Aufrecht­erhaltung der Einheit in der Herrschaft Allahs).

2. Tauhid al-Asma was-Sifat (wörtl. die Aufrecht­erhaltung der Einheit in den Namen und Eigenschaften Allahs).

3. Tauhid al-Ibadah (wörtl. die Aufrechterhaltung der Einheit im Gottesdienst zu Allah)[3].

Die Unterteilung des Tauhid in seine Bestandteile wurde weder vom Propheten (a.s.s.) noch von seinen Gefährten vorgenommen, da keine Notwendigkeit bestand, so ein grund­legendes Prinzip des Glaubens auf diese Weise zu analysieren. Jedoch werden die Grundlagen dieser Komponenten in den Qur’anversen und in den erklärenden Aussprüchen des Propheten, Friede und Heil auf ihm, und seinen Gefährten impliziert. Dem Leser werden die Beweise klarer erscheinen, wenn wir jede Kategorie später in diesem Kapitel detaillierter behandeln werden.

Die Notwendigkeit für diese analytische Annäherung an das Tauhidprinzip ergab sich, nachdem sich der Islam in Ägypten, Byzanz, Persien und Indien verbreitet hatte. Durch diese Ausbreitung wurden auch die jeweiligen Kulturen jener Länder eingegliedert. Es ist ziemlich natürlich zu erwarten, dass die Menschen jener Länder, welche den Islam annahmen, ebenfalls Überreste ihrer alten Religion in ihre neue Religion mit einbringen würden. Als diese neuen Konvertiten begannen, ihre verschiedenen philosophischen Konzepte über Gott in Schriften und Diskussionen auszudrücken, entstand eine Verwirrung, wodurch der einfache monotheisti­sche Glaube des Islam bedroht wurde. Aufgrund ihrer Unfähigkeit, den Islam mit militärischen Mitteln zu bekämpfen, versuchten auch andere, den Islam im geheimen zu zerstören, obwohl sie nach außen hin den Islam angenommen hatten. Diese Gruppe von Menschen begann aktiv entstellte Ideen über Allah unter den Massen zu propagieren, um die erste Säule des Iman (Glaube) und somit den Islam an sich zu zerstören.

In Bezug auf muslimische Historiker war der erste Muslim, welcher die Position eines absolut freien Willens des Menschen vertrat und das Schicksal (Qadar) ablehnte, ein irakischer christlicher Konvertit mit dem Namen Sausan. Sausan nahm später wieder die christliche Lehre an, aber nicht ohne vorher seinen Schüler zu infizieren: Ma’bad ibn Khalid al-Juhani aus Basra. Ma’bad verbreitete die Ideen seines Lehrers, bis er vom omajjadischen Kalifen Abdul Malik ibn Marwan (685-705) im Jahre 700 n.Chr. gefangen genommen und exekutiert wurde.[4]

Die jüngeren Gefährten des Propheten (a.s.s.), welche zu dieser Zeit noch am Leben waren, wie Abdullah ibn Umar (gest. 694 n.Chr.) und Abdullah ibn Abi Awfa (gest. 705 n.Chr.), ermahnten die Leute, diejenigen weder zu grüßen noch das Begräbnisgebet zu vollziehen, welche das Schicksal verneinten. Dies deswegen, weil diese Gefährten solche Menschen als Glaubensverwei­gerer ansahen.[5] Jedoch fanden diese philosophi­schen Argumente christlichen Ursprungs für eine Willensfreiheit immer neue Befürworter. Ghailan ibn Muslim aus Damaskus studierte unter Ma’bad und verteidigte diese Sache bis er zum Kalifen Umar ibn Abdul-Aziz (712-720 n.Chr.) gebracht wurde. Er widerrief seine Lehre öffentlich, jedoch fuhr er nach dem Tod des Kalifen damit fort, die Lehre über die Willensfreiheit weiterhin zu verbreiten. Der darauf folgende Kalif Hisham ibn Abdul-Malik (724-743 n.Chr.) ließ ihn verhaften, untersuchen und schließlich exekutieren.[6]

Eine andere bekannte Figur in dieser Kontroverse war Al-Ja’d ibn Dirham, welcher nicht nur die Philosophie des freien Willens unterstützte, sondern auch versuchte, die Qur’anverse, welche Beschreibungen über die Eigenschaften Allahs beinhalten, aus der Perspektive der neoplatonischen Philosophie zu interpretieren. Al-Ja’d war für bestimmte Zeit ein Privatlehrer des omajjadischen Prinzen Marwan ibn Muhammad, welcher später der 14. Kalif (744-750 n.Chr.) wurde. Während seiner Predigten in Damaskus lehnte er öffentlich einige Eigenschaften Allahs ab (wie Sehen, Hören etc.), bis der omajjadische Gouverneur ihn vertrieben ließ.[7] Er floh nach Kufah, wo er weiterhin seine Ideen verbreitete und Anhänger fand, bis seine ketzerische Meinung sehr bekannt wurde. Der omajjadische Gouverneur Khalid ibn Abdillah ließ ihn danach öffentlich im Jahre 736 n.Chr. exekutieren. Jedoch folgte ihm sein wichtigster Schüler Jahm ibn Safwan und verteidigte die Doktrinen seines Lehrers in philosophischen Kreisen in Tirmiz und Balakh. Als seine Häresie weitverbreitet war, wurde er vom omajjadischen Gouveneur Nasr ibn Sayyar im Jahre 743 n.Chr. hingerichtet.[8]

Die früheren Kalifen und ihre Gouverneure waren den islamischen Prinzipien näher und das Bewusstsein der Massen war durch die Anwesenheit der Prophetengefährten und ihrer Schüler höher. Daher kam eine sofortige Antwort seitens der Herrscher bei einer Forderung der Hinrichtung öffentlicher Ketzer. Im Gegensatz dazu waren die späteren omajjadischen Kalifen korrupter und kümmerten sich daher weniger um solche religiösen Angelegenheiten. Ebenso die Massen, welche weniger ein islamisches Bewusstsein hatten und daher für abgewichene Ideen anfälliger waren. Als eine Vielzahl von Menschen dem Islam beitrat und das Wissen von einer wachsenden Zahl an eroberten Nationen aufgenommen wurde, vollzog man kaum noch die Exekution von Abtrünnigen, um die aufgehende Neigung zur Ketzerei abzuwehren. Die Aufgabe sich dieser Neigung zur Ketzerei entgegen­zustellen, fiel auf die Schulter der muslimischen Gelehrten dieser Zeit, welche aufstanden, um den Kampf auf intellektueller Ebene zu führen. Sie widersprachen den verschiedenen eindringlichen Philosophien und Glaubensbekenntnissen (Aqida) systematisch, indem sie diese in Kategorien unterteilten und darauf mit Prinzipien aus dem Qur’an und der Sunna[9] entgegneten. Diese defensive Haltung war die eigentliche Ursache, dass sich die Wissenschaft des islamischen Einheitsprinzip (Tauhid) mit seinen genau definierten Kategorien und Elementen entwickelte. Dieser Prozess der Spezialisierung ereignete sich simultan in allen anderen Bereichen der islamischen Wissenschaften, ähnlich wie es mit den verschiedenen weltlichen Wissenschaften heutiger Zeit geschah. Wenn daher die Kategorien des Tauhid getrennt und viel tiefer studiert werden, sollte man nicht vergessen, dass sie alle ein Teil eines Ganzen sind, welche wiederum die Grundlage eines größeren Ganzen bilden, nämlich des Islam an sich.


  Tauhid ar-Rububiyah (Die Aufrechterhaltung der Einheit Allahs in der  Herrschaft)

Diese Kategorie basiert auf dem fundamentalen Konzept, dass Allah allein alles entstehen ließ als es zuvor nichts gab. Er hält Seine Schöpfung aufrecht und stützt sie, ohne dass Er einer Hilfe bedarf. Er ist der alleinige Herrscher des Universums und seiner Bewohner, ohne dass es eine reale Herausforderung bezüglich Seiner Souveränität gäbe. Um diese Eigenschaft Allahs des Unterhaltens der Schöpfung zu beschreiben, wird im Arabischen der Begriff Rububiyah verwendet, welcher ursprünglich von Rabb (Herr) stammt. Demnach ist Gott die einzige wirkliche Macht, die existiert. Er ist es, welcher allen Dingen die Kraft gibt, sich zu bewegen und sich zu ändern. In der Schöpfung geschieht nichts ohne Seine Erlaubnis. Aus der Erkenntnis dieser Wirklichkeit heraus, wiederholte der Prophet Muhammad, Friede und Heil auf ihm, des öfteren den kurzen Satz „La hawla wa la quwwata illa billah“ (Es gibt keine Kraft noch Macht außer bei Allah). Die Grundlage für dieses Rububiyah-Konzept kann man in vielen Qur’anversen finden. Beispielsweise sagt Allah:

 „Allah ist der Schöpfer aller Dinge, und Er ist der Erhalter aller Dinge.“ [Sura Az-Zumar:62]

„...wo doch Allah euch und das, was ihr tut, erschaffen hat?“ [Sura Af-Saffat:96]

„Nicht ihr habt sie getötet, sondern Allah hat sie getötet.“ [Sura al-Anfal:17][10]

„Kein Unglück trifft ein, es sei denn mit Allahs Erlaubnis.“ [Sura At-Tagabun:11]

Der Prophet, Friede und Heil auf ihm, sagte zusätzlich ausführlich über dieses Konzept: „Und wisse, daß die Gemeinschaft, wenn sie sich versammelt, dir in einer Sache zu nutzen, sie dir nur in etwas nutzt, das Allah schon für dich niedergeschrieben hat, und dass sie, wenn sie sich versammelt, dir in einer Sache zu schaden, sie dir nur in etwas schadet, das Allah schon für dich niedergeschrieben hat. Die Schreibrohre sind hochgehoben und die Schreibblätter getrocknet.“[11]

Daher ist das, was der Mensch als Glück oder Unglück empfindet, vielmehr ein vorherbe­stimmtes Ereignis von Allah als ein Teil der Prüfungen in seinem Leben. Diese Vorkommnisse folgen einem Muster, welches einzig allein von Allah gesetzt wird. Allah sagt im Qur’an:

„O ihr, die ihr glaubt, wahrlich, unter euren Frauen und Kindern sind welche, die euch feindlich gesonnen sind; so hütet euch vor ihnen. Und wenn ihr verzeiht und Nachsicht übt und vergebt, dann ist Allah Allvergebend, Barmherzig.“ [Sura At-Tagabun:14]

Dies bedeutet, dass es in den guten Dingen des Lebens ernste Prüfungen gibt, welche den Glauben einer Person in Gott testen. Genauso liegen auch in den schrecklichen Ereignissen des Lebens Prüfungen, so wie dies im folgenden Vers erwähnt wird:

„Und gewiß werden Wir euch prüfen durch etwas Angst, Hunger und Minderung an Besitz, Menschenleben und Früchten. Doch verkünde den Geduldigen eine frohe Botschaft.“ [Sura Al- Baqara: 155]

Manchmal sind die Muster erkennbar, so wie es bei den Ursache-Wirkung Beziehungen der Fall ist. Wiederum sind sie manchmal aber nicht erkenn­bar, wenn scheinbar Gutes aus schlechten Mitteln resultiert oder Schlechtes aus guten Mitteln resultiert. Gott hat erklärt, dass die Weisheit hinter diesen scheinbaren Unregelmäßigkeiten meistens das Verständnis des Menschen aufgrund seiner begrenzten Wissensweite übersteigt.

„Doch es mag sein, daß euch etwas widerwärtig ist, was gut für euch ist, und es mag sein, dass euch etwas lieb ist, was übel für euch ist. Und Allah weiß es, doch ihr wisset es nicht.“ [Sura Al-Baqara:216]

Scheinbar schlechte Ereignisse im Leben eines Menschen wandeln sich manchmal zum Guten und scheinbar gute Dinge, welche von den Leuten begehrt werden, zeigen sich letztendlich als schädlich. Folglich ist der Einflussbereich des Menschen im Laufe der Ereignisse, welche sein Leben ausmachen, begrenzt auf die geistige Wahl von Entscheidungsmöglichkeiten, die ihm präsentiert werden. Es stellt nicht das tatsächliche Ergebnis seiner Wahl dar. In anderen Worten „der Mensch denkt und Gott lenkt“. Daher sind scheinbar gutes Glück und Unglück beide von Allah (Schicksal) und können nicht mit Glücksbringern wie Hasenfüßen, vierblättrigen Kleeblättern, Brustgabelbeinen, Glücksnummern, Tierkreiszeichen, etc., oder durch Omen des Unglücks wie Freitag der dreizehnte, zerbrochene Spiegel, schwarze Katzen etc. herbeigeführt werden. Die Wahrheit ist, dass der Glaube an Glücksbringer und Omen ein Ausdruck der schwerwiegenden Sünde des Schirks[12]  in dieser Form des Tauhid ist.

`Uqba, einer der Gefährten des Propheten, Friede und Heil auf ihm, überliefert uns, dass einst eine Gruppe von Männern sich dem Gesandten Allahs genähert habe, um ihren Treueschwur abzulegen. Der Gesandte Allahs nahm von neun Leuten den Schwur an, aber lehnte von einem den Schwur ab. Als er gefragt wurde, warum er von einem den Schwur ablehnte, antwortete er: „Wahrlich, er trägt ein Amulett[13].“ Der Mann, welcher das Amulett trug, griff mit seiner Hand in seinen Mantel, nahm das Amulett ab und zerbrach es. Anschließend legte er seinen Treueschwur ab. Der Prophet, Friede und Heil auf ihm, sagte danach: „Wer auch immer ein Amulett trägt, begeht Schirk.“[14]

 Bezüglich der Benutzung des Qur’ans als Glücksbringer oder als Amulett, indem man Qur’anverse an Ketten befestigt oder sie in Beutel steckt und bei sich trägt, um das Böse abzuwenden oder Gutes herbeizuführen, gibt es wenig Unterschied zwischen solchen Praktiken und denen der Heiden. Weder der Prophet, Friede und Heil auf ihm, noch die Gefährten benutzten den Qur’an auf diese Weise. Der Prophet, Friede und Heil auf ihm, sagte: „Wer auch immer etwas Neues in den Islam einführt, welches nicht dazu gehört, wird es abgelehnt bekommen.“ [15]

Es ist wahr, dass die Qur’ankapitel an-Naas und al-Falaq besonders wegen Exorzismus (um böse Magie zu entfernen) offenbart wurden, aber der Prophet, Friede und Heil auf ihm, zeigte uns die korrekte Methode, wie diese Kapitel angewandt werden sollen. Bei einem Vorfall, als man an ihm einen Zauber verübt hatte, sagte er zu seinem Gefährten, dass er diese zwei Kapitel Vers für Vers lesen soll. Als er krank wurde, rezitierte er diese Kapitel über sich selbst.14 Berichtet von A’ischa und gesammelt von al-Buchari Er schrieb sie nicht nieder und trug sie nicht um seinen Hals; er band sie nicht um seinen Arm oder seine Taille. Auch befahl er nicht anderen, dies so zu tun.


 Tauhid al-Asma was-Sifat (Die Aufrecht­erhaltung der Einheit Allahs in den Namen und Eigenschaften)

Diese Kategorie des Tauhid hat fünf Hauptaspekte :

►1. Um hier im ersten Aspekt die Einheit in den Namen und Eigenschaften Allahs aufrechterhalten zu können, muss man Allah auf die Weise verstehen, so wie Er und Sein Prophet, Friede und Heil auf ihm, Ihn beschrieben haben. Dieses Verständnis erfolgt derart, ohne dabei Seine Namen und Eigenschaften wegzuinterpretieren, indem man diesen Namen und Eigenschaften andere Bedeutungen beimisst als deren offensicht­liche Bedeutung.

Beispielsweise sagt Allah im Qur’an, dass Er über die Glaubensverweigerer und die Heuchler zürnt.

Er sagt: „und (auf daß Er) die Heuchler und Heuchlerinnen und die Götzen­diener und Götzendienerinnen bestrafe, die üble Gedanken über Allah hegen. Auf solche (Sünder) wird ein böses Unheil niederfallen; und Allah ist zornig auf sie; und Er hat sie verflucht und die Hölle für sie bereitet. Und das ist eine üble Bestimmung.“ [Sura Al-Fath:6]

Deswegen ist Zorn einer der Eigenschaften Gottes. Es ist nicht passend zu sagen, dass Sein Zorn Seine Strafe bedeuten muss. Da Zorn ein Zeichen menschlicher Schwäche ist, angeblich zu Allah als solcher nicht passend, wird er von manchen Menschen weginterpretiert. Was Allah über sich sagt, sollte auch genauso unter der Voraussetzung angenommen werden, dass Sein Zorn nicht wie der menschliche Zorn ist, gemäß folgender Aussage Allahs: „Es gibt nichts Seinesgleichen; und Er ist der Allhörende, der Allsehende.“ [Sura As-Schura:11]

Der Prozess der sogenannten „rationalen“ Interpretation resultiert letztendlich in der Verneinung Gottes wirklicher Existenz, wenn man die logische Schlussfolgerung dieser Interpretation betrachtet. Da Allah sich selber als lebend beschreibt und der Mensch auch lebt, müsste man aufgrund der Argumenta­tionsweise der Rationalisten Gott weder als lebend noch als existierend annehmen. Tatsache ist, dass die Ähnlichkeit zwischen Gottes Eigenschaften und denen der Menschen sich nur auf die Bezeichnung beschränkt, in ihrer Art aber nichts gemeinsames aufweisen. Wenn Attribute in Beziehung zu Gott verwendet werden, so sind diese in der absoluten Bedeutung anzunehmen, frei von menschlichen Schwächen.

►2. Der zweite Aspekt des Tauhid al-Asma was-Sifat beinhaltet, dass man Allah so versteht, so wie Er Sich selber erwähnt, ohne Ihm dabei neue Namen oder Eigenschaften zu geben. Beispielsweise darf man Allah nicht den Namen Al-Ghadib ( Der Zornige) geben, trotz der Tatsache, dass Er nach eigener Aussage auch zürnt, weil weder Allah noch Sein Gesandter diesen Namen benutzt haben. Dies erscheint vielleicht als ein sehr feiner Punkt, aber welcher vonnöten ist, um falschen Beschreibungen bezüglich Gott vorzubeugen. Der begrenzte Mensch ist sozusagen nicht in der Lage den unbegrenzten Herrn der Schöpfung zu bestimmen.

►3. Im dritten Aspekt des Tauhid al-Asma was-Sifat ist Allah so zu verstehen, ohne dass man Ihm Eigenschaften Seiner Schöpfung beimisst. Beispielsweise wird in der Bibel und der Tora behauptet, dass Allah die ersten sechs Tage mit dem Erschaffen des Universums verbrachte, danach am siebten Tag ruhte.[16] Aus diesem Grund nehmen Juden und Christen entweder Samstag oder Sonntag als einen Ruhetag an, in welchem Arbeit als eine Sünde angesehen wird. Durch so eine Behauptung wird Gott die Eigen­schaften Seiner eigenen Schöpfung zugeteilt. Es ist der Mensch, welcher nach einer schweren Arbeit müde wird und zu schlafen hat, um sich zu erholen.[17]

Woanders in der Bibel und Tora wird Gott derart geschildert, als würde Er Seine bösen Gedanken bereuen. Genauso wie Menschen, wenn sie ihre Fehler begreifen.[18]

Ähnlich zerstört auch der Anspruch, dass Gott ein Geist sei oder eine Seele habe, komplett diese Perspektive des Tauhid. Allah beschreibt sich nirgendwo im Qur’an als eine Seele noch drückt der Prophet, Friede und Heil auf ihm, irgendwo diese Charakteristika in den Hadithen aus. Vielmehr beschreibt Allah die Seele als ein Teil Seiner Schöpfung.[19]

Das Hauptprinzip, welches bei der Hand­habung der Eigenschaften Allahs verfolgt werden sollte, ist folgende qur’anische Formel: „Es gibt nichts Seinesgleichen; und Er ist der Allhörende, der Allsehende.“ [Sura As-Schura:11] Die Eigenschaften des Hörens und Sehens gehören zu den menschlichen Eigen­schaften, aber wenn diese Gott zugeschrieben werden, dann sind sie ohne Ähnlichkeit in ihrer Perfektion. Wenn jedoch diese Attribute mit dem Menschen in Verbindung gebracht werden, so brauchen diese Ohren- und Augenapparate, welche Gott nicht zuge­schrieben werden können. Das, was der Mensch über seinen Schöpfer weiss, ist das, was Er an Geringem über Seine Propheten offenbart hat. Deshalb ist der Mensch verpflichtet, innerhalb dieser engen Grenzen zu bleiben. Wenn der Mensch seinem Intellekt in der Beschreibung Gottes freien Lauf gibt, dann ist er dafür verantwortlich Fehler zu begehen, indem er Allah Eigenschaften Seiner eigenen Schöpfung zuschreibt.

Aufgrund ihrer Liebe zu bildlichen Repräsentationen haben Christen unzählige Menschenbilder gemalt, geschnitzt und geformt und diese Abbilder Gottes genannt. Dies hat dazu geführt, den Weg zur Akzeptanz der Göttlichkeit Jesu unter den Massen zu ebnen. Nach der Aufnahme des Konzeptes, dass der Schöpfer wie ein menschliches Wesen sein kann, stellte es kein Problem mehr dar, Jesus als Gott anzunehmen.

►4. Der vierte Aspekt des Tauhid al-Asma was-Sifat erfordert, dass dem Menschen nicht die Eigenschaften Allahs zugeteilt werden. Beispielsweise nimmt im Neuen Testament Paul die Figur des Melchizedek, König von Salem, aus der Tora (Genesis 14:18:20) und teilt ihm und Jesus göttliche Attribute zu, und zwar die „ohne Anfang und ohne Ende“.

„Dieser Melchizedek war König von Salem und Priester des höchsten Gottes. Als Abraham aus der Schlacht zurückkam, in der er die Könige besiegt hatte, ging ihm Melchizedek entgegen und segnete ihn. Da gab Abraham ihm den zehnten Teil von allem, was er erbeutet hatte.Melchizedek bedeutet eigentlich >König der Gerechtigkeit<. Weil er König von Salem war, heißt er auch >König des Friedens<. Man kennt weder seine Eltern noch seinen Stammbaum; seine Lebenszeit hat weder Anfang noch Ende. Er gleicht dem Sohn Gottes und bleibt Priester für alle Zeit.“[20]

„Auch Christus hat sich nicht selbst die Würde des Obersten Priesters gegeben, sondern Gott sagte zu ihm: >Du bist mein Sohn, heute habe ich dich dazu gemacht<; an einer anderen Stelle sagt er: >Du bist mein Priester, so wie Melchizedek, und du bleibst es für immer<.[21]

Die meisten schiitischen Sekten (mit der Ausnahme der Zaiditen in Jemen) haben ihren Imamen (Führer) göttliche Eigenschaften der absoluten Unfehlbarkeit,[22] wie Wissen über die Vergangenheit, Wissen über die Zukunft und Wissen über das Verborgene, gegeben. Ebenfalls schreiben sie ihren Imamen die Fähigkeit, das Schicksal zu verändern[23] zu, und dass sie Macht über die Atome der Schöpfung[24] haben. Indem sie dies tun, errichten sie Rivalen, welche an den einzigartigen Eigenschaften Gottes teilnehmen und offensichtlich Götter neben Allah werden.

►5. Die Aufrechterhaltung der Einheit in den Namen Allahs bedeutet auch, dass man Allahs Namen in bestimmter Form Seiner Schöpfung nicht geben kann, und zwar solange nicht, bis eine Vorsilbe „Abd“ vorausgeht, welche „Sklave des“ oder „Diener des“ bedeutet. Viele der göttlichen Namen in ihrer unbestimmten Form wie Ra’uf und Rahim sind zulässige Namen für Menschen, weil Allah manche von ihnen in Bezug auf den Propheten, Friede und Heil auf ihm, in ihrer unbestimmten Form benutzt hat:

„Wahrlich, ein Gesandter aus eurer Mitte ist zu euch gekommen; es schmerzt ihn sehr, wenn ihr unter etwas leidet; er setzt sich eifrig für euer Wohl ein; zu den Gläubigen gnadenvoll (Ra’uf) und barmherzig (Rahim).“ [Sura at-Tauba:128]

Doch Ar-Ra’uf (derjenige voller Erbarmen) und Ar-Rahim (der Barmherzige) können in Bezug auf den Menschen nur dann benutzt werden, wenn „Abd“ vorausgeht, so wie es bei Abdur-Ra’uf oder Abdur-Rahim der Fall ist, da diese in ihrer bestimmten Form eine Ebene der Perfektion repräsentieren, welche Gott allein gehört. Genauso sind Namen wie Abdur- Rasul (Diener des Gesandten), Abdun-Nabi (Diener des Propheten), Abdul-Husayn (Diener des Husayn), etc., wo sich Menschen als Diener anderer neben Allah nennen, nicht erlaubt. Auf diesem Prinzip basierend hat der Prophet (a.s.s.) den Muslimen verboten, sich an ihre Schützlinge mit Abdi (mein Diener) oder Amati (mein Dienstmädchen) zu wenden.[25]


 Tauhid al-Ibadah (Die Aufrechterhaltung der Einheit Allahs im Gottesdienst)

Trotz der weiten Tragweite der ersten beiden Kategorien des Tauhid, reicht ein starker Glaube an diese nicht aus, um die islamischen Bedingungen des Tauhid zu erfüllen. Um Tauhid aus islamischer Sicht zu vervollständigen, müssen Tauhid ar-Rububiyah und Tauhid al-Asma was-Sifat mit Tauhid al-Ibadah ergänzt werden. Dieser Punkt wird durch die Tatsache verstärkt, dass Allah selber in klaren Worten von den Muschrikin (Polytheisten) erzählt, welche zur Zeit des Propheten viele Aspekte der ersten zwei Formen des Tauhid bestätigt haben. Im Qur’an teilt Allah dem Propheten, Friede und Heil auf ihm, mit, den Heiden zu übermitteln:

„Sag: Wer versorgt euch vom Himmel und von der Erde, oder wer verfügt über Gehör und Augenlicht? Und wer bringt das Lebendige aus dem Toten und bringt das Tote aus dem Lebendigen hervor? Und wer regelt die Angelegenheit? Sie werden sagen: „Allah."“ [Sura Yunus:31]

„Und wenn du sie fragst: "Wer schuf sie?" werden sie sicher sagen: "Allah."“ [Sura Az-Zuhruf:87]

„Und wenn du sie fragst: "Wer sendet Wasser vom Himmel nieder und belebt damit die Erde nach ihrem Tod?" - dann werden sie gewiß sagen: "Allah."“ [Sura Al-'Ankabut:63]

Die heidnischen Mekkaner wussten alle, dass Allah ihr Schöpfer, Erhalter, Herr und Herrscher war. Trotzdem wurden sie aus der Sicht Gottes durch dieses Wissen keine Muslime. Allah sagt stattdessen:

„Und die meisten von ihnen glauben nicht an Allah, ohne (Ihm andere) beizugesellen.“ [Sura Yusuf:106]

Mugahids[26] Kommentar zu diesem Vers war wie folgt: „Ihr Glaube an Allah beschrieben durch die Aussage „Allah hat uns erschaffen, er versorgt uns und wird unser Leben wieder zurücknehmen“ hat sie nicht davor abgehalten andere Götter neben Allah anzubeten.“[27]

Von den zuvor erwähnten Versen ist es klar, dass die Kuffar (Glaubensverweigerer) von der Souveränität, Herrschaft und Macht Allahs wussten. In Wirklichkeit widmeten sie Allah ergebungsvoll verschiedene Arten des Gottes­dienstes wie Hajj (Pilgerfahrt), Almosen, Tier­opferungen, Treueschwur, ja sogar Gebete in Zeiten des schrecklichen Elends und Unglücks. Sie behaupteten sogar, dass sie der Religion Abrahams folgten. Aufgrund dieser Behauptung offenbarte Allah diesen Vers:

„Ibrahim war weder ein Jude noch ein Christ, sondern er war Anhänger des rechten Glaubens, einer, der sich Allah ergeben hat (Muslim), und er gehörte nicht zu den Götzendienern.“ [Sura Al-i-Imran:67]

Einige heidnische Mekkaner glaubten sogar an die Wiederauferstehung und an den Tag des Gerichts. Andere wiederum an das Schicksal (Qadar). Man kann viele Beweise über ihren Glauben in den vorislamischen Dichtungen finden. Beispielsweise wird uns von dem Dichter Zuhayr überliefert, dass er folgendes gesagt haben soll: „Entweder ist es in einem Buch aufgehoben, plaziert und bis zum Tage des Gerichts aufbewahrt, oder angetrieben und gerächt.“ Antarah wird zitiert, gesagt zu haben: „O Ibil, wohin willst Du vor dem Tod flüchten, wo es doch mein Herr im Himmel schon vorherbestimmt hat?“[28]

Ungeachtet der Bestätigung des Tauhid seitens der Mekkaner und deren Wissen über Allah, hat Allah sie als Glaubensverweigerer (Kuffar) und Polytheisten (Muschrikun) bezeichnet. Dies aus dem Grund, weil sie zusammen mit ihrem Gottesdienst zu Allah andere Götter neben Allah angebetet haben.

Folglich ist der wichtigste Aspekt des Tauhid die Aufrechterhaltung der Einheit im Gottesdienst zu Allah, nämlich Tauhid al-Ibadah. Alle Formen des Gottesdienstes müssen einzig an Allah gerichtet werden, weil Er allein eine Anbetung verdient. Er allein ist es, der einen Nutzen als Ergebnis des Gottesdienstes gewähren kann. Darüber hinaus bedarf es keiner Form der Fürsprache oder Vermittlung zwischen Mensch und Gott. Allah betont die Wichtigkeit des nur an Ihn gerichteten Gottesdienstes, indem Er darauf hinweist, dass genau dies der Hauptsinn der Erschaffung der Menschheit war und dass dies zugleich auch die Essenz der Botschaft ist, welche durch alle Propheten gebracht wurde. Allah sagt:

„Und Ich habe die Dschinn und die Menschen nur darum erschaffen, damit sie Mir dienen.“ [Sura Ad-Dariyat:56]

„Und in jedem Volk erweckten Wir einen Gesandten (,der da predigte): "Dient Allah und meidet die Götzen."“ [Sura An-Nahl:36]

Den Sinn der Schöpfung in einer vollständigen Weise zu verstehen, ist jenseits der natürlichen Fähigkeiten des Menschen. Der Mensch ist ein begrenzt erschaffenes Wesen. Daher kann er vernünftigerweise nicht darauf hoffen, die Handlungen des unbegrenzten Schöpfers gänzlich verstehen zu können. Aus diesem Grund machte Gott es zu einem Bestandteil der Natur des Menschen, Ihn anzubeten und Er sandte Propheten und Bücher göttlicher Offenbarung, um den Sinn der Schöpfung zu erklären. Diese Aufklärung war innerhalb der Grenzen der mentalen Fähigkeit des Menschen, das Übermittelte zu verstehen. Der Sinn ist, wie vorher schon erwähnt: die Anbetung (Dienst/Ibadah) Gottes  und die zentrale Botschaft aller Propheten war die alleinige Anbetung Gottes, Tauhid al-Ibadah. Infolgedessen ist die größte Sünde der Schirk, nämlich die Anbetung anderer neben Allah oder gemeinsam mit Allah. In Sura al-Fatiha, welche jeder Muslim mindestens siebzehn mal am Tag rezitiert, heisst es in Vers fünf:

„Dir (allein) dienen wir, und Dich (allein) bitten wir um Hilfe.“ [Sura Al-Fatiha:5]

Eine klare Aussage darüber, dass alle Formen des Gottesdienstes einzig und allein an Ihn gerichtet werden sollen, welcher antworten kann, und zwar an Allah. Der Prophet Muhammad, Friede und Heil auf ihm, bestätigt das Konzept der Einheit im Gottesdienst indem er sagt: „Wenn ihr im Gebet bittet, so bittet nur von Allah, und wenn ihr nach Hilfe verlangt, so verlangt sie nur von Allah.“[29]

Das Fehlen der Notwendigkeit einer Fürbitte wird weiterhin von vielen Versen betont, welche auf die Nähe Allahs zum Menschen hinweisen. Zum Beispiel:

„Und wenn dich Meine Diener über Mich befragen, so bin Ich nahe; Ich erhöre den Ruf des Bittenden, wenn er Mich ruft. Deshalb sollen sie auf Mich hören und an Mich glauben, auf dass sie den rechten Weg einschlagen mögen.“ [Sura Al-Baqarah:186]

„Und wahrlich, Wir erschufen den Menschen, und Wir wissen, was er in seinem Innern hegt; und Wir sind ihm näher als (seine) Halsschlagader.“ [Sura Qaf:16]

Die Bestätigung des Tauhid al-Ibadah macht dagegen die Ablehnung jeder Form der Fürbitte oder Beigesellung von Partnern zu Allah erforderlich. Wenn jemand zu den Toten betet oder zu den Seelen von Leuten, die schon verstorben sind, damit diese einen Einfluss auf das Leben der Lebenden haben sollen, so haben sie Allah einen Partner beigesellt, da in diesem Fall der Gottesdienst zwischen Allah und Seiner Schöpfung geteilt wird. Der Prophet Muhammad, Friede und Heil auf ihm, sagte in eindeutigen Worten: „Dua (Bittgebet) ist Ibadah (Gottes­dienst).“[30] Und Allah, der Erhabene und Ruhmreiche, sagt:

„Er sagte: "Dient ihr denn statt Allah das, was euch nichts nützt und nicht schadet?“ [Sura al-Anbiya':66]

„Gewiß, diejenigen, die ihr anstatt Allahs anruft, sind (nur) Diener gleich euch. So ruft sie (doch) an, und so sollen sie euch doch erhören, wenn ihr wahrhaftig seid!“ [Sura Al-A'raf:194]

Falls jemand zum Propheten, Friede und Heil auf ihm, zu den sogenannten Heiligen, zu den Dschinn oder Engeln betet, um von ihnen Hilfe zu erbitten, oder dass sie bei Allah Hilfe erbitten sollen, so hat diese Person Schirk begangen. Das Konzept des „Al-Ghawth al-A’dham“, ein Titel, welcher von den Unwissenden Abdul-Qadir al-Gilani[31] gegeben wurde, ist ebenfalls ein Ausdruck des Schirk in dieser Form des Tauhid. Dieser Titel bedeutet wörtlich „die größte Quelle der Rettung; der am meisten fähige, um vor Gefahren zu bewahren“. Diese Art der Beschreibung darf sich allein auf Allah beziehen. Wenn sich eine Katastrophe ereignet, rufen manche Leute Abdul-Qadir mit diesem Titel seine Hilfe und seinen Schutz ersuchend, obwohl Allah schon folgendes gesagt hat:

„Und wenn Allah dir Schaden zufügt, so kann ihn keiner als Er hinwegnehmen; und wenn Er dir Gutes beschert, so hat Er zu allem die Macht“ [Sura Al-An'am:17]

Bezüglich des Qur’ans haben die Mekkaner wie folgt geantwortet, als sie gefragt wurden, warum sie ihre Gebete an die Götzen richten:

„Wir dienen ihnen nur, damit sie uns Allah nahebringen.“ [Sura Az-Zumar:3]

Die Götzen wurden nur als Vermittler benutzt, dennoch hat Allah sie aufgrund ihrer Praxis Polytheisten genannt. Denjenigen unter den Muslimen, welche darauf beharren, neben Allah zu anderen zu beten, würde es gut bekommen, über diese Tatsache nachzudenken.

Christen, welche von den Lehren des Saul aus Tarsus (später Paul genannt) beeinflusst wurden, vergötterten den Propheten Jesus, Allahs Heil über ihn, und richteten ihre Gebete zu ihm und seine Mutter. Die Katholiken unter den Christen haben Heilige zu jedem Ereignis, zu welchen sie ihre Gebete richten, in dem Glauben, dass diese Heiligen direkt das Geschehen auf dieser Welt beeinflussen können. Auch nutzen die Katholiken ihre Priester als Vermittler zwischen ihnen und Allah unter der fälschlichen Annahme, dass diese Priester Allah aufgrund ihres Zölibats und ihrer Frömmigkeit näher sind. Daher sehen sie über diese Priester eine größere Wahrscheinlichkeit, von Allah angehört zu werden. Die meisten schiitischen Sekten haben für ihre Gebete an Ali, Fatimah, Hasan und Huseyin[32] bestimmte Tage in der Woche und bestimmte Stunden am Tag gewidmet. Dies aufgrund ihres entstellten Glaubens an die Fürbitte.

Gottesdienst (Ibadah) umfasst aus islamischer Sicht mehr als nur Fasten, Zahlen der Zakah (Armensteuer), Hajj (Pilgerfahrt) und Opferung von Tieren. Es schließt Emotionen wie Liebe, Vertrauen und Furcht mit ein. Alle diese Emotionen bringen Stufen mit sich, welche nur an Gott gerichtet werden dürfen. Allah spricht diese Emotionen an und warnt vor Übertreibungen innerhalb dieser wie folgt:

„Und es gibt unter den Menschen einige, die sich außer Allah Seinesgleichen (zum Anbeten) nehmen und lieben, wie man (nur) Allah lieben soll. Die aber, die glauben, lieben Allah noch mehr...“ [Sura Al-Baqarah:165]

„Wollt ihr nicht gegen Leute kämpfen, die ihre Eide gebrochen haben und die den Gesandten zu vertreiben planten - sie waren es ja, die euch zuerst angegriffen haben? Fürchtet ihr sie etwa? Allahs Würde geziemt es eher, daß ihr Ihn fürchtet, wenn ihr Gläubige seid.“ [Sura At-Tauba:13]

„Und vertraut auf Allah, wenn ihr Gläubige seid.“ [Sura Al-Ma'ida:23]

Da das Wort Ibadah totale Gehorsamkeit bedeutet und Allah als der ultimative Gesetzgeber angesehen wird, ist die Ausführung eines säkularen Rechtssystems, welches nicht auf göttlichem Gesetz (Scharia) basiert, ein Akt des Unglaubens bezüglich des göttlichen Gesetzes und ein Akt des Glaubens der Richtigkeit solcher Systeme. Ein solcher Glaube gründet eine Form des Gottesdienst an etwas anderem als an Allah (Schirk). Allah sagt im Qur’an:

„Und wer nicht nach dem richtet, was Allah herabgesandt hat - das sind die Ungläubigen.“ [Sura Al-Ma'ida:44]

Bei einer Gelegenheit hörte der Prophetengefährte Adi ibn Hatim, welcher ein christlicher Konvertit war, den Propheten, Friede und Heil auf ihm, folgenden Qur’anvers rezitieren: „Sie haben sich ihre Schriftgelehrten und Mönche zu Herren genommen außer Allah.“ [Sura At-Tauba:31] Daraufhin sagte er (Adi ibn Hatim):„Gewiss haben wir sie nicht angebetet.“ Der Prophet, Friede und Heil auf ihm,  wandte sich zu ihm und sagte: „Haben sie nicht das verboten (Haram), was Allah erlaubt (Halal)[33] hat, und ihr alle habt es Haram gemacht? Haben sie nicht das erlaubt (Halal), was Allah verboten (Haram)[34] hat, und ihr alle habt es Halal gemacht?“ Er antwortete: „Gewiss haben wir das gemacht.“ Der Prophet sagte, Friede und Heil auf ihm,  danach: „Genau so habt ihr sie angebet.“[35]

Daher schließt ein wichtiger Teil des Tauhid al-Ibadah die Realisierung der Scharia mit ein, insbesondere in Ländern, wo Muslime die Mehrheit der Bevölkerung darstellen. Das göttliche Gesetz muss in den sogenannten muslimischen Ländern wieder eingeführt werden, wo Regie­rungen im Moment nach importierten kapitalis­tischen oder kommunistischen Verfassungen herrschen. Das islamische Gesetz wurde vollkommen abgeschafft oder aufwenige Bereiche geringer Wichtigkeit verbannt. Ähnlich ist es in muslimischen Ländern, wo zwar islamisches Gesetz in den Büchern steht, aber säkulare Gesetze in Kraft sind. Auch diese sind auf die Linie der Scharia zurückzubringen, welches alle Aspekte des Lebens betrifft. Die Akzeptanz von nicht-islamischen Gesetzen in den muslimischen Ländern anstatt von Scharia ist Schirk und ein Akt des Kufr (Unglaube). Diejenigen, welche eine Position innehaben, dies ändern zu können, müssen es auch tun. Während diejenigen, welche nicht in der Lage sind, dies zu ändern, müssen gegen diese Art des Kufr sprechen und zur Realisierung der Scharia aufrufen. Selbst wenn dies nicht möglich sein sollte, muss diese nicht-islamische Regierung für die Anerkennung des Tauhid aufrichtig gehasst und verabscheut werden, aber auch um das Wohlgefallen Gottes zu erlangen.[36]

Ende des Kapitels



[1] J.M. Cowan, The Hans Wehr Dictionary of Modern Written Arabic, (Spoken Language Services Inc., New York, Aufl. 3, 1976), S. 1055.

[2] Das Wort Tauhid erscheint nicht im Qur’an oder in den Aussagen (Hadithe) des Propheten (a.s.s.). Doch als der Prophet (a.s.s.) Mu’adh ibn Gabal als Gouveneur nach Jemen im Jahre 9 n. Hijra sandte, sagte er zu ihm: „Du gehst nun zu den Christen und Juden (Ahl-al-Kitab). Das erste, wozu du aufrufen sollst, ist das Bezeugen der Einheit Allahs (Juwahiduallah).“ Überliefert von Ibn Abbas und gesammelt von Buchari. In diesem Hadith (Überlieferung) wird das Verb, von welchem das Hauptwort Tauhid abgeleitet wird, vom Propheten (a.s.s.) in Gegenwart benutzt.

[3] Ibn Abil- Izz al-Hanafi, Scharh al-Aqida at Tahawiyah, S. 78.

[4] Ibn Hajar, Tahdib at-Tahdib.

[5] Abdulqahir ibn Tahir al-Bagdadi, Al-Farq bayn al-Firaq.

[6] Muhammad ibn Abdul-Karim as-Schahrastani, Al-Milal wan-Nihal.

[7] Ahmad ibn Hanbal, Ar-Radd a la al-Gahmiyah.

[8] Muhammad ibn Abdul-Karim as-Schahrastani, Al-Milal wan-Nihal.

[9] Praxis des Propheten

[10] Dies bezieht sich auf ein wunderliches Ereignis, welches sich zu Beginn des Krieges bei Badr ereignete, als der Prophet, Friede und Heil auf ihm, Staub in seine Hand nahm und diesen gegen seine Feinde warf. Allah sorgte dafür, dass der Staub die Gesichter der Feinde erreichte, obwohl sie weit entfernt waren. Siehe Tafsir Ibn Kathir.

[11] Überliefert von Ibn Abbas und gesammelt von at-Tirmithi. Siehe auch "An-Nawawyy´s Vierzig Hadithe", Hadith Nr.19

[12] Allah etwas beigesellen

[13] Ein Glücksbringer, der getragen wird, um Glück zu bringen und Böses abzuwenden.

[14]  Überliefert von Ahmad.

[15] Berichtet von A’ischa und gesammelt von Al-Buchari, Muslim und Abu Dawud. Siehe auch "An-Nawawyy´s Vierzig Hadithe", Hadith Nr.5

[16] Genesis 2:2, „Am siebten Tag hatte Gott sein Schöpfungswerk vollendet und ruhte nach seiner Arbeit aus.“

[17] Als Gegensatz dazu sagt Allah im Qur’an: „Ihn ergreift weder Schlummer noch Schlaf.“ [Sura Al-Baqarah:255]

[18] Exodus 32:14, „Und Gott bereute das Böse das er zu seinen Leuten zu tun bedenkte.“ (Holy Bible, Revised Standard Version). Anm.: Nach der deutschen Übersetzung von Marthin Luther heisst es: “Also greute den Herrn das Übel, das er dräute seinem Volk zu tun.“

[19] Allah erklärt dies deutlich in den folgenden Versen: „Und sie befragen dich über die Seele. Sprich: "Die Seele ist eine Angelegenheit meines Herrn; und euch ist vom Wissen nur wenig gegeben." [Sura Al-Isra':85]

[20] Hebrews 7:1-3 (Holy Bible, Revised Standard Version).

[21] Hebrews 5:5-6 (Holy Bible, Revised Standard Version).

[22] Muhammad Rida al-Muzaffar sagt in seinem Buch Faith of Shi’a Islam (Der Glaube im schiitischen Islam) (ﷻ‬.S.A.: Muhammadi Trust of Great Britain and Northern Ireland, Aufl. 2 1983.): “Wir glauben daran, dass ein Imam wie der Prophet unfehlbar sein muss, dies bedeutet, dass er unfähig ist Fehler zu begehen oder etwas falsch zu machen, weder von innen noch von außen, von seiner Geburt bis zu seinem Tod, sei es absichtlich oder unabsichtlich. Dies deswegen, weil die Imame die Erhalter des Islams sind und der Islam wird von ihnen bewahrt.“ (S. 32). Siehe auch Islam von Sayed Said Ahtar Rizvi (Teheran: A Group of Muslim Brothers, 1973), S. 35.

[23] Al-Muzaffar erzählt weiter: „ Wir glauben, dass die Macht der Imame Inspirationen zu erhalten, die höchsten Stufen der Exzellenz erreicht haben. Und wir sagen, dass es eine von Gott gegebene Kraft ist. Dies bedeutet, dass der Imam fähig ist, Informationen über alles zu verstehen, überall und zu jeder Zeit hat. Er versteht sofort mit diesen von Gott gegebenen Mitteln, ohne Zuhilfenahme von jeglicher Führung von Lehrern und ohne Rückgriff auf methodologische Beweise.

[24] Al-Khomeini sagt: „Wahrlich, der Imam hat eine respektvolle Position, einen erhabenen Rang, das Kalifat und oberste Gewalt und Macht über alle Atome der Schöpfung.“ (Ayatullah Musavi al-Khomeini, al Hukumah al- Islamiyah, (Beirut: at-Taliah Press, Arabische Auflage, 1979), S. 52).

[25] Berichtet von Abu Dawud in seiner Hadithsammlung "Sunan Abi Dawud".

[26] Mugahid ibn Gubayr al-Makki (642-722) war Ibn `Abbas' bester Schüler. Die Berichte seines Tafsir (Kommentar) zum Qur’an wurde von Abdur-Rahman at-Tahir zusammengetragen und in zwei Bänden unter dem Titel Tafsir Mugahid  veröffentlicht.

[27] Gesammelt von Ibn Jarir at-Tabari.

[28] Zitiert in Sulayman ibn Abdulwahhabs Taysir al-Aziz al-Hamid.

[29] Überliefert von Ibn Abbas und gesammelt von at-Tirmithi. Siehe auch "An-Nawawyy´s Vierzig Hadithe", Hadith Nr.19.

[30] Berichtet von Abu Dawud in seiner Hadithsammlung "Sunan Abi Dawud".

[31] Abdul-Qadir (1077-1166) war Vorsitzender einer Schule der hanbelitischen Rechtswissenschaft und eines Gemeindehauses in Baghdad. Seine Predigten (gesammelten in al-Fath ar-Rabbani, Kairo 1302) waren streng orthodox mit einigen mystischen Interpretationen des Qur’ans. Ibn Arabi (geb. 1165) deklarierte ihn zum Qutb seiner Zeit und behauptete, dass er einen Rang habe, welcher ihn höher setzt als alles Existente außer Allah. Ali ibn Yusuf asch-Schattanaufi (gest. 1314 n.Chr.) schrieb ein Buch mit dem Titel Bahjat al-Asrar (Kairo, 1304), in welchem er Abdul-Qadir viele Wunder zuschrieb. Die Qadiriyah Sufi-Bruderschaft wurde nach ihm benannt. Ihre spirituellen Übungen und Regelungen gehen auf ihn zurück. ("Shorter Encyclopedia of Islam", S. 5ff. und S. 202ff.)

[32] Fatimah war die jüngste Tochter des Propheten Muhammad, welche seinen Cousin Ali ibn Abi Talib geheiratet hat. Hasan und Huseyin waren ihre Söhne.

[33] Christliche Geistliche haben das Heiraten von mehr als einer Frau und das Heiraten von Cousins ersten Grades verboten (Haram). Der römische Katholizismus verbot Priestern zu heiraten und sich allgemein scheiden zulassen.

[34] Die christliche Kirche erklärte das Konsumieren von Schweine­fleisch, Blut und Alkohol für Halal (erlaubt). Einige von ihnen erlaubten sogar das Malen und Erstellen von Statuen, welche Gott als einen Mann zeigten.

[35] Berichtet von At-Tirmithi.

[36] Sollte der Herrscher die Schari'a ( z.B.: aufgrund seiner Schwäche) nicht realisieren, bedeutet dies nicht unbedingt, dass er ein Kafir (Ungläubiger) ist, wenn er gleichzeitig glaubt, dass es verpflichtend ist die Schari'a zu praktizieren. Verwendet er allerdings die von Menschen gemachten Gesetze weil er glaubt, dass diese besser sind, so gehört er nicht mehr zu den Muslimen. Zur weiteren Erläuterung der vorrangegangenen Ayaat siehe auch Tafsir Ibn Jarir At-Tabari und Tafsir Ibn Kathir Al-Dimaschki. (Anmerkung des Überarbeiters)