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Dieses Buch kam als eine Antwort auf den Materialismus, der behauptet, dass Religion und Wissenschaft nicht im Einvernehmen sein können. Sein Ziel ist es eine sachliche und vergleichende Studie der offenbarten Schriften im Lichte heutigen Wissens zu liefern.

 Bibel, Koran und Wissenschaft

Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen

 Vorwort des Zusammenfassers

Diese Broschüre von Dr. Maurice Bucaille ist seit neunzehn Jahren im Umlauf und ist ein sehr effektives Werkzeug, um den Islam zu repräsentieren und Muslime wie auch Nichtmuslime in die Aspekte der wissenschaftlichen Aussagen im Koran einzuführen.

Die Übersetzung basiert auf einer Abschrift einer Vorlesung von Dr. Bucaille auf Französisch.

In dieser Auflage entschied ich mich diese Repräsentation beim Vereinfachen der Sprache und Redigieren des Textes von einer mündlichen in eine schriftlichen Form zu verbessern. Es gab Referenzen, die vom Autor zum Material seines Buchs „Bibel, Koran und Wissenschaft“ gemacht wurden, die erklärungsbedürftig sind.

Ich nahm mir die Freiheit, Erklärungen aus seinem Buch einzubringen, wo mehr nötig war. Einige Fußnoten wurden für mehr Klarheit eingebracht und einige Hadithe, welche der Autor beschrieben hatte, wegen ihrer Inauthentizität herausgenommen.

Es wurden auch einige Korrekturen zum historischen Material über die Zusammenstellung des Korans gemacht.

Es ist meine Hoffnung, dass diese kleinen Verbesserungen diese exzellente Arbeit, zur Darstellung der letzten Offenbarung Gottes an die Menschheit, effektiver machen.

Dr. Abu Ameenah Bilal Philips


 Einleitung

Am neunten November 1976 gab es eine ungewöhnliche Vorlesung an der französischen medizinischen Akademie. Der Titel der Vorlesung hieß „Physiologische und Embryologische Daten im Koran“. Ich präsentiere die Studie - basierend auf einigen Passagen über Physiologie und Fortpflanzung - beschrieben im Koran.

Mein Grund, weshalb ich diese Vorlesung vorgetragen habe war, dass es unmöglich ist zu erklären, wie ein Text „produziert“ im siebten Jahrhundert, Ideen beinhaltet, die erst in modernen Zeiten entdeckt und bestätigt wurden.

Das erste Mal sprach ich zu Mitgliedern einer medizinischen Gesellschaft über Themen, welchen die Grundzüge dieser Themen bekannt waren, aber ich hätte genauso gut auch für Hörer anderer Disziplinen aus anderen naturwissenschaftlichen Disziplinen Auszüge des Korans vortragen können.

Astronomen, Zoologen, Geologen und Spezialisten in Erdgeschichte wären zutiefst erstaunt gewesen, wie auch Mediziner beim Hören dieser höchst akkuraten Auszüge aus dem Koran über diese Naturphänomene.

Diese Widerspiegelung ist im Licht der Geschichte von Naturwissenschaften besonders erstaunlich und sie führt zu dem Punkt, dass sie eine wahre Herausforderung für den menschlichen Verstand wird. Es existiert keine menschliche Arbeit die Darstellungen beinhaltet, so weit weg von dem damaligen Wissen wie der Koran. Wissenschaftliche Meinungen vergleichbar mit denen im Koran, sind Resultate modernen Wissens.

In den Kommentaren zu den Übersetzungen des Korans, die in verschiedenen europäischen Sprachen erschienen sind, habe ich nur wage Referenzen gefunden. Kommentatoren im Arabischen zeigen keine komplette Studie der Aspekte des Korans, die sich mit den naturwissenschaftlichen Themen auseinander­setzen. Deshalb gefiel mir der Gedanke einer umfassenden Studie dieses Problems.

Hinzugefügt ist eine vergleichbare Studie von ähnlichen Daten, enthalten in der Bibel (Altes- und Neues Testament), welche meiner Meinung nach wünschenswert war. Es wurde ein Forschungsprojekt entwickelt, um Vergleiche zwischen einigen Passagen aus den Heiligen Schriften der beiden Monotheistischen Religionen mit Hilfe modernen naturwissenschaftlichen Wissens zu erstellen. Das Resultat des Projektes war, dass ein Buch mit dem Titel, „Bibel, Koran und Wissenschaften“ gedruckt wurde.

Die erste Auflage auf Französisch erschien im Mai 1976. Englische, Deutsche und Arabische Versionen wurden seitdem publiziert.

 Religion und Wissenschaften

Es gibt vielleicht keine bessere Illustration von der engen Verbindung zwischen Islam und Naturwissenschaften als die des Propheten Mohammeds (Allahs Segen und Friede auf ihm) oft wiederholten Aussprüche:

„Die Suche nach Wissen ist Pflicht für den Gläubigen.“

„Weisheit ist der verlorengegangene Besitz des Gläubigen.“

„Wer auch immer einen Weg wählt, um Wissen zu erlangen, dann wird Gott es ihm leicht machen, den Weg ins Paradies zu finden.“

Diese Ausdrücke und noch viele andere sind wahrlich Einladungen für die Menschheit ihr Wissen aus allen möglichen Quellen zu bereichern. Es ist auch keine große Überraschung zu begreifen, dass im Islam Religion und Wissenschaften als Zwillinge gelten und dass auch heute, wo die Wissenschaft eine so große Stellung in der Gesellschaft hat, sie immer noch untrennbar sind.

Noch ist es eine Überraschung zu lernen, dass gewisse wissenschaftliche Daten benutzt werden, um den Koran besser zu verstehen.

In einem Jahrhundert, wo für viele Menschen durch wissenschaftliche Fakten, religiöse Glaubensrichtungen weggefegt wurden, ist es genau die Entdeckung von Wissenschaften in einer objektiven Auseinander­setzung mit dem Text des Korans, dass sie die übernatürliche Natur dieser Offenbarung und die Authentizität dieser Religion hervorbringt. Wenn alles gesagt und getan ist, naturwissenschaftliche Fakten erscheinen - gleichwohl was viele Menschen sagen oder denken - höchst dienlich die Existenz Gottes zu beweisen. Wenn wir uns selbst einmal unvoreingenommen und ohne Vorurteile über die metaphysischen Lehren hergeleitet aus unserem heutigen Wissen, (z.B. unser sich entwickelndes Wissen über die kleinsten Komponenten der Materie, Atome und die sich umgebenden Fragen über die Herkunft des Lebens aus dieser leblosen Materie) fragen, entdecken wir viele Gründe, an Gott zu glauben. Wenn wir, über diese unglaubliche Organisation, die über die Geburt und die Aufrechterhaltung des Lebens herrscht nachdenken, erscheint es absolut unwahrscheinlich, dass das Leben ein Resultat des Zufalls ist.

Als sich unser Wissen in den verschiedenen Sparten der Wissenschaften erweiterte, erschienen uns manche Konzepte einfach als inakzeptabel.

Zum Beispiel die Idee, enthusiastisch vom französischen Gewinner des Nobelpreises in Medizin vertreten, dass sich lebende Materie aus einfachen chemischen Elementen durch Zufallsumstände selbst kreiert.

Von diesem Punkt wird dann behauptet, dass sich ein lebender Organismus entwickelt, welcher uns zu einem unglaublich komplexen Wesen, genannt Mensch, führt.

Es scheint mir, als ob die wissenschaftlichen Entdeckungen gemacht worden sind, um zu verstehen, wie eine phantastische Komplexität eines höheren Wesens aufgebaut ist, welche stärkere Argumente für die entgegengesetzte Theorie hervorbringt: Dass die Existenz einer extraordinären methodischen Organisation über die bemerkenswerte Anordnung des Phänomens des Lebens herrscht, die eine Verneinung eines Schöpfers ausschließt.

In vielen Stellen des Korans gibt es generelle Verse über das Phänomen des Lebens, die einen ermutigen, nachzudenken. Es gibt auch im Koran viele spezifische Daten über Naturwissenschaften, die erst in unserer heutigen Zeit entdeckt worden sind.

Genau diese Verse haben eine magnetische Anziehungskraft auf den Wissenschaftler.

 Der Koran und Wissenschaften

Viele Jahrhunderte lang war die Menschheit unfähig, manche Daten im Koran zu studieren, da sie noch nicht das notwendige wissenschaftliche Wissen besaß.

Es ist erst heute möglich geworden, die Verse im Koran, die sich mit den Naturphänomenen befassen, zu verstehen.

Eine Studie von alten Kommentaren des Korans, wieviel Wissen auch immer die Autoren besaßen, zeigt uns eine totale Unfähigkeit die Tiefe dieser Verse zu verstehen. Ich kann sogar soweit behaupten, dass im zwanzigsten Jahrhundert, mit seinen vielen Abteilungen und andauernden Erweiterungen des Wissensstandards, es ein Durchschnittswissenschaftler nicht leicht hat, alles im Koran über diese Gebiete zu verstehen, ohne Zugang zu spezialisierten Nachforschungen zu haben.

Das bedeutet, dass wenn man all diese Verse im Koran verstehen will, es zu einer Notwendigkeit wird ein absolutes enzyklopädisches Wissen über viele wissenschaftliche Disziplinen zu besitzen.

Ich möchte weiter noch darauf hinweisen, dass wenn ich das Wort Wissenschaften benutze, dass dieses Wissen eine Tatsache ist. Es bedeutet nicht, dass ich Theorien verwende, welche für einige Zeit helfen, um ein gewisses Phänomen oder eine Serie von Phänomenen zu erklären, nur um dann wieder verworfen zu werden, damit man wieder ein anderes Phänomen erklären kann. Diese neueren Erklärungen werden logischer, dank des wissenschaftlichen Fortschritts. Ich beabsichtige nur mit den Vergleichen zwischen den Bemerkungen im Koran und wissenschaftlichen Fakten, welche nicht weitere Fragen oder Diskussionen aufwerfen, zu benutzen. Wenn ich auch immer wissenschaftliche Fakten einführe, die noch nicht 100 % bewiesen sind, dann mache ich darauf aufmerksam.

Es gibt auch einige seltene Beispiele aus dem Koran, welche in der heutigen Wissenschaft bis jetzt noch nicht bewiesen sind. Aber ich werde darauf hinweisen, dass all diese Beweise die heutzutage verfügbar sind von Wissenschaftlern als höchst wahrscheinlich eingestuft werden. Ein Beispiel ist die Passage im Koran, dass das Leben ein Ursprung aus dem Wasser hat:

„...Und Wir machten aus dem Wasser alles Lebendige..“ (Koran, 21:30)

Diese wissenschaftlichen Erwägungen sollten uns, wie auch immer nicht vergessenlassen, dass der Koran ein religiöses Buch par Excellence bleibt und nicht erwartet werden, dass der Koran ein wissenschaftliches Buch per se ist. Im Koran, wenn immer die Menschheit eingeladen ist über die Wunder der Schöpfung und die zahlreichen Naturphänomene zu reflektieren, erkennen wir leicht die klare Absicht die Allmacht Gottes anzuerkennen.

Der Fakt ist, dass in diesen Reflektionen, Anspielungen zu finden sind, die Daten mit Verbindung zu wissenschaftlichem Wissen haben, welches sicherlich ein Geschenk Gottes ist, dessen Wert klar hervorscheint in einem Zeitalter, in dem wissenschaftlicher Atheismus versucht auf Kosten des Glaubens an Gott Besitz von der Gesellschaft zu ergreifen. Doch der Koran braucht diese ungewöhnlichen Charakterzüge nicht um die übernatürliche Natur zu fühlen. Wissenschaftliche Statements, welche nur ein spezifischer Aspekt dieser islamischen Offenbarung sind, die aber die Bibel nicht besitzt.

Durch meine Nachforschungen habe ich konstant versucht objektiv zu bleiben. Ich glaube, dass ich in meiner Studie des Korans erfolgreich war, die gleiche Objektivität zu bewahren, die ein Arzt besitzt, wenn er die Akte eines Patienten aufschlägt. In anderen Worten: nur bei einer vorsichtigen Analyse aller Symptome kann man eine akkurate Diagnose erstellen. Ich muss zugeben, dass es bestimmt nicht der Glaube an den Islam war, der meine ersten Schritte führte, sondern ganz einfach der Wunsch, die Wahrheit zu finden. Das ist wie ich es heute sehe. Es waren einfach die Fakten, als ich meine Studie beendet hatte, die mich sehen ließen, dass der Koran eine Offenbarung Gottes ist.

 Die Authentizität des Korans

Zuallererst: um an die Essenz des Subjektes zu gelangen, gibt es einen sehr wichtigen Punkt, welcher erst in Erwägung gezogen werden muss: die Authentizität des Korantextes.

Es ist bekannt, dass während der Zeit der Offenbarung der Text des Korans beim Propheten (Allahs Segen und Friede auf ihm) und seinen Gefährten auswendig aufgesagt worden ist und bei ausgesuchten Schreibern unter seinen Gefährten niedergeschrieben wurde. Dieser Prozess, in dem viele inoffizielle Kopien gemacht wurden, dauerte ungefähr 23 Jahre. Eine offizielle Kopie wurde unter Instruktionen des Kalifen Abu Bakr ein Jahr nach dem Tode des Propheten (Allahs Segen und Friede auf ihm) gemacht.

Hier muss ich sie auf einen höchst wichtigen Punkt aufmerksam machen. Der Korantext nutzte in der Vorbereitung den Vorteil, dass die Authentizität doppelt geprüft wurde. Der Text wurde auswendig aufgesagt und auch durch die niedergeschriebenen Kopien geprüft. Der auswendig gelernte Text war, zu einer Zeit als nicht jeder lesen und schreiben, jedoch jeder auswendig lernen konnte, von höchster Wichtigkeit.

Vielmehr war die Notwendigkeit des schriftlichen Niederlegens des Korans im Koran selbst angedeutet. Die ersten fünf Verse vom Kapitel Al-Alaq, welche auch die ersten Verse der Offenbarung zum Propheten (Allahs Segen und Friede auf ihm) waren, zeigen sehr deutlich:

 „[1] Lies im Namen deines Herrn, Der erschuf.

[2] Er erschuf den Menschen aus einem Anhängsel.

[3] Lies; denn dein Herr ist Allgütig,

[4] Der mit dem Schreibrohr lehrt,

[5] lehrt den Menschen, was er nicht wußte.“ (Koran 96:1-5)

Dies sind deutliche Worte durch „Preisung der Feder als Bedeutung menschlichen Wissens“, um Professor Hamidullahs Worte zu wählen.

Dann kam das Kalifat von Uthman, welches vom zwölften bis zum vierundzwanzigsten Jahr nach dem Tode Mohammeds (Allahs Segen und Friede auf ihm dauerte).

In den ersten zwei Jahren unter der Herrschaft des Kalifen Uthmans, wurden vom offiziell geprüften Text sieben offizielle Kopien niedergeschrieben und in den großen Flächen der Welt, die unter islamischer Herrschaft waren, verteilt.

Alle inoffiziellen Kopien wurden zu jener Zeit zerstört und nur von den sieben offiziellen Kopien alle kommenden Kopien niedergeschrieben.

In meinem Buch Bibel, Koran und Wissenschaft habe ich einige Passagen vom Koran zitiert, welche von der Periode vor der Hijrah (Emigration des Propheten (Allahs Segen und Friede auf ihm) von Mekka nach Madinah im Jahre 622) stammen und sich auf die Schriften des Korans beziehen, bevor Mohammed (Allahs Segen und Friede auf ihm) Mekka verließ.

Zu jener Zeit gab es viele Zeugen, der schriftlichen Niederlegung der koranischen Offenbarung. Professor Jacques Berque erzählte mir von der seiner Meinung nach großen Wichtigkeit des Vergleichs der Jüdisch-Christlichen Offenbarungen und ihren Zeiträumen der schriftlichen Niederlegung der Fakten und Ereignisse von denen erzählt wird. Vergessen wir nicht, dass wir bis heute eine große Anzahl von Manuskripten der ersten Versionen des Korans besitzen, welche sehr nahe zur Zeit der Offenbarung niedergeschrieben wurden.

Ein anderer Faktor von äußerster Wichtigkeit ist, dass wenn wir die Aussagen im Koran studieren, wir lediglich die wissenschaftlichen Wahrheiten erkennen, von denen die Menschen der damaligen Zeit nur die anscheinende Bedeutung verstanden. In manchen Fällen, waren diese Aussagen völlig unverständlich. Es ist unglaublich sich vorzustellen, dass wenn irgendwelche Änderungen im Text vorhanden wären, diese „obskuren Aussagen“ die zerstreut im Koran vorkommen, alle fähig waren, menschlicher Manipulation zu entkommen. Die kleinste Änderung des Textes hätte automatisch den außergewöhnlichen Zusammenhang, der charakteristisch für sie ist, zerstört. Veränderungen im Text hätten uns vom Errichten einer totalen Bestätigung unseres heutigen Wissens abgehalten. Die Präsenz dieser Passagen zerstreut durch den ganzen Koran sieht (für den parteilosen Beobachter) wie ein klarer Beweis der Authentizität dieses Buches aus.

Der Koran ist eine Offenbarung, die der Menschheit innerhalb von dreiundzwanzig Jahren offenbart wurde. Sie dauerte zwei Perioden von fast gleicher Länge, die erste Hälfte vor Hijrah und die zweite nach der Hijrah. Daraus betrachtet ist es natürlich, dass Reflektionen die einen wissenschaftlichen Aspekt haben zerstreut aufzufinden sind. In einer Studie, die wir jetzt angestellt haben, müssen wir die Verse je nach Inhalt regruppieren.

Wie können sie klassifiziert werden? Ich konnte keine Indikation im Koran finden, die irgendeine Klassifizierung vorschlägt, also entschied ich mich für meine eigene Klassifikation.

Es erschien mir, dass sich das erste Kapitel um die Schöpfung handeln sollte. Hier ist es möglich, die Verse mit den heutigen Theorien zur Formation des Universums zu vergleichen. Danach habe ich die Verse unter die folgenden Überschriften verteilt: Astronomie, Die Erde, Tier- und Pflanzenwelt, Menschen und menschliche Fortpflanzung. Weiter dachte ich, wäre es nützlich vom wissenschaftlichen Standpunkt aus, einen Vergleich zwischen koranischen und biblischen Erzählungen vom gleichen Inhalt zu machen. Welches ich in den Fällen der Schöpfung, der Sintflut und dem Exodus gemacht habe. Die Gründe, weshalb ich diese Titel wählte waren, dass unser heutiges Wissen benutzt werden kann, um die Texte zu interpretieren.

 Schöpfung des Universums

Von einer Examination der Schöpfung, wie sie im Koran beschrieben ist, erscheint ein sehr wichtiges generelles Konzept: Die Verse des Korans sind vollkommen anders als die biblischen Erzählungen. Diese Idee widerspricht den Parallelen, welche von westlichen Autoren oft falsch aufgezeichnet worden sind, die gerne die Ähnlichkeiten der beiden Texte betonen. Sich nur auf die Ähnlichkeiten zu beziehen und stillschweigend die klaren Unterschiede zu ignorieren, bedeutet die Wahrheit zu vertuschen. Es gibt vielleicht einen Grund dafür. Wenn wir über die Schöpfung sprechen, gibt es eine starke Tendenz im Westen zu behaupten, dass Mohammed (Allahs Segen und Friede auf ihm) den Umriss des Koran von der Bibel kopiert hat. Sicherlich ist es möglich, die sechs Tage der Schöpfung, wie sie in der Bibel beschrieben sind, plus einen extra Tag für „Gottes Rest am Sabbat“, mit dem Vers aus der Sure Al-A‘raf zu vergleichen:

„Seht, euer Herr ist Allah, Der die Himmel und die Erde in sechs Tagen erschuf, …“(Koran 7:54).

Wie auch immer, es muss darauf hingewiesen werden, dass Kommentatoren des Korans darauf hinweisen, dass die Interpretation des arabischen Worts ayyam (eine Übersetzung davon bedeutet Tage) vielmehr „lange Perioden“ oder auch „Zeitalter“ (Äonen) bedeutet, als eine Periode von vierundzwanzig Stunden.

Was mir von fundamentaler Wichtigkeit erscheint, ist, dass im Gegensatz zu den Erzählungen in der Bibel, sich der Koran nicht auf eine Zeitfolge für die Schöpfung der Erde und der Himmel (Plural) bezieht. Er bezieht sich auf die Himmel, vor der Erde und die Erde vor den Himmel, wenn der Koran über die Schöpfung generell spricht, wie zum Beispiel in dem Vers der Sure Taa-Haa:

(Dies ist) eine Offenbarung von Ihm, Der die Erde und die hohen Himmel erschuf.“ (Koran, 20:4)

In Fakt ist die Vorstellung hergeleitet aus dem Koran ein Parallelismus von der himmlischen und irdischen Evolution. Es gibt auch Basisinformationen über die Existenz einer intitiellen Gasmasse (dukhaan), welche einzigartig für den Koran ist. Wie auch die Beschreibungen der Elemente, welche, obwohl erst zusammen verschmolzen waren (ratq), und sich nach einiger Zeit trennten (fatq). Diese Ideen sind in den Suren Fussilat und Al-Anbiyaah ausgedrückt:

„Dann wandte Er Sich zum Himmel, welcher noch Nebel war...“ (Koran 41:11)

„Haben die Ungläubigen nicht gesehen, dass die Himmel und die Erde eine Einheit waren, die Wir[1] dann zerteilten?“ (Koran 21:30)

Nach moderner Wissenschaft endete der Teilungsprozess in der Formation von vielen Welten (Planeten), ein Konzept, welches Dutzende von Malen im Koran auftaucht, zum Beispiel in der ersten Sure Al-Faatihah: „Alles Lob gebührt Allah, dem Herrn der Welten“ (Koran, 1:2). Diese koranischen Referenzen sind alle in perfekter Übereinstimmung mit den modernen Ideen von der Existenz von „Primary Nebeula“ (Galaktischem Staub), welche der Trennung der Elemente folgt, was mit der Formation der Galaxien und dann der Sterne, aus denen die Planeten geboren sind, endete[2]. Referenzen sind auch im Koran, in Sure Al-Furqaan, zu einer zwischenliegenden Schöpfung zwischen den Himmeln und der Erde gemacht worden:

„Er, Der die Himmel und die Erde und das, was zwischen beiden ist, in sechs Tagen erschuf,...“ (Koran 25:59).

Es erscheint, dass diese zwischenliegende Schöpfung mit den modernen Entdeckungen von Brücken der Materie übereinstimmt, welche außerhalb der organisierten astronomischen Systeme vorhanden sind.

Diese kurze Untersuchung der Passagen des Korans über die Schöpfung zeigt uns deutlich, wie die modernen wissenschaftlichen Daten und die Aussagen im Koran, in einer großen Anzahl von Punkten, konsistent harmonisieren vorkommen. Im Gegensatz dazu sind die aufeinanderfolgenden Phasen der Schöpfung, beschrieben in der Bibel, total inakzeptabel. Zum Beispiel in der Schöpfungsgeschichte 1:9-19 ist die Entstehung der Erde (am dritten Tag) vor der Schöpfung des Himmels (am vierten Tag). Es ist weitaus bekannt, dass in Fakt unser Planet von unserem eigenen Stern kam, der Sonne. Wie kann jemand unter solchen Umständen noch behaupten, dass Mohammed (Allahs Segen und Friede auf ihm), der „geglaubte Autor“ des Korans sei und seine Inspiration aus der Bibel entnahm. So eine Behauptung würde bedeuten, dass er von sich selbst aus den biblischen Text korrigierte und auf das korrekte Konzept über die Entstehung des Universums kam. Obwohl das korrekte Konzept von Wissenschaftlern erst viele Jahrhunderte nach seinem Tod gefunden wurde.

 Astronomie

Wenn auch immer ich zu Menschen aus dem Westen über die Details, die der Koran in Bezug auf einige Punkte der Astronomie beinhaltet, spreche, ist ihre Antwort gewöhnlich, dass dies nichts ungewöhnliches sei, da die Araber, lange vor den Europäern, wichtige Entdeckungen im Feld der Astronomie machten. Aber, dies ist ein vollkommen falsches Verständnis, resultierend aus der Unwissenheit der Geschichte.

Zum Ersten: Wissenschaft entwickelte sich in der arabischen Welt erst eine beträchtliche Zeit nach der Offenbarung des Korans. Zum Zweiten: das wissenschaftliche Wissen, herrschend während des Hochpunkt der islamischen Zivilisation, hätte es unmöglich gemacht für jeden Menschen, Aussagen über die Himmel zu schreiben, wie sie im Koran beschrieben sind.

Das Material über dieses Fach ist so vielfältig, dass ich nur einen kleinen Einblick beschreibe.

 Die Sonne und der Mond

Wenn immer die Bibel über die Sonne und den Mond spricht, dann beschreibt sie sie als zwei Lichter, unterschiedlich nur in Größe. Der Koran jedoch unterscheidet die beiden, bei der Verwendung von verschiedenen Themen. Licht (Nuur) für den Mond und Lampe (Siraaj) für die Sonne.

„Habt ihr nicht gesehen, wie Allah sieben aufeinander geschichtete Himmel geschaffen hat und den Mond als ein Licht in sie gesetzt hat? Und gemacht hat Er die Sonne zu einer Leuchte.“ (Koran 71:15-16)

Der Mond ist ein inaktiver Körper, welcher Licht reflektiert, während die Sonne ein himmlischer Körper in einem Zustand permanenter Kombustion ist und Licht und Wärme produziert.

 Sterne und Planeten

Das Wort Stern „najm“ im Koran (86:3) wird von dem Adjektiv „thaaqib“ begleitet, welches indiziert, dass er brennt und sich selbst konsumiert, während er durch die Schatten der Nacht scheint. Es wurde erst viel später herausgefunden, dass Sterne himmlische Körper sind, die wie die Sonne ihr eigenes Licht produzieren.

Im Koran wird ein anderes Wort „kaukab“ benutzt, um die Planeten zu beschreiben, welche himmlische Körper sind, die Licht reflektieren aber nicht wie die Sonne, ihr eigenes Licht produzieren.

„Wir haben den untersten Himmel mit einem Schmuck geziert: den Planeten.“ (Koran 37:6)

 Umlaufbahnen

Heute sind die Gesetze, welche die himmlischen Systeme beherrschen recht bekannt. Galaxien sind bei den Positionen von Sternen und Planeten in deutlichen Umlaufbahnen balanciert, wie auch das Zwischenspiel der Gravitationskräfte produziert von ihren Massen und der Geschwindigkeit ihrer Bewegungen. Dies ist was der Koran beschreibt, Ausdrücke erst verständlich geworden zu unserer Zeit.

„Und Er ist es, Der die Nacht und den Tag erschuf und die Sonne und den Mond. Sie schweben, ein jedes (Gestirn) auf seiner Laufbahn.“ (Koran 21:33).

Das arabische Wort, welches die Bewegung ausdrückt, ist das Verb „yasbahona“, welches die Idee der Bewegung, produziert von einem sich bewegenden Körper impliziert, egal ob es sich um die Bewegung jemandes Beine, die im Lauf sind oder die Aktion des Schwimmers im Wasser handelt. Im Falle eines himmlischen Körpers ist man gezwungen, seiner eigentlichen Meinung nach, zu übersetzen, wie „zu reisen mit seiner eigenen Bewegung“.

In meinem Buch, „Bibel, Koran und Wissenschaft“, habe ich präzise wissenschaftliche Daten über die Bewegungen der Himmelskörper festgehalten. Sie sind weitaus bekannt für den Mond, doch weniger bekannt für die Sonne.

 Der Tag und die Nacht

Die koranische Beschreibung der Sequenzen von Tag und Nacht würde für sich selbst gesehen sehr alltäglich wirken, gäbe es nicht den Fakt, dass sie Themen behandelt, die heutzutage höchst passend sind. Der Koran benutzt das Verb „kauwara“ in Sure As-Zumar, um den Weg der Nacht zu beschreiben: „windet“ oder „wickelt“ sich selbst über den Tag und der Tag über die Nacht.

„Er läßt die Nacht über den Tag und den Tag über die Nacht rollen;“ (Koran 39:5)

Die eigentliche Bedeutung des Verbs „kauwara“ ist ein Turban um den Kopf zu wickeln. Das ist ein total berechtigter Vergleich, obwohl zur Zeit als der Koran offenbart wurde, die astronomischen Daten, die notwendig waren, um diesen Vergleich zu machen, unbekannt waren. Es war nicht bevor die Menschheit den ersten Schritt auf dem Mond machte und beobachtet hat, dass es so scheint als würde sich die dunkle Hälfte der Erde, die sich um ihre eigene Achse dreht, um die helle Häfte wickeln und die helle Hälfte um die dunkle.

 Der Solar Apex

Die Vorstellung, dass die Sonne sich „niederlässt“ ist in der Sure Ya-Sin genauestens beschrieben:

„Und die Sonne eilt dem ihr gesetzten Ziel zu. Das ist die Anordnung des Erhabenen, des Allwissenden.“ (Koran 36:38).

„Gesetzten Ziel“ ist die Übersetzung des Wortes „mustaqarr“, welches einen exakten Zeit- und Raumpunkt indiziert. Moderne Astronomie bestätigt, dass unser Sonnensystem sich tatsächlich im Universum mit einer Geschwindigkeit von ca. zwanzig Kilometern pro Sekunde bewegt, zu einem Punkt in der Herkules Konstellation (Alpha Lyrae), dessen exakte Position präzise ausgerechnet worden ist. Astronomen haben ihm sogar einen Namen gegeben, den Solar Apex.

 Ausdehnung des Universums

Sure Adh-Dhariyat im Koran scheint auch auf eine der imposantesten Entdeckungen der Wissenschaft anzuspielen, der Ausdehnung des Universums:

„Und den Himmel haben Wir mit (Unserer) Kraft erbaut; und siehe, wie Wir ihn reichlich geweitet haben.“ (Koran 51:47).

Die Ausdehnung des Universums wurde erst von der Relativitätstheorie angedeutet und wird durch Kalkulationen der Astrophysik unterstützt. Die gleichmäßige Bewegung vom galaktischen Licht zur roten Sektion des Spektrums ist bei den sich voneinander entfernenden Galaxien erklärt worden. Also, die Größe des Universums scheint sich fortschreitend zu vergrößern.

 Eroberung des Alls

Unter den Errungenschaften der Wissenschaft ist die „Eroberung“ des Alls, welches aus dem Ereignis der Reise des Menschen zum Mond resultierte. Die Voraussagung dieses Ereignisses springt einem ins Gedächtnis, wenn wir die Sure Ar-Rahman im Koran lesen:

„O Wesen der Jinn und der Menschen! Wenn ihr imstande seid, die Grenzen der Himmel und der Erde zu durchdringen, dann dringt hindurch. Doch ihr werdet nicht imstande sein durchzudringen, es sei denn mit der Macht (eures Herrn).“ (Koran 55:33)

Eine Ermächtigung, um in den Weltraum zu reisen, kann nur vom Schöpfer der Gesetze, der über Bewegung und den Raum regiert, kommen. Die gesamte Sure lädt die Menschheit ein, Gottes Wohltaten zu erkennen.

 Geologie

Lassen wir uns jetzt zur Erde zurückkehren, um einige der vielen unglaublichen Beschreibungen im Koran zu lesen, die uns über unseren eigenen Planeten reflektieren lassen. Es handelt sich nicht nur um die physischen Phänomene observiert hier auf der Erde, sondern auch um detaillierte Beschreibungen über die lebenden Organismen, die auf ihr siedeln.

Wie es zu allem was wir bis jetzt diskutiert haben, der Fall ist, werden wir sehen, dass der Koran auch Konzepte über die Geologie ausdrückt, die der Zeit der Offenbarung weit voraus waren.

Zu diesem Zeitpunkt müssen wir uns selbst fragen: Wie ein ungelernter Mann in der Mitte der Wüste so akkurat und so viele variierte Themen lösen konnte, wo überall Mythen und Aberglaube herrschte? Wie konnte er so geschickt jeden Glauben vermeiden, der Jahrhunderte später absolut inakkurat war?

 Der Wasserzyklus

Die Verse, die von den irdischen Systemen handeln, sind ein Punkt für sich. Ich habe eine große Anzahl von diesen in meinem Buch „Bibel, Koran und Wissenschaft“ niedergeschrieben und habe mich mit spezieller Aufmerksamkeit den Versen gewidmet, die über den Wasserzyklus in der Natur sprechen. Dies ist ein Fach, welches heute weit bekannt ist. Folglich kennzeichnen die Verse, die sich im Koran auf den Wasserzyklus beziehen Ideen, die heute selbstver­ständlich sind. Wenn wir aber die Ideen berücksichtigen, die zu der damaligen Zeit herrschten, welche den Anschein haben, als seien sie eher auf Mythen und philosophische Spekulationen aufgebaut, als auf observierten Fakten, obwohl es zur damaligen Zeit nützliches, praktisches Wissen über die Bodenbestellung gab. Lassen wir uns folgenden Vers in der Sure As-Zumar mal genauer in Betrachtung ziehen:

„Hast Du nicht gesehen, daß Allah Wasser vom Himmel niedersendet und es als Quelladern in die Erde eindringen läßt und dadurch Gewächs hervorbringt, das mannigfaltig an Farben ist?“ (Koran 39:21).

Solche Vorstellungen erscheinen uns heute sehr natürlich, doch wir sollten nicht vergessen, dass solche Vorstellungen vor nicht allzu langer Zeit nicht herrschend waren. Es gab diese Vorstellung nicht, bis im sechzehnten Jahrhundert Bernard Palissy die erste zusammenhängende Beschreibung des Wasserzykluses erbrachte. Früher glaubten die Leute, dass das Wasser der Ozeane unter dem Effekt von Winden in das innere der Kontinente gedrängt wird. Dieses dann durch den großen Abgrund, welcher seit Platos Zeit der Tartarus[3] genannt wurde, in die Ozeane zurückkehrt. Im siebzehnten Jahrhundert glaubten große Denker wie Descartes immer noch an diese Mythen. Sogar im neunzehnten Jahrhundert gab es noch solche, die an die aristotelische Theorie glaubten, dass Wasser in kalten Berghöhlen kondensiert, die dann Untergrundseen bildeten und dadurch die Quellen speisten. Heute wissen wir, dass das Wasser, welches in den Boden eindringt dafür verantwortlich ist. Vergleicht man die Fakten der modernen Hydrologie mit den Daten in den zahlreichen Versen des Korans über diesen Vorgang, dann kann man nur den höchst genauen Grad an Übereinstimmung zwischen den beiden feststellen.

 Berge

In der Geologie, hat die moderne Wissenschaft vor kurzer Zeit das Phänomen der Falten, welche die Gebirgsketten formieren, entdeckt. Die Erdkruste ist eine solide Schale, während die tieferen Schichten heiß und flüssig sind und nicht fähig sind, irgendeine Form des Lebens zu beherbergen. Es wurde auch entdeckt, dass die Stabilität der Berge vom Phänomen der Falten abhängig ist. Der Prozess der Formation der Berge durch die Falten, schob die Erdkruste tief in die unteren Schichten und ermöglichte so ein Fundament für die Berge.

Lassen wir uns jetzt die modernen Ideen mit einem Vers von vielen, der sich mit diesem Thema beschäftigt, aus dem Koran vergleichen. In der Sure An-Naba lesen wir:

„Haben Wir nicht die Erde zu einem Lager gemacht und die Berge zu Pflöcken?“ (Koran 78:6-7)

Pflöcke (autaad), welche tief in die Erde gefahren sind und wie Heringe, die ein Zelt festhalten, sind die Grundlagen der geologischen Falten. Hier, wie in all den anderen Fällen, die dargestellt sind, kann man wieder zur Notiz nehmen, dass es keine Uneinstimmigkeiten mit modernem Wissen gibt.

 Biologie

Mehr als alles andere, haben mich die Aussagen fasziniert, die der Koran über die lebendigen Dinge in der Tier- und Pflanzenwelt macht und ganz besonders über die Reproduktion.

Wir sollten uns eigentlich mehr Zeit lassen über dieses Thema zu sprechen, aber leider kann ich aufgrund des Platzmangels in dieser Präsentation nur einige wenige Beispiele nennen.

Ich muss noch einmal auf den Fakt hinweisen, dass es nur in unserer Zeit und durch den wissenschaftlichen Fortschritt möglich ist, die eigentliche Bedeutung einiger Verse im Koran zu verstehen. Zahlreiche Übersetzungen und Kommentare zum Koran wurden von gelehrten Männern gemacht, die aber keinen Zugriff auf modernes wissenschaftliches Wissen hatten. Deshalb ist es möglich, dass Wissenschaftler manche ihrer Übersetzungen inakzeptabel finden.

Es gibt auch andere Verse, wessen klare Bedeutung leicht verständlich ist, die aber gelinde gesagt die erschreckende wissenschaftliche Bedeutung unter­graben.

Dies ist der Fall in der Sure Al-Anbiyah:

„Haben die Ungläubigen nicht gesehen, daß die Himmel und die Erde eine Einheit waren, die Wir dann zerteilten? Und Wir machten aus dem Wasser alles Lebendige. Wollen sie denn nicht glauben?“ (Koran 21:30)

Das ist eine dramatische Übereinstimmung der modernen Idee, dass der Ursprung des Lebens aus dem Wasser kommt.

 Botanik

Der Entwicklungsstand der Botanik zur Zeit des Propheten Mohammeds (Allahs Segen und Friede auf ihm) war, egal in welchem Land, noch nicht weit genug für Wissenschaftler zu wissen, dass Pflanzen männliche und weibliche Kennzeichen haben.

Wie auch immer können wir in der folgenden Sure lesen:

(Er ist es,) Der die Erde für euch zu einem Lager gemacht hat und Wege über sie für euch hinlaufen läßt und Regen vom Himmel hernieder sendet. Und damit bringen Wir Paare von Pflanzenarten hervor.“ (Koran 20:53)

Heute wissen wir, dass die Früchte von Pflanzen, sexuelle Charakteristiken aufweisen, sogar wenn sie von unfruchtbaren Pflanzen, wie z.B. Bananen kommen. In der Sure Ar-Ra‘d lesen wir:

„Und Er schuf auf ihr Früchte aller Art, ein Paar von jeder (Art)...“ (Koran 13:3)

 Physiologie

Im Feld der Physiologie gibt es einen Vers, der mir extrem bedeutsam erscheint. 1000 Jahre vor der Entdeckung des Blutkreislaufs und knapp dreizehn Jahrhunderte vor der Entdeckung, dass die inneren Organe beim Prozess der Verdauung gefüttert sind, beschreibt ein Vers im Koran den Ursprung der Bestandteile der Milch, in Einheit wissenschaftlicher Fakten.

Um diesen Vers zu verstehen, müssen wir erst wissen, dass durch chemische Reaktionen zwischen Nahrung und Enzymen im Mund, im Magen und den Gedärmen die Nahrung in molekularer Form frei wird, welche dann im Blutkreislauf durch unzählige mikroskopische Projektoren in den Gedärmwänden, genannt Lymphgefäße, absorbiert werden. Blut in diesem Zirkulationssystem transportiert die Nährstoffe zu all den Körperorganen, zu denen die milch­produzierenden Drüsen gehören.

Dieser biologische Prozess muss erst grundlegend verstanden werden, um den Vers im Koran zu begreifen, welcher für viele Jahrhunderte kommentiert wurde und völlig unverständlich war. Heute ist es nicht schwer zu sehen warum! Dieser Vers ist aus der Sure An-Nahl:

„Wahrlich, auch am Vieh habt ihr eine Lehre. Wir geben euch von dem zu trinken, was in ihren Leibern (ist): Zwischen Kot und Blut (ist) in der Mitte Milch, die denen lauter (und) angenehm ist, die sie trinken.“ (Koran 16:66)

Die Bestandteile der Milch werden aus den Drüsen der Säugetiere ausgeschieden, welche von der Essensverdauung genährt und durch das Blut transportiert werden. Dieses innere Ereignis, welches den ganzen Prozess in Bewegung setzt, ist die Verbindung des Inhaltes der Gedärme mit dem Blut, welches sich in Höhe der Gedärmwände befindet. Dieses äußerst präzise Konzept ist das Resultat von Entdeckungen, gemacht in der Chemie und Physiologie des Verdauungssystems 1000 Jahre nach der Zeit des Propheten Mohammeds (Allahs Segen und Friede auf ihm).

 Embryologie

Es gibt eine große Anzahl von Aussagen über die menschliche Fortpflanzung im Koran, welche eine Herausforderung für den Embryologen sind, der eine menschliche Erklärung sucht. Die Menschen waren erst nach der Geburt von grundlegenden Wissenschaften, welche dazu beigetragen haben unser heutiges Wissen in der Biologie zu erlangen und der Erfindung des Mikroskops, fähig die Tiefe der Verse im Koran zu verstehen. Es war unmöglich für einen Menschen, der im frühen siebten Jahrhundert lebte, solch akkurate Aussagen zu formulieren. Es gibt nichts, was indiziert, dass Leute im Mittleren Osten und Arabien noch die Menschen, die in Europa oder irgendwo anders lebten, etwas von diesem Fach wussten. Heute gibt es viele Muslime, die ein umfassendes Wissen über den Koran und Naturwissenschaften besitzen, und die erstaunlichen Ähnlichkeiten zwischen den Versen im Koran, die über die Fortpflanzung sprechen und dem heutigen Wissen erkennen.

Ich werde mich immer an den Kommentar eines achtzehn Jahre alten Muslims, aufgewachsen in Saudi Arabien, erinnern, der zu einer Referenz im Koran über die menschliche Fortpflanzung kommentierte. Er deutete zum Koran und sagte: „Dieses Buch gibt uns alle wichtigen Informationen über dieses Fach. Als ich noch zur Schule ging, benutzten meine Lehrer den Koran, um zu erklären, wie Kinder geboren werden. Eure Bücher über Sexualaufklärung sind ein bisschen spät auf dem Markt.“

Wenn ich so viel Zeit mit den Details der Fortpflanzung, beschrieben im Koran, verbringen würd, wie dieses Fach verdient, würde diese Broschüre zu einem Buch werden. Die detaillierten, sprachlichen und wissenschaftlichen Erläuterungen habe ich in meinem Buch „Bibel, Koran und Wissenschaften“ beschrieben und sie sind für jemanden ausreichend, der kein Arabisch spricht und kaum Wissen über die Embryologie besitzt, um die Tiefe der Bedeutung solcher Verse im Licht modernen Wissens zu verstehen.

Speziell im Feld der Embryologie, ist der Vergleich zwischen dem damaligen Glauben zur Zeit als der Koran herabgesandt wurde und den wissenschaftlichen Daten äußerst faszinierend, wenn wir den Grad der Übereinstimmung zwischen den koranischen Aussagen und dem modernen naturwissenschaftlichen Wissen betrachten. Dazu kommt noch das totale Nichtvorhandensein von jeglichen Referenzen im Koran über die falschen Ideen, die zu der damaligen Zeit herrschten.

 Befruchtung

Lassen wir uns nun aus all diesen Versen, die präzisen Ideen über die Komplexität des Samens und den Fakt, dass eine unendlich kleine Menge nötig ist, um die Befruchtung sicher gehen zu lassen, herausnehmen. In der Sure Al-Insan sagt der Koran:

„Wahrlich, Wir erschufen den Menschen aus einer Ergußmischung.“ (Koran 76:2)

Das arabische Wort „Nutfah“ kann man übersetzen als „kleine Menge“. Es kommt von dem Verb „tröpfeln“, und ist benutzt, um zu beschreiben, was übrig bleibt am Boden eines Eimers, der geleert worden ist. Dieser Vers indiziert korrekt, dass Befruchtung bei einer sehr kleinen Menge an Flüssigkeit von statt finden kann. Andererseits wurde das Wort „amshaaj“ (gemischte Bestandteile) von früheren Kommentatoren verstanden, dass es sich dabei um eine Mixtur von männlichen und weiblichen sexuellen Flüssigkeiten handelt. Moderne Autoren haben diese Meinung korrigiert und festgehalten, dass Sperma[4] aus mehreren Komponenten besteht.

Wenn der Koran von einer befruchtenden Flüssigkeit, bestehend aus verschiedenen Bestandteilen spricht, dann informiert er uns auch, dass die menschlichen Nachkommen aus einem Auszug dieser Flüssigkeit geformt werden. Dies ist die Bedeutung des folgenden Verses in Sure As-Sajdah:

„Hierauf machte Er seine Nachkommenschaft aus einer unbedeutend erscheinenden Flüssigkeit.“ (Koran 32:8)

Das arabische Wort übersetzt mit dem Term „Auszug“ ist „sulaalah“, was bedeutet „etwas herausgezogen, der beste Teil eines Dinges“. Unter normalen Konditionen dringt während des Geschlechtsverkehrs nur eine einzige Zelle, Spermafaden, von über fünfzig Millionen beim Mann ausgeschieden, in die Eizelle ein.

 Einpflanzung

Wurde die Eizelle erst einmal im Eileiter befruchtet, wandert sie in die Gebärmutter, um sich dort niederzulassen. Dieser Prozess wird die Einpflanzung der Eizelle genannt.

Die Einpflanzung ist ein Resultat der Entwicklung der Lymphgefäße, welche wie Wurzeln in der Erde, Nahrung von der Gebärmutterwand beziehen und mit denen sich die Eizelle regelrecht im Mutterleib festklammert. Der Prozess der Einpflanzung ist in einigen Versen mit dem Wort „alaq“ genau beschrieben, welches auch als Titel einer Sure bezeichnete ist:

„den Menschen erschaffen hat aus einem Anhängsel.“ Koran, 96:2

Ich denke, dass keine bessere Übersetzung des Wortes „alaq“ benutzt werden kann als seine eigentliche Bedeutung. Es ist ein Fehler „alaq“ als Blutklumpen zu übersetzen, den Term, den Professor Hamidullah in seiner Übersetzung benutzt. Es ist eine hergeleitete Bedeutung, die nicht passend zum Kontext ist.

 Embryo

Die Evolution des Embryos, im Inneren der Gebärmutter, ist nur kurz beschrieben. Die Beschreibung ist aber akkurat, da die einfachen Worte die sie beschreiben, exakt zu den fundamentalen Entwicklungsphasen passen.

Das ist, was wir in einem Vers aus der Sure Al-Mu‘minuun lesen:

„Hierauf schufen Wir den Samentropfen zu einem Anhängsel, dann schufen Wir das Anhängsel zu einem kleinen Klumpen, dann schufen Wir den kleinen Klumpen zu Knochen, dann bekleideten Wir die Knochen mit Fleisch. Hierauf ließen Wir ihn als eine weitere Schöpfung entstehen. Segensreich ist Allah, der beste Schöpfer.“ (Koran 23:14)

Der Term „zerkautes Fleisch“ (mudghah) passt genau auf die Erscheinung des Embryos zu einem gewissen Zeitpunkt in seiner Entwicklungsphase. Es ist bekannt, dass die Knochen sich in dieser Masse bilden und dass sie dann von Muskeln bedeckt werden.

Das ist die Bedeutung des Terms „intaktes Fleisch“ (lahm).

Der Embryo passiert eine Phase, in der manche Teile proportioniert und andere nicht proportioniert sind, welche später das Individuum ausmacht. Dies ist die klare Bedeutung des Verses in Sure Al-Hajj:

„…so haben Wir euch aus Erde erschaffen, hierauf aus einem Samentropfen, hierauf aus einem Anhängsel, hierauf aus einem kleinen Klumpen, gestaltet und ungestaltet, um es euch klar zu machen.“ (Koran 22:5)

Im Folgenden haben wir eine Referenz zur Erscheinung der Sinne und der internen Organe in der Sure As-Sajdah:

„...Und Er hat euch Gehör, Augenlicht und Herzen gegeben.“ (Koran 32:9)

Nichts hier genannte, stimmt nicht mit dem heutigen Wissen überein und noch vielmehr haben sich keine dieser falschen Ideen aus der Vergangenheit in den Koran eingeschlichen. Durch das Mittelalter gab es eine Varietät von Glauben über die menschliche Entwicklung, basierend auf Mythen und Spekulationen, welche ein paar Jahrhunderte nach dieser Periode überlebten. Die fundamentalste Phase in der Geschichte der Embryologie war in 1651 mit Harveys[5] Aussage: „alles Leben kommt anfänglich aus einem Ei“. Zu dieser Zeit zog die Wissenschaft einen großen Vorteil aus der Erfindung des Mikroskops, die Menschen aber argumentieren immernoch über die jeweilige Rollen, die die Eizelle und der Spermafaden spielten. Buffon, der großer Naturalist, war einer, der die Eitheorie vorzog. Bonnet andererseits, unterstützte die Theorie „der Eierstöcke von Eva“, welche aussagte, dass die Mutter der Menschheit alle Saat der menschlichen Rasse in ihr hatte.

 Bibel, Koran und Wissenschaft

Wir sind jetzt zum letzten Fach gelangt, welches ich gerne in dieser kurzen Broschüre präsentieren würde. Es ist der Vergleich von modernem Wissen und Passagen im Koran, die auch in der Bibel vorkommen.

 Schöpfung

Wir haben schon einige Widersprüche zwischen der Bibel und Wissenschaft angetroffen, als es über die Schöpfung des Universums ging. Als wir das Thema behandelt haben, wies ich darauf hin, dass die biblischen Erzählungen Aussagen beinhalten, die wissenschaftlich inakzeptabel sind. Das ist nicht weiter überraschend, wenn wir darüber im klaren sind, dass die Erzählung der Schöpfung, die in der Bibel vorhanden ist, die Arbeit von Priestern war, die im sechsten Jahrhundert vor Christus lebten. Daher wird der Term „priesterliche“ Erzählungen benutzt. Diese Erzählung scheint als Thema einer Predigt ausgedacht worden zu sein, um die Leute zu ermahnen den Sabbat einzuhalten. Die Erzählung war konstruiert, um eine bestimmte Absicht am Ende erscheinen zu lassen, und wie Pater de Vaux (ein früherer Leiter der biblischen Schule von Jerusalem) bemerkte, das Ende war der Eigenschaft grundsätzlich zulässig.

Die Bibel beinhaltet auch eine viel kürzere und ältere Version der Schöpfungsgeschichte, die sog. „Yahwist“ Version, welche das Thema von einem ganz anderen Winkel aufgreift. Beide sind entnommen worden aus dem 1. Buch Moses, dem 1. Buch des Pentateuchs oder auch Thora genannt. Moses, so wird vermutet, war der Autor, doch der Text, den wir heute haben, wurde vielen Veränderungen ausgesetzt.

Die priesterlichen Erzählungen vom 1. Buch Moses sind berühmt durch ihre wunderliche Genealogie, die auf Adam zurückgeht und die niemand besonders ernst nimmt. Wie auch immer, die Autoren der Evangelien, wie Matthäus und Lukas, haben sie mehr oder weniger Wort für Wort in ihren Genealogien von Jesus reproduziert. Matthäus geht zurück bis Abraham und Lukas sogar bis Adam. Diese Aussagen sind wissenschaftlich inakzeptabel, da sie ein Datum für das Alter der Erde und der Zeit als Menschen erschienen bestimmen, welches ohne Zweifel nicht mit dem übereinstimmt, was die moderne Wissenschaft fest errichtet hat. Auf der anderen Hand ist der Koran vollkommen frei von Daten dieser Art.

Zuvor haben wir Notiz genommen, wie perfekt der Koran mit den modernen Ideen zur Formation des Universums übereinstimmt.

Andererseits sind die biblischen Erzählungen von Gewässern, noch die Schöpfung des Lichts am ersten Tag vor der Schöpfung der Sterne, die dieses Licht produzieren, kaum möglich. Die Existenz eines Abends und Morgens vor der Schöpfung der Erde. Die Schöpfung der Sonne am vierten Tag. Die Erscheinung der Geschöpfe auf der Erde am sechsten Tag nach der Erscheinung der Vögel, obwohl die Vögel später erschienen. All diese Aussagen sind ein Resultat des damaligen Glaubens, zu der Zeit als dieser Text geschrieben wurde und er keine andere Bedeutung hatte.

 Alter der Erde

Zur biblischen Genealogie, welche die Basis des Jüdischen Kalenders formt gehört die Behauptung, dass die Welt heute 5738 Jahre alt sei, solche Behauptungen sind kaum zulässig. Unser Solarsystem mag ungefähr 4,25 Milliarden Jahre alt sein und die Erscheinung von Menschen auf der Erde, wie wir sie heute kennen, mag geschätzt werden in zehntausenden von Jahren, wenn nicht noch länger. Es ist daher sehr wichtig davon Notiz zu nehmen, dass der Koran solche Indikationen zum Alter der Erde nicht beinhaltet und dass dieses spezifisch für den biblischen Text gilt.

 Die Sintflut

Es gibt ein zweites höchst wichtiges Thema zum Vergleich zwischen dem Koran und der Bibel. Beschreibungen der Überschwemmung. Tatsächlich ist die biblische Erzählung eine Fusion von zwei Beschreibungen, in welchen die Ereignisse verschieden erzählt werden. Die Bibel spricht von einer universellen Flut und platziert sie ungefähr 300 Jahre vor Abraham. Zu dem, was wir von Abraham wissen, würde das bedeuten, dass eine universelle Katastrophe im 21. oder 22. Jahrhundert vor Christus stattfand. Die Geschichte würde in Anbetracht der Tatsachen von historischen Daten, unhaltbar sein. Wie können wir die Idee akzeptieren, dass im 21. oder 22. Jahrhundert vor Christus die gesamte Zivilisation aufgrund einer universellen Katastrophe verschwunden war, wenn wir wissen, dass diese Periode, z.B. dem vorausgehenden mittleren Königreich in Ägypten entspricht, ungefähr dem Datum der ersten zwischenliegenden Periode vor der elften Dynastie? Es ist historisch inakzeptabel zu behaupten, dass die Menschheit zu dieser Zeit total verschwunden war. Keine der vorausgegangenen Aussagen ist nach heutigem Wissen akzeptabel. Von diesem Ansichtspunkt können wir den enorm großen Unterschied sehen, der den Koran von der Bibel unterscheidet.

Im Kontrast zur Bibel spricht die Geschichte im Koran über eine Katastrophe, die sich auf Noahs Leute bezieht. Sie wurden wegen ihrer Sünden bestraft, wie andere gottlose Leute. Der Koran fixiert sich nicht auf einen Zeitpunkt. Es gibt absolut keine historischen oder archäologischen Einwendungen zu den Erzählungen im Koran.

 Der Pharao

Ein dritter Punkt zum Vergleich, welcher extrem bemerkenswert ist, ist die Geschichte von Moses und speziell der Exodus der Hebräer von Ägypten. Hier kann ich nur einen höchst komprimierten Auszug einer Studie dieses Themas wiedergeben, die in meinem Buch erscheint. Ich habe Punkte notiert, in denen der Koran und die Bibel im Einvernehmen sind und in denen sie sich unterscheiden und ich habe Punkte gefunden, in denen sich die beiden Texte in einer nützlichen Weise ergänzen.

Unter den vielen Hypothesen, über die historische Zeitspanne des Exodus in der Geschichte des Pharaos, bin ich zum Ergebnis gekommen, dass höchst wahrscheinlich die naheliegendste Theorie die ist, dass Minephta, Nachfolger von Ramses des Zweiten, der Pharaos des Exodus ist[6]. Der Vergleich der Daten in den Schriften mit Archäologischen Beweisen, verstärkt diese Hypothese außerordentlich. Ich muss zu meiner Zufriedenheit sagen, dass die biblische Erzählung gewichtige Beweise hinterlässt, dass Moses in der Zeit des Pharaos lebte. Moses wurde höchst wahrscheinlich während der Herrschaft Ramses des Zweiten geboren. Biblische Daten sind daher von bedeutend historischer Wichtigkeit in der Geschichte von Moses. Eine medizinische Studie der Mumie Minephta[7] hat weitere nützliche Informationen über die mögliche Ursache seines Todes ergeben. Der Fakt, dass wir die Mumie des Pharaos besitzen ist von größter Bedeutung. Die Bibel sagt, dass Pharao in der See ertrunken ist, aber sie gibt keine Details, was mit seinem Körper passierte. Der Koran in der Sure Yunus bemerkt, dass der Körper des Pharao geschützt würde von der See:

„Nun wollen Wir dich heute dem Leibe nach erretten, auf dass du ein Beweis für diejenigen seiest, die nach dir kommen.“ (Koran 10:92)

Eine medizinische Untersuchung hat gezeigt, dass der Körper nicht lange im Wasser war, da er keine Zeichen von Verderbung durch langes Verweilen im Wasser aufweist. Hier geben vom Standpunkt der Wissenschaft aus gesehen, wieder der Vergleich zwischen der Erzählung im Koran und den Daten heutigen Wissens keinen Anlass für den geringsten Widerspruch.

Solche Punkte des Einverständnisses sind eine Charakteristik des Korans. Aber bringen wir die jüdisch-christliche Offenbarung, beim Betonen der Fehler vom wissenschaftlichen Standpunkt aus gesehen, nicht in Misskredit und entziehen ihr so ihre wahren Werte?

Ich glaube nicht, denn die Kritik bezieht sich nicht gezielt auf den gesamten Text, sondern nur auf einige Passagen. Es gibt Teile der Bibel, die ohne Zweifel historischen Wert besitzen. Ich habe in meinem Buch, Bibel, Koran und Wissenschaften gezeigt, in dem ich die Passagen diskutiere, welche uns ermöglichen, zu bestimmen in welcher Zeit Moses lebte.

Der Hauptgrund, welcher solche Unterschiede zwischen dem Vergleich der Heiligen Schriften und modernem Wissen hervorbrachte, ist modernen Gelehrten bekannt. Das Alte Testament besteht aus einer Sammlung literarischer Arbeiten, produziert in der Gesamtzeit von ungefähr neun Jahrhunderten und unterzog sich vielen Veränderungen. Den Teil gespielt von Männern in der aktuellen Komposition des Textes der Bibel ist sehr bemerkenswert.

Jedoch hat der Koran eine Geschichte, die sich radikal unterscheidet. Wie wir schon gesehen haben, von dem Moment an, als er dem Menschen das erste Mal aufgesagt wurde, wurde er während Mohammeds (Allahs Segen und Friede auf ihm) Lebenszeit auswendig gelernt und niedergeschrieben. Dank diesem Fakt hat der Koran überhaupt keine Probleme mit seiner Authentizität.

Eine total objektive Untersuchung des Korans im Licht heutigen Wissens, führt uns, wie schon mehrmals in dieser Repräsentation darauf hingewiesen wurde, dazu die Übereinstimmung der beiden anzuerkennen.

Es erscheint uns unter Berücksichtigung des damaligen Wissens, undenkbar für einen Mann von Mohammeds (Allahs Segen und Friede auf ihm) Zeit, der Autor von solchen Aussagen zu sein. Solche Berücksichtigungen sind ein Teil dessen, was die Offenbarung des Korans, unter religiösen wie auch nicht religiösen Texten, so einzigartig macht und den unparteiischen Wissen­schaftler zwingt seine Unfähigkeit einzugestehen eine Erklärung abzugeben, die nur auf materialistischen Gründen aufgebaut ist.

Diese Fakten, bei denen ich das Vergnügen hatte sie ihnen hier erläutern zu dürfen, erschienen als eine wahre Herausforderung für eine menschliche Erklärung zu repräsentieren, was nur eine Alternative übrig lässt. Der Koran ist ohne Zweifel eine Offenbarung von Gott.

 Schlusswort

Ich möchte darauf hinweisen, dass der Koran kein wissenschaftliches Buch ist, vielmehr ist der Koran der Beweis, dass Gott existiert und dass er keine Partner hat, in welcher Form auch immer.

Der Islam ist ein Weg des Lebens, der Frieden mit sich und dem Schöpfer bringt, ein Beweis für die gesamte Menschheit, dass es keinen Gott gibt aus Allah und dass Mohammed sein Diener und sein letzter Prophet ist.

„Und dieser Qur'an hätte nicht ersonnen werden können, außer durch Allah. Vielmehr ist er eine Bestätigung dessen, was ihm vorausging, und eine ausführliche Erklärung der Schrift - darüber herrscht kein Zweifel - vom Herrn der Welten.“ (Koran 10:37)

Gott warnt uns im Koran und gibt uns auch eine frohe Botschaft.

„Und doch war ihnen nichts anderes befohlen worden, als Allah treu in lauterem Glauben zu dienen und das Gebet zu verrichten und die Zakah zu entrichten. Und das ist die Religion der Geradlinigkeit. Wahrlich, jene, die ungläubig sind unter dem Volk der Schrift und die Götzendiener werden im Feuer der Dschahannam sein; ewig werden sie darin bleiben; diese sind die schlechtesten der Geschöpfe. Wahrlich, diejenigen aber, die glauben und gute Werke tun, sind die besten der Geschöpfe.

Ihr Lohn bei ihrem Herrn sind die Gärten von Eden, durcheilt von Bächen; ewig und immerdar werden sie darin verweilen. Allah ist mit ihnen wohlzufrieden und sie sind wohlzufrieden mit Ihm. Dies ist für den, der seinen Herrn fürchtet.“ (Koran 98:5-8)

Weiterhin teilt Allah uns in klaren Worten mit:

„Und wer eine andere Religion als den Islam begehrt: nimmer soll sie von ihm angenommen werden, und im Jenseits wird er unter den Verlierern sein.“ (Koran 3:85)

Die Warnung ist klar und die Beweise, dass der Islam die wahre Religion Gottes ist, sind so vielfältig, dass man es wohl kaum schafft, sie alle zu beschreiben. Deshalb sollte sich ein jeder sehr ernsthaft mit dem Islam beschäftigen, ohne Vorurteile und Emotionen, sondern einfach ganz rational und aus den richtigen Quellen.

Und ich schließe mit den folgenden Worten ab, Aller Preis gehört Allah, dem Herrn der Welten!



[1] Wie im Arabischen als das majestätische Plural bekannt, bedeutet es in Referenz zu Gott „ich“.

[2] Zur vorherrschenden Theorie siehe englische Version von „The New Encyclopedia Britannica“, Band 19, S.636.

[3] Hades (Pluto) war der griechische Gott der Unterwelt, wo er herrschte mit seiner Königin Persephone über die höllischen Kräfte und über den Tod, in was genannt wurde „das Haus des Hades“, oder einfach Hades. Tatarus, eigentlich ein Abgrund unter dem Hades und ein Ort der Bestrafung in der unteren Welt, später verlor der Name an Bedeutung und bekam fast ein Synonym für Hades (The Neu Encyclopedia Britannica, vol.5, p. 606).

[4] Die Samenflüssigkeit wird aus verschiedenen Sekreten gebildet, die aus den folgenden Drüsen kommen:

a) den Hoden, b) den Samenblasen, c) der Prostata, d) den Nebendrüsen der Harnwege Cooper-Drüse und der Littre-Drüsen

[5] William Harvey (1578-1657) war ein englischer Physiker und Entdecker der wahren Natur der Blutzirkulation und der Funktion des Herzens als eine Pumpe (The New Encyclopedia Britannica vol.5., p. 734).

[6] P. Montet in seinem Buch, Ägypten und die Bibel (Frankreich: Delachux und Niestle, 1959)

[7] Der mumifizierte Körper Minephtas, Sohn Ramses II wurde bei Loret 1898 in Theben im Tal der Könige entdeckt. Von dort wurde er nach Kairo gebracht. Elliot Smith entfernte ihm am 08. Juli 1907 seine Bandagen. In seinem Buch „Die königlichen Mumien“ (1912) steht das Protokoll dieser Operation und der Prüfung des Leichnams.