×
Der Prophet (Allahs Segen und Heil auf ihm) sagte: „Betet in der gleichen Weise, wie ihr mich beten saht.“ [Berichtet von Al-Bukhari]. Diese Aufforderung beinhaltet, dass sich der Muslim informiert und das Wissen sucht, um so zu beten, wie der Prophet (Allahs Segen und Heil auf ihm) es tat. Deshalb sagte der Autor (Allah erbarme sich seiner): "Ich möchte diese Abhandlung an jeden Muslim und jede Muslima richten, damit sie sich bemühen, die Art des Propheten bei der Verrichtung seines Gebetes als Vorbild zu nehmen."

Die Art des Propheten, das Gebet zu verrichten

möge Allahs Frieden und Segen auf ihm sein

Dank sei Allah allein. Mögen sein Friede und Segen über seinem Gesandten und Diener, unseren Propheten Muhammad, seiner Familie und seinen Gefährten sein.

Es ist das Ziel dieser knappen Abhandlung, zu beschreiben, wie der Prophet Muhammad (Allahs Friede und Segen auf ihm) sein Gebet verrichtete. Ich möchte diese Abhandlung an jeden Muslim und jede Muslima richten, damit sie sich bemühen, die Art des Propheten bei der Verrichtung seines Gebetes als Vorbild zu nehmen. Es wurde durch Al-Buchari berichtet, dass der Prophet Muhammad (Allahs Friede und Segen auf ihm) sagte:

„Verrichtet eure Gebete in der gleichen Weise, wie ihr es bei mir gesehen habt.“

Aus diesem Grund folgt hier eine Erklärung der Art und Weise der Verrichtung des Gebets des Propheten (Allahs Friede und Segen auf ihm):

1. Das vollständige Verrichten der Reinigung, mit Beachtung der von Allah im Qur'an angeordneten Methoden:

„O die ihr glaubt, wenn ihr euch für das Gebet vorbereitet, dann wascht' euch das Gesicht und die Hände bis zu den Ellbogen und streicht euch über den Kopf und (wascht euch) die Füße bis zu den Knöcheln.“ (Sura Al-Ma'ida:6)

Der Prophet (Allahs Friede und Segen auf ihm) sagte:

„Das Gebet ohne Reinigung ist ungültig.“

2. Man richtet sein Gesicht und den gesamten Körper zur Ka'aba, dem heiligen Haus in Mekka, und bereitet sich innerlich darauf vor, dass man ein Gebet verrichten möchte. Egal ob Pflichtgebet oder freiwilliges Gebet, in allen Fällen sollte der Gläubige sein Vorhaben nicht laut aussprechen, denn weder der Prophet noch seine Gefährten haben ihre Bereitschaft zum Gebet hörbar geäußert. Aus diesem Grunde ist das Aussprechen der Bereitschaft zum Gebet mit hörbarer Stimme Häresie und eine unerlaubte Tat.

Egal ob der Einzelne ein Imam (Vorbeter) ist oder sein Gebet allein verrichtet, sollte er eine Sutra[1] in die Gebetsrichtung stellen. Das Ausrichten zur Qibla (Ka'aba in Mekka) ist eine unbedingt notwendige Bedingung für jedes Gebet. Für diese Regel gibt es jedoch einige Ausnahmen, die in verschiedenen zuverlässigen Büchern näher erläutert werden.

3. Das Aussprechen des „Takbirat Al-Ihram“. Indem man die Worte „Allahu Akbar“ spricht. Damit preist man die Größe Allahs. Man schaut dabei auf die Stelle am Boden, auf der man sich später niederwerfen wird.

4. Während man den „Takbirat Al-Ihram“ spricht, hebt man seine Hände bis zur Höhe der Schultern oder der Ohrläppchen.

5. Dann legt man die rechte Hand auf die linke Hand und das linke Handgelenk und positioniert beide auf seiner Brust, wie es der Prophet (Allahs Friede und Segen auf ihm) tat.

6. Es wird empfohlen, dass der Gläubige folgendes Bittgebet zu Beginn spricht: „Allahumma, ba'id bayni wa bayna. Chatayaya kama ba'adta bayina al-maschriki wa-lmaghribi. Allahumma, naqqini min chatayaya kama yunaqqa ath-thaubu abyadhu min ad dans. Allahumma, ighsilni min chatayaya bi-l-ma'i wa-thaldschi wa-l-barad.“[2]

Dieses Gebet lautet übersetzt: „O Allah, trenne mich von meinen Sünden, so wie du den Osten vom Westen getrennt hast. O Allah, reinige mich von meinen Sünden, wie das weiße Kleid vom Schmutz gereinigt wird. O Allah, wasche meine Sünden weg mit Wasser, Schnee und Hagel.“

Wahlweise kann man auch sagen: „Subhanaka Allahumma wa-bi-hamdika wa-tabaraka Ismuka wa-ta'ala dschadduka wa-la ilaha ghayruka.“ „Ehre sei Allah und Dank. Gesegnet sei Dein Name, gerühmt Deine Majestät und Herrlichkeit. Es gibt keine (anbetungswürdige) Gottheit als Dich.“

Es können auch andere Bittgebete rezitiert werden, die der Prophet (Allahs Friede und Segen auf ihm) gewöhnlich in seinen Gebeten sprach. Es ist besser, diese Bittgebete abwechselnd zu sprechen (, z.B. das erste im Morgengebet (Fadschr), das zweite im Mittagsgebet (Dhuhr)...) in Übereinstimmung mit dem, was der Prophet (Allahs Friede und Segen auf ihm) zu tun pflegte.

Nach dem eröffnenden Bittgebet sagt der Gläubige: „A'udhu bi-llahi mina sch-schaytani ﷺ‬-radschim.“ Was bedeutet: „Ich suche Zuflucht bei Allah vor dem verfluchten Satan.“ Dann sagt er: „Bi-smi llahi ﷺ‬-rahmani ﷺ‬-rahim.“ Und dies bedeutet: „Im Namen Allahs, des Barmherzigen, des Erbarmers.“ Anschließend rezitiert man die Fatiha[3]. Der Prophet Muhammad (Allahs Friede und Segen auf ihm) sagte:

„Ein Gebet ohne Rezitation der Fatiha ist ungültig.“

Der Gläubige sollte mit leiser Stimme „Amin“ sagen, nachdem er die Fatiha laut gesprochen hat (sofern es ein Gebet war, welches laut rezitiert werden muss). In Übereinstimmung mit der Sunnah des Propheten wird dem Gläubigen empfohlen, im Anschluss daran Verse aus Qur'ansuren mittlerer Länge am Mittag- (Dhuhr), Asr- (später Nachmittag) und Ischa (Nacht)-Gebet zu rezitieren. Zum Morgengebet (Fadschr) sollte er Passagen aus einer der langen Suren des Qur' an auswählen. Beim Abendgebet (Maghrib) hat er die Wahl zwischen Passagen aus langen oder den 6 kurzen Suren des Qur'an.

7. Danach beugt sich der Gläubige zum „Ruku“: er hebt seine Hände bis zur Höhe der Schultern oder der Ohrläppchen und sagt „Allahu akbar“. Dann beugt er sich nach vorn, so dass sein Kopf und sein Rücken eine Linie bilden. Er legt seine Hände mit gespreizten Fingern auf die Knie. Dabei soll der Betende ruhig und gelassen sein. Dann spricht er folgendes: „Subhana rabbiya l-azim“, wobei es empfehlenswert ist diese Worte mindestens dreimal auszusprechen. Diese Wort bedeuten: „Ehre sei meinem Herrn, dem Allmächtigen.“ Es ist empfehlenswert, zusätzlich während des Vorbeugens folgendes zu sagen: „Subhanaka Allahumma Rabbana wa-bi-hamdika, Allahumma ghfir li.“ Was bedeutet: „Ehre sei Dir, O Allah. Ich preise Dich, vergib mir (meine Sünden).“

8. Nun richtet man den Kopf und den Oberkörper wieder auf, hebt seine Hände in Schulter- oder Ohrläppchenhöhe und sagt (gilt sowohl für den Imam als auch für den allein Betenden): „Sami'a Allahu liman hamidah" Was bedeutet: „Allah hört den, der ihn preist“. Dann fährt er mit den Worten fort: „Rabbana wa-laka l-hamdu hamdan kathiran tayyiban mubarakan. Fihi mil'a s-samawati wamil'a l-ardi wa-mil'a ma baynahuma wa-mil'a ma schita min shayin ba'ad.“ Dieses Gebet lautet übersetzt: „Unser Herr, Dir allein gebührt Ehre, reichlich und gesegnet. So viel, um die Himmel zu füllen, die Erde und was zwischen beiden ist und das was Dir außer beiden gefällt.“

Nimmt der Betende an einem Gemeinschaftsgebet teil, das von einem Imam geleitet wird, so soll er beim Aufrichten sagen: „Rabbana wa-laka l-hamdu...“.

Dem Imam und auch dem in Gemeinschaft Betenden oder Allein Betenden wird empfohlen, folgendes anzufügen: „Ahla thanaa'i ual majd, ahaqu ma qaalal 'abd ua kulluna laka 'abd, Allahumma laa mani'a lima a'tait, ua laa mu'tia lima mana't, ua laa janfa'u thal jaddi minkal jadd."

„Du, Allah, der alles Lob und alle Herrlichkeit verdient, Dein Lob ist das Beste und wahrhaftigste, was Dein Gläubiger Dir sagen kann. Wir alle sind Deine Diener. Unser Herr, keiner kann nehmen, was Du gegeben hast und keiner kann geben, was Du genommen hast.“

Dem Gläubigen wird angeraten, seine Hände auf die Brust zu legen, wie vor der Verbeugung. Sowohl Wa'il Ibn Hadschdschar als auch Sahl Ibn Sa'id berichteten, dass dies die Art des Propheten war, wenn er sich nach der Verbeugung aufrichtete.

9. Jetzt wirft man sich nieder und sagt „Allahu Akbar“ (Allah ist am größten). Zuerst sollte der Boden mit den Knien und dann mit den Händen berührt werden. Allerdings nur, wenn der Gläubige dazu in der Lage ist. Ist er es nicht, kann er den Boden auch zuerst mit den Händen berühren. Seine Finger und Zehen sollten auf die Qibla (in Mekka) gerichtet sein, die Hände ausgestreckt, die Finger dicht aneinander (nicht gespreizt). An der Niederwerfung muss der Gläubige folgende sieben Körperteile beteiligen: Die Stirn und die Nase, beide Hände, beide Knie und den vorderen Teil der Zehen. Dann soll der Gläubige dreimal oder auch öfter sagen: „Subhana Rabbiya l-a'la“. Das bedeutet: „Gepriesen sei mein Herr, der Erhabene.“

Es wird empfohlen zusätzlich zu sagen: „Subhanaka Allahumma Rabbana wa-bi-hamdika, Allahumma ghfir li.“ Das lautet übersetzt: „Ehre sei Dir, unser Herr, und Dank. O Allah, vergib mir (meine Sünden).“ Für den Gläubigen ist es empfehlenswert, sich mehr und mehr Bittgebete anzueignen und seinen Herrn um mehr zu bitten, denn der Prophet (mögen Allahs Frieden und Segen auf ihm sein) sagte: Was bedeutet:

„Beim Verbeugen (Ruku) sollst Du Deinen Herrn preisen, beim Niederfall sollst Du Dein bestes geben an Bittgebeten und ihn um mehr bitten, denn Deine Bittgebete während des Niederwerfens werden mehr akzeptiert.“

Der Gläubige soll seinen Herrn um Wohlstand im jetzigen Leben und im Leben nach dem Tod bitten. Egal, ob es ein Pflicht- oder freiwilliges Gebet ist.

Der Betende soll weder seine Hände eng an die Seiten pressen noch den Unterleib an seine Oberschenkel oder die Oberschenkel an die Unterschenkel. Die Arme des Betenden sollen vom Boden abgehoben sein, denn der Prophet (mögen Allahs Frieden und Segen auf ihm sein) verbot es, die Arme auf dem Boden liegend auszustrecken. Er (Allahs Frieden und Segen auf ihm) sagte:

„Passe Deine Niederwerfung an und sei ernsthaft dabei, strecke nicht Deine Arme auf dem Boden aus, wie es Hunde tun.“

10. Beim Heben des Kopfes nach der Niederwerfung soll er sagen: „Allahu akbar“ und seine Füße flach auf den Boden legen und darauf sitzen, dabei soll der rechte Fuß aufgerichtet sein. Seine Hände liegen auf seinen Oberschenkeln und Knien, dann sagt er: „Rabi ghfir li, Rabi ghfir li, Rabi ghfir li, Allahumma ghfir li, ua rhamni, ua rsuqni, ua 'aafini, ua hdini, ua jburni."

„O mein Herr vergib mir, o mein Herr vergib mir, o mein Herr vergib mir, o Allah vergib mir und hab Erbarmen mit mir, versorge mich mit Deinem Segen, führe mich und tröste mich.“ Der Gläubige soll während dieser Pause Ruhe empfinden.

11. Bei der nächsten Niederwerfung sagt man „Allahu akbar“ und wiederholt während dieser all jenes, was man während der ersten Niederwerfung gesagt hat.

12. Dann hebt der Gläubige seinen Kopf und sagt „Allahu akbar“ und nimmt eine Pause ein, so wie zwischen den beiden Niederwerfungen. Dies wird „Sitzen zum Erholen“ genannt. Dem Betenden wird empfohlen, eine solche Pause zu machen, aber es ist auch keine Sünde, sie auszulassen. Danach erhebt sich der Gläubige und stützt sich auf seine Knie oder auf den Boden, sofern er sich nicht auf seinen Knien abstützen kann. Er liest die „Fatiha“[4] und einige andere Verse aus dem Qur'an, so wie er es bei der ersten Rak'a (Gebetsteil) getan hat. Betende, die vom Imam angeleitet werden, sollen nicht mit diesem in den Gebetsaktionen konkurrieren, da der Prophet (mögen Allahs Frieden und Segen auf ihm sein) sagte: Was bedeutet:

„Dem Imam ist Folge zu leisten. Wenn er „Allahu akbar“ sagt, ( was „Allah ist am größten“ bedeutet) dann sprich es ihm nach. Wenn er sich zum Ruku vorbeugt, so tue es nach ihm. Sagt er „Sami'a llahu li-man hamidahu“, (was bedeutet „Allah hört den, der ihn preist.“) dann sage: „Rabbana walaka l-hamd“, (was bedeutet „Unser Herr, Dir sei Lobpreis!“). Und wenn er sich niederwirft, dann wirf Dich nach ihm nieder.“[5]

13. Wenn das Gebet aus zwei Rak'at (zwei Gebetsteile) besteht, z.B. das Morgengebet (Fadschr), das Festtagsgebet ('Yd) oder Freitagsgebet (Dschumu'a), dann sitzt der Betende nach der zweiten Niederwerfung mit aufgerichtetem rechten Fuß, auf dem flach auf dem Boden liegenden linken Fuß, legt seine rechte Hand auf den rechten Oberschenkel, alle Finger (bis auf den Zeigefinger) zur Faust geballt, den Zeigefinger nutzt er zum Hinweisen als Zeichen für seinen monotheistischen Glauben und seine linke Hand auf dem linken Oberschenkel. Es ist jedoch nichts Falsches daran, wenn der Betende den Kleinen und den Ringfinger geschlossen hält, während der Daumen und der Mittelfinger einen Ring formen und er den Zeigefinger zum Hinweisen als Zeichen seines monotheistischen Glaubens streckt. Es wird erzählt, dass der Prophet (mögen Allahs Frieden und Segen auf ihm sein) beide Arten praktizierte, deshalb ist es für den Gläubigen ratsam, einmal diese und beim nächsten Gebet die andere Art zu verwenden. Im Sitzen spricht er dann den Taschahhud:

„At-tahiyatu li-llahi wa-s-salawatu wa-tayibatu. As-salamu 'alayka ayuha n-nabiyu wa-rahmatu llahi wa-barakatuhu. As-salamu 'alayna wa-'ala 'ibadi llahi s-salihin. Aschhadu an la ilaha illa llahu wa-aschhadu anna Muhammadan 'abduhu wa-rasuluh. Allahumma salli 'ala Muhammadin wa-'ala ali Muhammadin kama salayta 'ala Ibrahima wa-'ala ali Ibrahima. Innaka Hamidun Madschid. Wa-barik 'ala Muhammadin wa-'ala ali Muhammadin kama barakta 'ala Ibrahima wa-'ala ali Ibrahima. Innaka Hamidun Madschid.“

Dies bedeutet: „Alle Ehrenbezeugungen, Gebete und guten Dinge gehören Allah. Friede, Erbarmen und Segen Allahs mögen mit Dir sein, O Prophet. Möge Friede auf uns sein und auf den frommen Dienern Allahs. Ich bezeuge, dass es keine (anbetungswürdige) Gottheit gibt außer Allah, und ich bezeuge dass Muhammad sein Diener und Gesandter ist. O Allah, Segne Muhammad und seine Familie so wie Du Abraham und seine Familie gesegnet hast. Du bist der Gepriesene, der Glorreiche. O Allah, schenke Muhammad und seiner Familie Gnade, so wie Du sie Abraham und seiner Familie erwiesen hast. Du bist der Gepriesene, der Glorreiche.“

Nach der Rezitation des Taschahhud, bittet der Betende um Schutz vor den vier Schlimmen Dingen, er soll sagen:

„Allahumma ini a'udhu bika min 'adhabil qabr, ua min 'adhabi jahannam, ua min fitnatil mahja ual mamaat, ua min fitnatil masihi ddajjaal"

„Mein Herr, ich bitte um Deinen Schutz vor den Qualen des Grabes, den Qualen der Hölle, den Schwierigkeiten des irdischen Lebens und des Lebens nach dem Tod und vor dem Masih Ad-Dajjal.“

Der Gläubige kann Allah um Wohlstand im weltlichen Leben und dem Leben nach dem Tod bitten, und darum, dass Allah ihm, seinen Eltern und anderen Muslimen seine Gunst schenken möge. Er kann das sowohl in freiwilligen als auch in Pflichtgebeten tun.

Es wird von Ibn Mas'ud berichtet, dass der Prophet (mögen Allahs Frieden und Segen auf ihm sein) ihn gelehrt hatte, wie der Taschahhud zu rezitieren sei und ihm sagte, dass der Betende Allah anrufen und seine (beliebigen) Wünsche vorbringen soll, oder mit anderen Worten, der Betende soll Allah bitten, um was immer er wünscht. In dieser Weise kann der Diener Allah um allen Wohlstand des weltlichen Lebens und des künftigen Lebens bitten.

Der Betende beendet sein Gebet, indem er sein Gesicht nach rechts wendet und dabei sagt: „As-salamu 'alaykum wa-rahmatu llah“, dann dasselbe zur linken Seite. Dieser Gruß bedeutet: „Friede und Barmherzigkeit Allahs sei mit Euch.“

14. Im Falle eines Gebets mit drei Rak'at[6] wie zum Beispiel das Abendgebet (Maghrib) oder ein Gebet mit vier Rak'at wie zum Beispiel das Mittagsgebet (Dhuhr), Spätnachmittagsgebet (Asr) oder Nachtgebet ('Ischa) steht der Betende nach der Rezitation des Taschahhud entsprechend der Art wie er vorher stand und hebt seine Hände bis zur Höhe der Schultern und sagt „Allahu akbar“. Er legt seine Hände auf die Brust wie es vorher beschrieben wurde und rezitiert die Fatiha. Es spricht nichts dagegen, wenn er noch einige andere Verse des Qur'an anfügt, während er die dritte oder vierte Rak'a des Mittagsgebets betet, denn es wurde gesagt, das dies eine der Gewohnheiten des Propheten (mögen Allahs Frieden und Segen auf ihm sein) sei, die übernommen wurde (laut dem Hadith, der von Abu Sa'id überliefert wurde).

Nach der dritten Rak'a des Abendgebets (Maghrib) und der vierten des Mittagsgebets (Dhuhr), Nachmittagsgebets (Asr) und Nachtgebets (Ischa) rezitiert der Betende den Taschahhud und beendet sein Gebet, indem er sagt: „As-salamu 'alaykum wa-rahmatu llah.“ Hierbei wendet er sich zuerst nach rechts und dann nach links, wie vorher beschrieben.

Es ist kein Pflichtdienst, aber eine empfehlenswerte Tradition des Propheten, nach dem Beendigen des Gebets Allah anzurufen, indem man ihn dreimal um Vergebung bittet (Astaghfiru llah) und, bevor man sein Gesicht zu seinen Nachfolgern wendet (im Falle des Imams), sagt:

„Allahumma anta ssalaam, ua minka ssalaam, tabarakta ja dhal jalaali ual ikram."

„O Allah, Du bist Frieden und von Dir kommt Frieden. Du bist gesegnet und von Dir kommt Segen. O Besitzer von Herrlichkeit und Ehre.“

Für den Betenden ist es vorteilhaft, zu sagen:

„Laa ilaaha ila llah uahdahu la scharika lah, lahul mulku ua lahul hamdu, ua hua 'ala kuli schai'in qadiir. Allahumma laa mani'a lima a'tait, ua laa mu'tia lima mana't, ua la janfa'u thal jaddi minkal jadd"

„Es gibt keine (anbetungswürdige) Gottheit außer Allah. Er ist der Eine. Er hat keinen Teilhaber. Er hat die Herrschaft und ihm allein gebührt Ehre. Er hat Macht über alle Dinge. O Allah, keiner kann zurückhalten, was Du gegeben hast, und keiner kann geben, was Du zurückgehalten hast. Und der Reichtum kann einer vermögenden Person vor Dir nichts nützen."

„Laa haula ua laa quuata ila billah, laa ilaaha ila llah, ua laa na'budu ila ijjah, lahu nni'matu, ua lahul fadl, ua lahu thanaaul hasan. Laa ilaaha ila llah mukhlisiina lahu ddiin ua lau karihal kafiruun"

„Es gibt keine Kraft oder Macht außer durch die Unterstützung von Allah. Es gibt keinen Gott außer Allah und wir verehren keinen anderen außer Ihm. Ihm allein gehören alle Gaben, Ihm allein gehört alle Gnade und Er verdient Lobpreis. Es gibt keinen Gott außer Allah, zu dem wir aufrichtig sind in der Verehrung, auch wenn die Ungläubigen es verabscheuen mögen.“

Es ist auch ratsam, dass der Betende Allah 33 mal preist, indem er „Subhana llah“ sagt. Dann ehrt er ihn, indem er je 33 mal „Al-hamdu li-llah“ und dann „Allahu akbar“ sagt. Der Betende vollendet seine Bittgebete auf 100, indem er einmal sagt:

„Laa ilaaha ila llah uahdahu la scharika lah, lahul mulku ua lahul hamdu, ua hua 'ala kuli schai'in qadiir

„Es gibt keine (anbetungswürdige) Gottheit außer Allah. Er ist der Eine. Er hat keinen Teilhaben. Er hat die Herrschaft und ihm allein gebührt Ehre. Er hat Macht über alle Dinge.“

Der Gläubige fügt diesem die Rezitation des Thronverses (Ayat Al-Kursi), Surat Al-Ikhlas, Surat Al-Falaq und Surat An-Nas an. Es ist empfehlenswert, diese drei Suren dreimal nach dem Morgengebet (Fadschr) und dem Abendgebet (Maghrib) zu rezitieren, denn das, so wurde berichtet, war eine der Sunan des Propheten (Allahs Friede und Segen auf ihm).Wie vorher erwähnt, sind all diese Bittgebete freiwillig und keine Pflicht.

Jedem Muslim, ob männlich oder weiblich, wird empfohlen, täglich 12 zusätzliche Rak'at zu beten: vier dieser Rak'at vor dem Mittagsgebet, zwei danach, zwei nach dem Abendgebet, zwei nach dem Nachtgebet und zwei vor dem Morgengebet. Diese freiwilligen Gebete werden „Rawatib“ genannt, das heißt: nicht pflichtgemäße freiwillige Gebete. Der Prophet (Allahs Friede und Segen auf ihm) hielt an der Verrichtung dieser optionalen Gebete fest, wo auch immer er sich befand[7]. Während seiner Reisen verrichtete er zwei zusätzliche Rak'a vor dem Morgengebet und auch das Witr-Gebet (nach dem Nachtgebet). Es besteht kein Einwand, wenn diese zusätzlichen Gebete in einer Moschee verrichtet werden, aber es ist besser, sie zu Hause zu beten, denn der Prophet (Allahs Friede und Segen auf ihm) sagte:

„Das beste Gebet ist jenes, welches zu Hause verrichtet wird, mit Ausnahme der Pflichtgebete, die in Gemeinschaft in der Moschee zu verrichten sind."

Das Verrichten dieser zusätzlichen Gebete ist ein Mittel zur Erlangung des Eintritts zum Paradies. Der Prophet (Allahs Friede und Segen auf ihm) sagte: Was übersetzt lautet:

„Wer 12 zusätzliche Rak'at an einem Tag und einer Nacht betet, den wird Allah mit einer Wohnung im Paradies belohnen.“

Überdies ist es für den Muslim ratsam, vier zusätzliche Rak'at vor dem Nachmittags­gebet, zwei vor dem Abendgebet und zwei vor dem Nachtgebet zu beten, denn es wird überliefert, dass dies eine der Sunan des Propheten gewesen ist. Allah, der Allmächtige sagt:

„Ihr habt wahrhaftig im Gesandten Allahs ein exzellentes Vorbild.“ (Sura Al-Ahzab:21)

Und der Prophet (Allahs Friede und Segen auf ihm) sagte: Was bedeutet:

„Verrichtet eure Gebete in der gleichen Weise, wie ihr es bei mir gesehen habt.“

Nur Allah ist in der Lage, uns Wohlstand und Erfolg zu geben. Möge Allah seinen Segen und seinen Frieden zu unserem Propheten Muhammad, Sohn des Abdallah, seiner Familie, seinen Gefährten und denen, die seinen Weg bis zum heutigen Tag folgen, geben.

Präsident des „Supreme Head Office for Religious Researches, Ifta, Call and Guidance Departments“.

(Scheich Abdu l-Aziz ibn Abdallah ibn Baz)

Gedruckt und veröffentlicht von der Presidency of Islamic Researches (IFTA) und der Propagation Printing and Translation Agency Riyadh, Königreich Saudi-Arabien, Waqf (Stiftung) 1413 H., 1992 A.D.



[1] Gegenstand, welchen man vor sich stellt, um das Vorbeigehen anderer zu verhindern.

[2] Es ist grundsätzlich zu empfehlen, sich die Adhkaar auf Arabisch vorlesen zu lassen, um diese dann korrekt aussprechen zu können. Dies gilt natürlich auch für den Qur'an.[Kommentar des Überarbeiters]

[3] Die Eröffnungssure des Heiligen Qur'an.

[4] Eröffnungssure des heiligen Qur'an

[5] Buchari V:1 P.37

[6] Gebet bestehend aus drei Teilen

[7] Auf Reisen betete der Prophet (Allahs Friede und Segen auf ihm) die Rawatib nicht. [K.d.ÜA]